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Internet am Kiosk
"Ich hätte gerne eine NZZ, einen Blick, 3 Kaugummi, eine Packung Zigaretten und ein
Gipfeli", so klang es bisher vor einem Kiosk. Aber fortan könnte es auch noch heissen:
"..ach ja, und bitte noch einen Internet-Account." Um genau zu sein, müsste der/die
Kaufende eigentlich vom "WebShuttle" sprechen, aber das sei egal. Der Grossprovider
EUNet hat nämlich ein neues Produkt lanciert, die Antwort auf
Blue Window quasi.
Neuerdings sollen nämlich Internet-Accounts samt Browser-Software (Explorer 3.0! - der
Gates-Konkurrent zum allmächtigen Netscape sei
angeblich anwenderfreundlicher...) in den über 1'300 Verkaufsstellen (mit immerhin
einer Million KundInnen am Tag und jährlich 1.2 Milliarden Umsatz) und verschiedenen
anderen Läden der Kiosk AG (das gibts!) für Schweizer Franken Neun verkauft werden,
sozusagen ein niederschwellig Angebot also.
Auf Windows 95 (Nur! Schon mal was von Mac oder Win 3.1 gehört?) installiert
(mit 50 Mega HD-Platz!) soll denn der WebShuttle dem/der
UserIn (so es das geben sollte - davon später) einen Monat lang erlauben, über die
Einwählknoten des Internet-Grossproviders zu webben. Danach kostet die Chose
(wie beim Konkurrenten Blue Window) SFr. 25.-, allerdings ohne Zeitbeschränkung. Dies
sei ein Vorteil gegenüber Blue Window, sagte man bei EUNet, aber dieses Argument sei
dahingestellt. Bei 20h/Monat Beschränkung kann kaum davon die Rede sein, wenn man bedenkt,
dass der Orts-Niedertarif pro Minute etwa 20 Rappen beträgt, das macht eine Rechnung von
immerhin 240.- für diese 20h. So viel webbt kein "normaler" Mensch von zu Hause (sic!) aus!
Abgesehen davon: innert Monaten sind die 16 Franken (entspräche etwa 1 1/2 Stunden Online-
Zeit!) Vorteil des WebShuttle gegenüber BW schnell mal durch dessen Monopol-Ortstarif
herausgeholt. Also hat der WebShuttle gegenüber BW fast keine Vorteile mehr. Eher
noch Nachteile. Denn EUNet/WebShuttle lehnt es ab, die von BW angebotene 0842-Ortstarif-
Nummer zu belegen, aber "es ist sicher unser Ziel die ganze Schweiz im Ortstarif abzudecken",
unterstrich EUNet-Managing Director Simon Poole an der Pressekonferenz. Dass der weltgrösste
kommerzielle Anbieter auf das für den Provider teure 0842-Angebot verzichtet, ist an sich
nachvollziehbar. Der EUNet-User muss also vorläufig auf den allgemeinen Ortstarif
verzichten, das gilt für immerhin 60% der Bevölkerung, welche keine Einwählpunkte im
Web-Ort hat. Dieser Teil soll bis Jahresende auf 50% gesenkt werden, aber das
ist noch immer ein Pluspunkt für BW.
Das zu dem. Klar ist, dass mit der EUNet-Shuttle-Präsenz an den Kiosken vor allem diejenigen
angesprochen werden, die noch keinen Approach zu Internet haben. Schön und hehr, diese
Idee der Popularisierung. Aber wer geht schon an einem Kiosk und kauft sich einen Webaccount?
Diejenigen, die immerhin ein bisschen was von Computern verstehen (gilt also für den grössten
Teil der Win95-Gemeinde), haben schon alle entweder zu Hause oder in der Bude einen Anschluss,
können also dankend auf dieses Angebot verzichten. Und die teure Hardware muss erst mal
vorhanden sein (Stichwort Modem). Und mensch muss was davon verstehen, um die Chose zu
installieren. Also hat sich WebShuttle durch die Popularisierung gleichzeitig auch ein
Damoklesschwert eingehandelt. Offen gesagt: die Sache hat kein eigentliches Zielpublikum,
wer sich aus Neugierde die Chose kauft, wird ziemlich bald auf den Boden der Tatsachen
heruntergeholt. WebShuttle ist ein guter, da internet-verbreitender Ansatz, aber nicht
der richtige Weg dazu.
Der langen Rede kurzer Sinn, die Idee ist wohl mehr ein Propagandagag für EUNet, das
dafür allenthalben Präsenz hat, andererseits aber auch für die auf dem Web neu präsente
Kiosk AG,
dies, obschon gerade der Kiosk herzlich schlecht als Online-Markt geeignet ist.
Urs Tapfer von der Kiosk AG unterstrich zwar, dass heute kein Weg mehr am Internet
vorbeiführe ("Internet ist ein Markt, den es zu ignorieren nicht erlaubt"), aber die
Tatsache, dass ausser Werbung für Sonderaktionen nur noch ausgewählte
Trivialliteratur über diesen Kanal vertrieben wird, zeugt davon, dass es der Kiosk AG
gar nicht um den eigentlichen Markteinstieg, sondern höchstens um Marktabklärung geht,
wenn nicht sogar nur um Propaganda.
Denn der Buchmarkt am Kiosk trägt nur zu 5% des Umsatzes bei. Wieviele Verkäufe also
übers Web getätigt werden, sei einmal dahingestellt - von anderen Problemen wie die
Kreditkartennummer-Geschichte ganz zu schweigen. Ach übrigens, wer seinen Schundroman
(die Top Ten der CH) nicht am Kiosk selbst kauft und sich zuschicken lässt, muss acht
Stutz Versandkosten bezahlen, fast der Preis des Buches selbst. Die Idee ist nicht
schlecht, aber der traditionelle (!) Kiosk schlecht geeignet als Online-Versandhaus.
Ob EUNet damit nicht einen Schuss ins Dunkle gewagt hat, wird sich herausstellen, ganz
klar ist WebShuttle aber ein Versuchsballon, wie mensch als kommerzieller Provider
die Ex ipso-Vorteilstellung von BW umgehen kann. Die 5-10'000 NeuabonnetInnen, mit denen
Poole in den nächsten Jahren vorsichtig rechnet, mögen auch durchaus eintreffen, nur
bleiben die Leute auch auf dem WebShuttle? Internet am Kiosk: ein guter Ansatz und ein
schlechter Versuch.
Wettbewerb
Natürlich verlost Biwidus auch eine solche CD - das Pressexemplar, womit wir, als
weitgehend auf Mac, Amiga und Blue Window arbeitende, nichts anfangen können. Wer
also noch keinen Web-Anschluss haben sollte, einen solchen ein halbes Jahr gratis versuchen
will oder sonst einfach etwas mit einer CD samt Internet-Explorer 3.0 und all dem Gigi
anfangen kann, füllt wie üblich untenstehendes Formular aus.
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