Tagi im Wandel
Mein Freund im Netz ist er ja nicht gerade, der
Tages-Anzeiger.
Warum? Nun, da war mal ein (menschlicher ? :) Brief.
Doch mit Kritik kann man leben. Was mich ein wenig wurmt, sind
die Möglichkeiten die eine Firma wie TA-Media hat, um Werbung für eine
Internetadresse zu machen. Finde ich irgendwie einfach nicht fair, die
knallen ihre Adresse jeden Tag auf die Titelseite ihrer Zeitung und haben
an einem Tag etwa so viele Abrufe wie wir in einem Monat (das dürfte
ungefähr hinhauen, allerdings sind wir stark im Kommen :)
Nun, ich gönne anderen im Netz ihren Erfolg durchaus. Allerdings finde,
ich sie dürften dafür im Netz was bieten, und nicht nur einfach einen
grossen Medienpartner besitzen. So war ich dann mal wieder ziemlich
gespannt, als der TA diese Woche auf Seite 2 grossformatig ein neues
Layout verkündete. Bisher war der Auftritt ja ziemlich flau, grafisch
farblos, um nicht zu sagen schwarzweiss.
Nun um es kurz zu machen, es ist Farbe ins Spiel gekommen, und zwar ein
blauer Balken am rechten Rand (wobei rechter Rand nur bei einer
geringen Auflösung korrekt ist, bei meinem 20 Zoll Monitor befindet
sich der Balken in der Mitte und die Hälfte des Bildschrims ist leer),
um Werbesymbole aufzunehmen, ansonsten ist
alles noch grauer geworden. Das TA-Signet ist nach wie vor hässlich
skaliert und mit ödem Schatten versehen, ein Thema, das sonst grafisch
nirgends vorkommt. Von Farbe keine Spur, auch nicht von Photos.
Und irgendwann hat man dann einen schrecklichen Verdacht, ein ähnliches
Layout auch schon gesehen zu haben, wo war das bloss? Ach ja, das TAs
grosses Vorbild der Blick! Der Hintergrund ist allerdings weiss statt gelb
und die Seite insgesamt kahler. Ich verstehe einfach nicht, warum sich der
TA den Blick immer wieder zum Vorbild nimmt (z.B. die Fernsehkritik auf
der Kehrseite, zu lang für eine kleine Bemerkung, zu kurz für einen
begründeten Kommentar, irgendwie genau das 20-Zeilen-Blick-Artikel-Mass).
Der Code für die Seiten ist in Ordnung. Das war auch schon anders. Und die
Daten werden auch nicht mehr über Frankreich geroutet. Immerhin hier ein
Fortschritt.
Selbstbewusst tritt der TA auf in Sachen
Inserentenpreise auf dem Web.
12 Rappen pro Anzeige. Das
ist viel, wenn man mal davon ausgeht, dass nur jeder 10 sich so
weiterklickt, kostet einen Inserenten einen zusätzlichen Abruf seiner
Homepage immerhin einen Franken.
Dass sich der TA im jetztigen Outfit im Web bewähren kann ist höchstens zu
befürchten. Doch nach Aussage des TA hat ein Jahr im Internet ja nur 3
Monate, so wird der TA noch manche Gelegenheit haben, endlich was Schlaues
auf die Beine zu stellen. Denn nur mit dem Inhalt lässt sich im Internet
auf Dauer nicht überleben - der geschätzte Leser möge doch mal versuchen,
einen längeren Artikel im TA zu lesen, trocken wie das Brot am Montag
Morgen...
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