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26.4.1996

CDs

Subzonic im Studio

Trip Hop klassisch

Metallica: Garage Inc.

Sens Unik: Pole Position

Depeche Mode mit Singlealbum

TGU: Rejoice Rejoice

Beastie Boys: Hello Nasty

Godzilla Filmmusik

MC*Solaar

Massive Attack: Mezzanine

Groenemeyer: Bleibt alles anders

NDW 2001

Bad Religion: No Substance

Vollgas (Zuger Punkband)

Wrecked Mob: Luzerner rappen

Pearl Jam machen "yield"

es geht uns gut

Glen of Guiness 2

Fanta Thomas D Solo

Metallica: Reload (Prereleaseparty)

Janet Jackson: Velvet Rope

Toy Dollz im Albani

Ry Cooder neues Album

Oasis: Be here now

2. Blümchen

Eignet sich Metallica für Kammermusik?

Patent Ochsner: Stella Nera

Computerliebe auf CD

Einstürzenden Neubauten und Multimedia

Gurd beweisen, dass Stille keine Tugend ist

Ein neues Uni-Gesetz

Plattenkritik Mr. Ed

Europäische Dance-Welt vergeht sich an Queen

Natacha: Venezia

KISS - Carnival of Souls

Gurd

Sens Unik

Asia: "Arena"

Züri West

Crank

Sendak: "Conversation"

Crank

Beatles

Lou Reed

Scuba Drivers

Sepultura

Nick Cave

Gotthard

Ain't Dead Yet

Jazzkantine

Queen

Pop Me Gallus

Crank 1996

... sind nicht Crank 93", schrieb der Züri-Tip auf seine möchtegernwitzge Art und Weise (Autor: Triple P - Philpp Anz). Sie seien älter, aber nicht erwachsen geworden. Die Wetziker Jungs gelten als DIE Entdeckung der Schweizer (und vor allem der Zürcher) Musikszene. Das Quartett hat kürzlich das zweite Studioalbum herausgebracht, das den verwirrlichen Namen "Torture King" trägt, Biwidus hatte darüber berichtet. Vor ihrer agrossen Tournee, deren Höhepunkt der Auftritt im St. Galler Open-Air sein wird, schauten die Jungs (Jahrgang 1973 und 1974, meist Skatefans und WG-Bewohner) in der Roten Fabrik vorbei, denn sie feierten Plattentaufe. Und zum ersten Mal, so betonte Sänger Adi, seien Crank dabei nicht nur Vorgruppe, sondern Hauptact. Die Rolle der Vorgruppe bestritten diesmal "Mona Lisa Overdrive".

Die 1989 gegründete Band hat 1990 ihre erste Scheibe veröffentlicht (unter "Sounds! Session") und 1993 das erste Album "Lifedive" released. Mit der neuen Scheibe "Torture king" sind die Jungs gemäss Kritikern viel braver geworden, schlagen viel mehr bluesigere und melancholischere Töne an, die Tagi-Beilage "Ernst" spricht sogar ironisch von einem "kalten Entzug" der ehemaligen Pogo- und Grungejünger. Britpop scheint neuerdings auch bei unseren Bands (wie eben Crank) angesagt zu sein. Beibehalten haben sie den Ruf als Partyband aber weiterhin, obschon die Aktionshalle nicht gerade gekocht hat von Tanzenden, das lag wohl eher an der Enge, als an der Band.

Adis Gesang überstrahlte alles, der zugegeben charismatische junge Mann hat etwas von einem Jim Morrisson, und zum Teil glich der Sound (dank Thomas` ungemein psychedelisch klingender Orgel) auch an denjenigen der seligen "Doors". Das kam am Konzert mehr heraus, als auf der CD. Adi war und ist noch immer der Crank-Frontman, der Obercoole, dem die Mädchenherzen zu Füssen liegen sollen - was ich allerdings bezweifle. Bassist Geza ist das genaue Gegenteil. Mit seinem megacoolen Rosschwanz wirkt er zwar trendy, aber seine Kommentare wiesen ihn als scheuen und sympathisch durchschnittlichen 22-Jährigen aus. Kein Vergleich zum Nochnicht-Popstar Adi Weyermann.

Das Konzert war angenehm normal, die Jungs spielten konsequent die Original-Reihenfolge der CD durch, als wärs ein Pflichtstoff, und die Ankündigungen zwischen den Songs waren geradezu ein Witz (zum Beispiel die Sache mit dem Mädchen namens ... wie hiess sie doch gleich ... Lily. Jedenfalls waren ihr die meisten von Adis Songs gewidmet). Trotz der eher faden Stimmung im Publikum, Tanzende gab es nur sehr selten, hatte das Konzert etwas intensives, etwas sehr persönliches, wie an einer Privatparty unter Freunden. Crank waren hier die netten Jungs von nebenan, die an meinem Geburtstagsfest ein paar Lieder zum besten gaben. Gerade das machte das Spezielle an diesem Konzert aus, das gefiel mir. "Wir waren schon lustiger, aber noch nie so intensiv", liessen sie dabei verlauten. Ende mit Skatersongs also, hin zu einer ernst-spielerischen Auseinandersetzung mit Musik (und auch den Beatles...).

Ob Crank diese Stimmung ans St. Galler Open-Air weiterziehen werden oder nicht, steht noch in den Sternen. Biwidus wird sie jedenfalls bis ins Sittertobel begleiten und über den grössten Auftritt ihrer jungen Geschichte berichten (so die OrganisatorInnen uns das erlauben). Britpop ist zwar "in", aber Crank machen ihn erträglich, dies, das Urteil des Autors. Und besonders symapthisch war mir, dass die selbstsicheren Wetziker auf einen Deal mit einem Majorlabel (BMG/Ariola) angeblich verzichtet haben und sich mit dem Zürcher Lokallabel ausserhaus anfreundeten (hier sind auch die "Scuba Divers" unter Vertrag).



Für Biwidus: Wildcat (EMail) aus der Roten Fabrik Zürich