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Thalwil
15.3.1997

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Hilfe für Spital Thalwil

Letzten Samstag fand im Thalwiler Spital eine Art Tag der offenen Tür statt. Es konnten einige Einrichtungen besichtigt werden. Dazu gabs freundliche Erklärungen von den im Spital arbeitenden Leuten. Und natürlich Reden, und zwar von unserem Gemeindepräsident Schäppi und Herrn Schaad, dem Präsident des Stiftungsvereines. Warum das Ganze? Es wurden Unterschriften gesammelt gegen die Streichung des Spitals Thalwil von der Spitalliste A. Hä? Was für eine Liste?

Nun, anscheinend (ich hab das zugegebenermassen nicht alles überprüft) gedenkt Frau Diener die Kosten im Gesundheitswesen zu senken. Dazu möchte sie die Anzahl der aktiv operierenden Spitäler und somit die Subventionsausgaben für diese kürzen. Somit werden Operationen in einigen Spitälern von den Krankenkassen zukünftig nicht mehr bezahlt werden. Was natürlich die Folge hat, dass diese Spitäler ihren OP dichtmachen können.

Die Thalwiler wehren sich verständlicherweise gegen eine Schliessung. Diese würde bedeuten, man müsste sich bei einer Operation in ein Spital in einer anderen Gemeinde begeben. Mir stellte sich bei der Veranstaltung, die übrigens von sämtlichen politischen Parteien getragen wurde, die Frage, ob es sich beim Ganzen nicht einfach um den Nagra-Effekt handelt. Irgendjemand triffts, und dort wird dann gejammert. Der Rest denkt, die sollen doch nicht so wehleidig tun.

Aber einige Dinge sprechen tatsächlich gegen eine Schliessung. Der Subventionsanteil der zu schliessenden Spitäler ist mit 1,8% relativ gering. Durch den Verlust an Arbeitsstellen müsste ein Sozialplan gemacht werden, der einen grossen Anteil der Einsparungen wieder auffrisst. Finanziell steht das Spital gut da. Und eine Schliessung ist auch fragwürdig, da nebean in Horgen Pläne für einen Ausbau bestehen.

Die Moral von der Geschicht? Ehrlich gesagt, ich weiss nicht, und glaube ich habe auch gar nicht genüg Daten für ein abschliessendes Urteil. Als Thalwiler hoffe, das unser Spital nicht einer Planwirtschaft oder einer Fehlplanung zum Opfer fällt. Einer Konzentration von Spitalbetten kann ich aus persönlicher Erfahrung nicht zustimmen, da in grossen Spitälern das Umfeld für die Patienten erfahrungsgemäss schlechter wird. Eine Versorgung innerhalb der Gemeinde ist sicher für alle ein Vorteil. So kann ich nur sagen, Frau Diener, bitte nur operieren, wenns sein muss.



Mr. Biwidus (EMail)