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Reiseberichte
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Der Feuerberg ruft: Trip nach Lanzarote
Baldiger Ferienanfang
Wenn zwei eine Reise tun...
Eine Woche Gran Canaria
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Party-Paradies auf Erden
Hätte nie gedacht, dass Party sooooo anstrengend sein kann. Playa ist nicht einfach nur ein
Ferienparadies, sondern auch ein Sündenfpuhl allererster Sahne, echt. Im "positiven" Sinne,
meine ich. Dort wird die Nacht zum Tage. Und umgekehrt. Der normale Tagesablauf ist dieser:
am Morgen (also gegen Abend) mal aufstehen, fressen, duschen und sich herausputzen, dann irgendwann
zu Abend essen und schliesslich so gegen Mitternacht in eine der vielen Beizen gehen. Davon später
Und so gegen drei Uhr wird man weiterverwiesen an eine der unzähligen Discos. Die Zeit
vertreiben kann man sich in einer der vielen Spielhöllen, bis dass man am morgen gegen
sieben müde heimkommt und ins Bett kriecht.
Gran Canaria, die grösste der kanarischen Inseln, ist in vier Stunden mit dem Flieger
erreichbar und zeichnet sich durch eine breite Durchmischung mit Leuten aus. Viele Touris,
alte und junge, verirren sich in die Ferienbunker par exellence. Die meisten bleiben unter Tags
entweder im Bett oder verirren sich an einen der Strände, um sich einen tierfreundlichen (Krebs...)
Sonnenbrand zu holen. Nur wenige tun es sich an, die wunderschöne Insel mit dem Mietwagen
auszukundschaften, die Strassen sind nämlich abenteuerlich, und man muss dabei früh aufstehen.
Das macht heute kaum mehr jemand. Die Fressalien sind entsprechend den Bedürfnissen der meist
proletarischen Gäste "einfach" und billig.
Ein Grund mehr also, nur noch Party zu machen. Hier also der Partyratgeber von Wildcat zum Thema
Playa del Ingles. Ich würde nie vor zwölf auf die Leutsch gehen, bringt nix. Aber vollfressen
kann man sich vorher, das bringt was. Das Zentrum der Zentren überhaupt (obschon die ganze "Stadt"
ein grosses Zentrum ist) ist die Kasbah, die grosse Festmetropole mitten in Playa. In der
Kasbah sind wortwörtlich hunderte von Läden, Spielhallen, Restaurants und alle Arten von
Unterhaltungslokalen massiert. Hier trifft sich vor allem die Jugend. Der Spielhöllen gibt
es viele, und die, die gerne die aktuellste Version des Virtua Cop oder anderer (Baller-)Games
spielen wollen, kommen voll auf ihre Rechnung. Es gibt seit jüngst sogar einen
Snowboard-Simulator.
Also zurück zu Party. Man ist satt und hat ausgegamet. Solange man etwas nach jung und interessiert
aussieht, wird man überall von polyglotten und meist gut aussehenden Girls und Guys angequatscht.
Sie bieten einem an, in eines der vielen Fun-Pubs zu gehen und sich bei Wein, Weib und
Gesang zu unterhalten. Also geht man am besten mit dem Erstbesten mit, es handelt sich aber dabei
um einen "Strichjungen" oder ein "Strichmädchen", bei jedem hineingelotsten Gast bekommen sie ein
Strichlein im jeweiligen Pub (sprich Provision). Dort kann man sich dann sehr günstig (weil
zollfrei) vollaufen lassen. Für 5.- (Bier) bis 9.- (Longdrinks) Franken kriegt man je zwei
Getränke (eine "Happy Hour", die die ganze Nacht dauert).
Nacher ist man blau. Im Idealfall kriegt man dann von einem der vielen StricherInnen eine
Freikarte in eine der vielen Discos, die um die Kasbah herumliegen und zu den gleichen Firmen
gehören, die schon die Pubs besitzen. Dort kann man sich dann zu den aktuellsten Kommerzklängen
einen abtanzen, bis man eine Kommerzvergiftung hat. Das beste Mittel dagegen: ein typischer
kanarischer Ferienflirt, was bei der Massierung an zwar ausgeflippt wirkenden, meist aber zutiefst
unsympathischen Touris (Männlein UND Weiblein) keine einfache Sache mehr ist. In letzter
Zeit sind eigentlich nur noch die Angestellten hie und da eine optische Augenweide, war
auch mal anders.
Egal, auf jeden Fall ist der Tagesbefehl immer der gleiche: Wein, Weib und Gesang, letzteres
im Hollywood-Pub in der Metro a la discretion zu finden. Es heisst also: "Habt Spass!!! Wollt
ihr jetzt endlich Spass haben!!!". So kann man sich vom gestressten Alltag erholen, meint man,
mal eine Woche so radikal abschalten, dass man fast nicht mehr davon weg kann. Eben, deshalb
machen wir lieber eine Inselrundfahrt und schauen uns z.B. den Pozo de las Nievas (den höchsten
Berg der Insel) an, als zu versumpfen wie die Gestörten. Wer's nötig hat, ein anderer Mensch
zu sein, und sei es nur für eine Woche, kommt dort auf seine Rechnung. Gnadenlos. Das ist
Playa del Ingles.
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