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28.1.1997

CDs

Subzonic im Studio

Trip Hop klassisch

Metallica: Garage Inc.

Sens Unik: Pole Position

Depeche Mode mit Singlealbum

TGU: Rejoice Rejoice

Beastie Boys: Hello Nasty

Godzilla Filmmusik

MC*Solaar

Massive Attack: Mezzanine

Groenemeyer: Bleibt alles anders

NDW 2001

Bad Religion: No Substance

Vollgas (Zuger Punkband)

Wrecked Mob: Luzerner rappen

Pearl Jam machen "yield"

es geht uns gut

Glen of Guiness 2

Fanta Thomas D Solo

Metallica: Reload (Prereleaseparty)

Janet Jackson: Velvet Rope

Toy Dollz im Albani

Ry Cooder neues Album

Oasis: Be here now

2. Blümchen

Eignet sich Metallica für Kammermusik?

Patent Ochsner: Stella Nera

Computerliebe auf CD

Einstürzenden Neubauten und Multimedia

Gurd beweisen, dass Stille keine Tugend ist

Ein neues Uni-Gesetz

Plattenkritik Mr. Ed

Europäische Dance-Welt vergeht sich an Queen

Natacha: Venezia

KISS - Carnival of Souls

Gurd

Sens Unik

Asia: "Arena"

Züri West

Crank

Sendak: "Conversation"

Crank

Beatles

Lou Reed

Scuba Drivers

Sepultura

Nick Cave

Gotthard

Ain't Dead Yet

Jazzkantine

Queen

Pop Me Gallus

Ende Neu

Die Einstürzenden Neubauten haben nicht eine CD herausgebracht, sondern eine CD-Extra

Ja ja, Kunst und Medien sind unweigerlich miteinander verbunden, speziell, wenn es um kommerzielle Angelegenheiten geht. Was an technischem Fortschritt herauskommt, der Musikzirkus springt auf den abfahrenden Zug auf und das nicht nur bei der Tonträgertechnik, welche uns einen verbesserten Musikgenuss beschert. Auch bei Computern versucht genutzt zu werden, was ein bisschen Geld verspricht. Sei es eine CD-ROM, auf welcher man die Tonstudios von Peter Gabriel durchwandern kann, oder ein Ballergame mit Aerosmith.

Auch die CD-Extra ist deswegen bereits keine Neuigkeit. Bei dieser CD, welche Musikalbum und CD-ROM gleichzeitig ist, wird uns von der Musikindustrie ein interaktives Hören versprochen. Seit etwas mehr als einem Jahr gibt es diese Bonus-CD s und meistens als Limitierte Auflagen. Die Rolling Stones haben eine, aber auch BAP. Neben diesen Musikern des Mainstream haben sich auch Musiker der Disziplin Freistil an dieses Medium herangewagt, und zwar keine geringeren als die Einstürzenden Neubauten.

Ihr letztes Album Ende Neu, welches im Herbst des letzten Jahres auf dem Markt gekommen ist, gehört wie die obengenannten zur Elitegarde der CD-Extras. Aber zu erst einmal kurz etwas zu Ende Neu. Es ist perfekt! (Na ja, das wiederum ist etwas zu kurz...) Die Einstürzenden Neubauten sind die Avantgarde des Industrial. Obwohl Ende Neu auch zu dieser Sparte gehört, ist sie trotzdem nicht so krud, wie ihre Vorläufer. Es gibt viele Streicherarrangements und die Texte sind von einer auf den ersten Augenblick nicht auszumessenden philosophischen Tiefe. Dazu kommt noch der fast schon schauspielermässige Sprechgesang von Blixa Bargeld. Besonders hervorstechen tun die Songs Stella Maris und Die Explosion im Festspielhaus. Bei Stella Maris handelt es sich um ein Liebeslied, welches im Duett von Blixa Bargeld und der Schauspielerin und Weill-Songs Interpretin Meret Becker. Diesem traditionell gehaltenen Song gegenübergestellt besticht Die Explosion im Festspielhaus durch das Zusammenspiel von Stille, Rhythmusset und Instrumenten wie Papier, Bürsten, Schreibern, etc.

Nun aber zur Cd-rom. Es handelt sich dabei um eine Hybrid-CD, welche sowohl auf DOS, wie auch auf Mac läuft. Bei den DOS-Computern hat man mit den üblichen wirren Fehlermeldungen zu kämpfen, bis dann nach einer Viertelstunde -ich jedenfalls- zum Anfangsbild kommt. Dieses Anfangsbild ist ein geschlossenes Auge, genau gleich, wie auch auf der Rückseite des Albums.

Nun muss ein versteckter Punkt angeklickt werden, um in das Programm hereinzukommen. Nach einiger Zeit fröhlichen Herumgeklickes öffnet sich das Auge. Im Begleittext zur CD wird aber bereits darauf hingewiesen, dass sich dieser versteckte Punkt bei jedem neuen Aufstarten an einer anderen, zufällig ausgewählten Stelle befindet. Nun ja, nachdem man das Auge geöffnet hat, kommt man in das Tonstudio der Neubauten, wo man mit einer Kamera 360 Grad herumfahren kann. Alle Instrumente sind mit einer anderen Farbe gekennzeichnet und durch Anklicken bringt man sie zum Tönen (vorausgesetzt man hat eine Soundkarte). Neben diesen Instrumenten werden durch Anklicken Clips geladen, so zum Beispiel den Videoclip vom oben genannten Stella Maris, oder von den Aufnahmen zu NNNAAAMMM. Alles steckt voller angenehmen Überraschungen.

Das Fazit ist: Die CD-Extra macht ein bereits perfektes Album noch ein bisschen farbiger. Trotzdem würde Ende Neu auch ohne diese Computerspielerei gut auskommen. Aber einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul und so ist es auch bei einer Bonus-CD-ROM.



Vitsky (EMail) für Biwidus aus Zürich City