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Die Jungfilmer werden immer besser
Nichts war an den vergangenen Jugendfilmtagen so deutlich wie der Unterschied in der
Kategorie D, den Aeltesten. Wie schon letzts Jahr waren die "Jungen"
zum Teil schon Halbprofis. Besonders auffällig war der Kurzspielfilm "Strandsonntag" von Claudio
Fäh, hervorragend in jeder Beziehung. Schon fast zu perfekt mit SFX wie der echten Feuerwehr,
Dutzenden von DarstellerInnen und der dreitägigen Miete eines Freibades. Dem entgegen steht
"Zimmer 19", ein Funfilm von bescheidener Qualität und schrägem Spassfaktor, mensch hat das
Gefühl, dass hier ein paar im Suff einen Film machen wollten.
Der Siegerstreifen in dieser Kategorie war auch unser Favorit, "Tony". Mit einem völlig
unschweizerischen Humor hat diese Zeichentrickfigur unsere Herzen erobert. Mit einer
bebenden Stimme englisch kommentiert wird die Cartoon-Story eines (Urschweizers ?)
sandsteinuhrenproduzierenden Steinzeitmenschen erzählt. Wirklich witzig: "This is Tony,
Tony is a selfmade man, he's wearing selfmade trousers and uses his selfmade hammer. He
lives in a selfmade cave on a selfmade hill...".
Hervorzuheben waren in dieser Kategorie neben dem Animationsstreifen "Früh-Stück" auch
der kinomässige (auch so übertrieben!) "Confused kind" und die VHS-Medienklamotte
"CWYS". Schlecht gedreht, aber amüsant. Das gilt auch für das Computerspektakel "Of water"
und den Bündner Gothic-Streifen "Culla stgira notg sesaulza". So richtig schlecht waren auch
ein paar Filme, denen einfach das Geld fehlte, aus einer guten Story einen
guten Film zu machen. Ueberhaupt stellt sich die Frage: wieviel Profitum erträgt dieser
Anlass eigentlich noch? Das OK soll eine weitere Professionalisierung in petto haben....
Zu den Preisträgern. Bei den Jüngsten gewann "Trash talk". Eine wohl falsche Entscheidung,
hat doch mit Urs Bänziger ein alter Hase den Film der "Jungen" entscheidend mitgeprägt. Auch
ist hier der Faktor der Selbstbeweihräucherung (Jugendszene Streetball) so gross, dass die
Phantastie zu kurz kommt. Das ist bei "Augenblicke" in der Kategorie B anders, Miriam Steen
hat hier eine einfache Grundidee filmisch gut umgesetzt. Dass bei den Aeltesten "Tony" den
Preis gewonnen hat, ist wie oben erwähnt kein Wunder.
Die Kategorie C war gemäss Jury die interessanteste. Mindestens zwei Filme schwangen hier
obenaus und erwiesen sich als filmisch gut gemachte und höchst inhaltsvolle Streifen. Während
"Locus" als "Bühnenfilm" mit einem Handlungsort alle möglichen Spezialpreise einheimste
(vor allem bestechend das Drehbuch), ist "Postcard" als Kategorie- und Gesamtsieger (UNICA-Medaille) ein
schneller, technisch hoch entwickelter und mit Ideen nur so um sich werfender Snööberfilm der
etwas anderen Art. Die Macher vereinigten technische Reife, Humor und Schnelligkeit zu einem
Meisterwerk.
Das VHS-Format hat sich zum Lieblingsspielzeug einiger JungfilmerInnen entwickelt. Es
verleiht dem Film einen Livecharakter, einen irrealen Effekt, der besonders im "CWYS"
herausgekommen ist. Durch diesen grungen Effekt konnte der Realcharakter von Beta wörtlich
durch den Mist gezogen werden. Interessant aber auch die vermehrte Benutzung des
16mm-Kinoformats. Auch hier versuchen also junge Leute ein Handicap (eben: ein schlechtes
Format) zu ihren Gunsten auszunützen. Nur eben: mit dem Schneiden wird das auch später einfach
sein. Nächstes Jahr jedenfalls ist zu hoffen, dass der Computer auch als Schnittkonsole
Einzug hält in die Filmtage. Zumal eben auch eine Professionalisierung zwecks verbesserter Akzeptanz
durch TV und Kino angestrebt wird.
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