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25.3.1997

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Die Jungfilmer werden immer besser

Nichts war an den vergangenen Jugendfilmtagen so deutlich wie der Unterschied in der Kategorie D, den Aeltesten. Wie schon letzts Jahr waren die "Jungen" zum Teil schon Halbprofis. Besonders auffällig war der Kurzspielfilm "Strandsonntag" von Claudio Fäh, hervorragend in jeder Beziehung. Schon fast zu perfekt mit SFX wie der echten Feuerwehr, Dutzenden von DarstellerInnen und der dreitägigen Miete eines Freibades. Dem entgegen steht "Zimmer 19", ein Funfilm von bescheidener Qualität und schrägem Spassfaktor, mensch hat das Gefühl, dass hier ein paar im Suff einen Film machen wollten.

Der Siegerstreifen in dieser Kategorie war auch unser Favorit, "Tony". Mit einem völlig unschweizerischen Humor hat diese Zeichentrickfigur unsere Herzen erobert. Mit einer bebenden Stimme englisch kommentiert wird die Cartoon-Story eines (Urschweizers ?) sandsteinuhrenproduzierenden Steinzeitmenschen erzählt. Wirklich witzig: "This is Tony, Tony is a selfmade man, he's wearing selfmade trousers and uses his selfmade hammer. He lives in a selfmade cave on a selfmade hill...".

Hervorzuheben waren in dieser Kategorie neben dem Animationsstreifen "Früh-Stück" auch der kinomässige (auch so übertrieben!) "Confused kind" und die VHS-Medienklamotte "CWYS". Schlecht gedreht, aber amüsant. Das gilt auch für das Computerspektakel "Of water" und den Bündner Gothic-Streifen "Culla stgira notg sesaulza". So richtig schlecht waren auch ein paar Filme, denen einfach das Geld fehlte, aus einer guten Story einen guten Film zu machen. Ueberhaupt stellt sich die Frage: wieviel Profitum erträgt dieser Anlass eigentlich noch? Das OK soll eine weitere Professionalisierung in petto haben....

Zu den Preisträgern. Bei den Jüngsten gewann "Trash talk". Eine wohl falsche Entscheidung, hat doch mit Urs Bänziger ein alter Hase den Film der "Jungen" entscheidend mitgeprägt. Auch ist hier der Faktor der Selbstbeweihräucherung (Jugendszene Streetball) so gross, dass die Phantastie zu kurz kommt. Das ist bei "Augenblicke" in der Kategorie B anders, Miriam Steen hat hier eine einfache Grundidee filmisch gut umgesetzt. Dass bei den Aeltesten "Tony" den Preis gewonnen hat, ist wie oben erwähnt kein Wunder.

Die Kategorie C war gemäss Jury die interessanteste. Mindestens zwei Filme schwangen hier obenaus und erwiesen sich als filmisch gut gemachte und höchst inhaltsvolle Streifen. Während "Locus" als "Bühnenfilm" mit einem Handlungsort alle möglichen Spezialpreise einheimste (vor allem bestechend das Drehbuch), ist "Postcard" als Kategorie- und Gesamtsieger (UNICA-Medaille) ein schneller, technisch hoch entwickelter und mit Ideen nur so um sich werfender Snööberfilm der etwas anderen Art. Die Macher vereinigten technische Reife, Humor und Schnelligkeit zu einem Meisterwerk.

Das VHS-Format hat sich zum Lieblingsspielzeug einiger JungfilmerInnen entwickelt. Es verleiht dem Film einen Livecharakter, einen irrealen Effekt, der besonders im "CWYS" herausgekommen ist. Durch diesen grungen Effekt konnte der Realcharakter von Beta wörtlich durch den Mist gezogen werden. Interessant aber auch die vermehrte Benutzung des 16mm-Kinoformats. Auch hier versuchen also junge Leute ein Handicap (eben: ein schlechtes Format) zu ihren Gunsten auszunützen. Nur eben: mit dem Schneiden wird das auch später einfach sein. Nächstes Jahr jedenfalls ist zu hoffen, dass der Computer auch als Schnittkonsole Einzug hält in die Filmtage. Zumal eben auch eine Professionalisierung zwecks verbesserter Akzeptanz durch TV und Kino angestrebt wird.



Für Biwidus zum zweiten Mal: Wildcat (EMail) aus Zürich