zur Frontseite
28.7.1996

CDs

Subzonic im Studio

Trip Hop klassisch

Metallica: Garage Inc.

Sens Unik: Pole Position

Depeche Mode mit Singlealbum

TGU: Rejoice Rejoice

Beastie Boys: Hello Nasty

Godzilla Filmmusik

MC*Solaar

Massive Attack: Mezzanine

Groenemeyer: Bleibt alles anders

NDW 2001

Bad Religion: No Substance

Vollgas (Zuger Punkband)

Wrecked Mob: Luzerner rappen

Pearl Jam machen "yield"

es geht uns gut

Glen of Guiness 2

Fanta Thomas D Solo

Metallica: Reload (Prereleaseparty)

Janet Jackson: Velvet Rope

Toy Dollz im Albani

Ry Cooder neues Album

Oasis: Be here now

2. Blümchen

Eignet sich Metallica für Kammermusik?

Patent Ochsner: Stella Nera

Computerliebe auf CD

Einstürzenden Neubauten und Multimedia

Gurd beweisen, dass Stille keine Tugend ist

Ein neues Uni-Gesetz

Plattenkritik Mr. Ed

Europäische Dance-Welt vergeht sich an Queen

Natacha: Venezia

KISS - Carnival of Souls

Gurd

Sens Unik

Asia: "Arena"

Züri West

Crank

Sendak: "Conversation"

Crank

Beatles

Lou Reed

Scuba Drivers

Sepultura

Nick Cave

Gotthard

Ain't Dead Yet

Jazzkantine

Queen

Pop Me Gallus

Ein paar Worte zu den Beatles

Die Beatles haben diese Woche die Anthology 2 veröffentlicht. Nachdem ihr letztjähriges Comeback durch einen anderen Untoten, nämlich Freddie Mercury und seiner lebendigen Band Queen, gehörig versalzen worden ist, stehen ihnen nun keine weiteren Konkurrenten aus dem Himmelschor im Weg. Aber warum diese kraftraubende Ankurbelung der Beatlemania durch die gewaltigen Mühlen des Marketing? Was erwarten sich diese davon? Könnte der Schuss vielleich nach hinten losgehen?

Kurz gesagt, die Musikindustrie erwartet sich davon einen möglichst grossen Geldsegen und der Schuss wird wahrscheinlich nach hinten losgehen, natürlich aber nur begrezt; die Verkaufszahlen werden trotzdem hoch sein, aber die Hysterie der Mittesechzigerjahre wird wahrscheinlich nicht wieder aufkommen.

The Beatles, eine Band die jedermann/-frau ein Begriff ist, egal wie wenig sie/er sich für Musik interessiert. Diesen Bekanntheitsgrad tragen die Fab Four aus Liverpool zurecht. Handelt es sich doch bei ihnen um die Band, welche in den Sechzigern die Szene revolutioniert haben. Einerseits durch ihre Musik und andererseits durch ihren Style. Die Beatles vereinigten in sich die Kreativität und die Innovation des Indie mit der epochalen Revolte ähnlich des Punk mit einer Hysterie, vorallem bei jungen Frauen, wie wir sie heute bei Konzerten von Caught in the Act, East 17 und Konsorten beobachten können (Take That habe ich ausgeklammert, da sich diese Band gottseidank aufgelöst hat. Die obengenannten Bands werden dies in nächster Zeit Take That gleichtun)

Die Beatles besitzen eine solche Bandbreite mit vielen lieblichen Details, sodass kaum ein geneigteR ZuhörerIn um sie herumkommt. Die Songs sind leicht bekömmlich, aber trotzdem gut. Deswegen ist es kaum verwunderlich bei den Britpopbands wie Oasis, Pulp oder Blur Wurzeln der Beatles ausfindig machen zu können. Ganz zu schweigen vom Lied Come Together von den Beatles, welches als meistgespielte Coverversion gilt.

Versucht man die herausragenste Platte der Fab Four ausfindig zu machen, so ist es mit Abstand Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band. Eine Zeit also, in welcher die Beatles sich auf einem Indientrip befanden und man ganz klar die Hippieära ausmachen kann. Alle nachfolgenden Erscheinungen bis zu ihrer Auflösung 1970 besitzen einen gnadenlosen Anspruch an künstlerischem Höhenflug. Gleichzeitig ist man versucht auch in den leicht melancholischen Melodien das Ende der Hippieära zu erkennen.

Kurz gesagt, die Beatles sind für die heutige Musik, was Mozart für die Klassik ist. Wahrscheinlich sind die Beatles noch einiges mehr. Deswegen ist es auch gut, wenn Archivmaterial von ihnen erscheint. Trotzdem wird es den normalen Zuhörer enttäuschen, weil sich auf diesen Anthologien eine schlechte Klangqualität findet, und Lieder wie Strawberry Fields gleich in mehreren Versionen findet, was bei einzelnen einen leichten Anflug von Langeweile auslösen kann. Dewegen eignet sich Anthology 2 wie auch Anthology 1 als ein Dokument, aber nicht, um auf den Geschmack der Beatles zu kommen. Da sollte man/frau sich lieber das rote resp. blaue Greatest Hits Album besorgen. Denn damit kommt man den Beatles und dem ganzen Lebensgefühl besser auf die Spur. Später, wenn man wirklich ein ultimativer Beatlemaniac geworden ist, kann man/frau sich ja immer noch die Anthologien beschaffen.



Vitsky (EMail)