Linkereien
In Amerika ist es schon weit verbreitet, das Link-Exchange. So nennt sich
das Prinzip, nach dem man mehr Hits auf seine Homepage erhalten soll. Und
so funktionierts: Man baut in seine eigene Homepage ein wechselndes Image ein,
das von dem LE anbieter heruntergeladen wird. Dieses Herunterladen wird
bei beim LE-Anbieter registriert. Man macht also auf seiner eigenen Homepage
Werbung für einen anderen Site. Als Gegenleistung wird eine Logo von der
eigenen Homepage, das man vorher LE geschickt hat, auf anderen Homepages
angezeigt.
Tönt am Anfang vielleicht etwas kompliziert. Ist aber im Prinzip einfach. Wenn
auf meiner Homepage 100mal ein fremdes Logo erscheinen lasse, habe ich Anspruch
auf 50 Einblendungen auf fremden Pages, die ich gar nicht kennen muss.
Moment, hör ich da, warum muss ich 100mal werben, damit ich 50 Werbungen
bekomme? Nun, das sind die Spielregeln, der Service der LE-Anbieter ist
zwar gratis, aber sie verkaufen einen Teil der Werbefläche (25 von den
100 Einblendungen) und machen für den Service auch noch Werbung (die restlichen
25 von 100 Einblendungen). Somit macht jeder Teilnehmer zur Hälfte
Werbung, für die er nichts bekommt.
Kein Wunder also, dass es schon viele Anbieter solcher Dienste gibt, auch
in der Schweiz hat kürzlich so einer eröffnet und uns eine Werbemail
geschickt. Auf die Nachteile für die Teilnehmer angesprochen meinte der
Betreiber, er müsse schliesslich auch finanziell überleben und die Teilnahme
sei ja freiwillig. Schon, aber meine Kritik richtet sich gegen die grossartigen
Anpreisungen der Dienste, die jedem Homepage den Mund mit Hitsversprechungen
wässrig machen.
Angenommen, ich hätte eine Homepage aufgemacht und bisher 100 Hits pro
Woche gehabt. Dann blende ich ab jetzt also 100mal pro Woche ein fremdes Logo
ein. Dafür wird mein Logo 50mal irgendwo eingeblendet. Die Zahl der User,
die auf so ein Logo reagieren liegt etwa bei 10%-15%, also etwa 12 User mehr
habe ich dann pro Woche. Das ist der Vorteil. Der Nachteil ist, ich verliere
die doppelte Anzahl von Lesern, die sich dann bei mir früher wegklicken.
Auch wird meine Homepage ein kommerzielles Angebot, denn 25% der Einblendungen
auf meiner Homepage sind ja bezahlt. Und das ohne ich etwas verdiene.
Ingesamt sind solche Dienste nur ein Erfolg für sich selber. Denn Erfolg
werden sie aufgrund der Hit-Geilheit von Homepagebesitzern und der verlockenden
Werbeversprechen der Dienste haben. Da ich diese Sache jedoch nicht auch
noch unterstützen will, habe ich auf Links in diesem Artikel verzichtet.
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