zur Frontseite
3.3.1996

CDs

Subzonic im Studio

Trip Hop klassisch

Metallica: Garage Inc.

Sens Unik: Pole Position

Depeche Mode mit Singlealbum

TGU: Rejoice Rejoice

Beastie Boys: Hello Nasty

Godzilla Filmmusik

MC*Solaar

Massive Attack: Mezzanine

Groenemeyer: Bleibt alles anders

NDW 2001

Bad Religion: No Substance

Vollgas (Zuger Punkband)

Wrecked Mob: Luzerner rappen

Pearl Jam machen "yield"

es geht uns gut

Glen of Guiness 2

Fanta Thomas D Solo

Metallica: Reload (Prereleaseparty)

Janet Jackson: Velvet Rope

Toy Dollz im Albani

Ry Cooder neues Album

Oasis: Be here now

2. Blümchen

Eignet sich Metallica für Kammermusik?

Patent Ochsner: Stella Nera

Computerliebe auf CD

Einstürzenden Neubauten und Multimedia

Gurd beweisen, dass Stille keine Tugend ist

Ein neues Uni-Gesetz

Plattenkritik Mr. Ed

Europäische Dance-Welt vergeht sich an Queen

Natacha: Venezia

KISS - Carnival of Souls

Gurd

Sens Unik

Asia: "Arena"

Züri West

Crank

Sendak: "Conversation"

Crank

Beatles

Lou Reed

Scuba Drivers

Sepultura

Nick Cave

Gotthard

Ain't Dead Yet

Jazzkantine

Queen

Pop Me Gallus

Lou Reed lässt das Zwielicht taumeln

Lou Reed, der ehemalige Kopf der legendären Avantgardeband Velvet Underground, meldet sich zurück in die Musikszene mit einem neuen Album. Es trägt den Titel Set The Twilight Reeling, was man mit "lass das Zwielicht taumeln" übersetzen könnte. Durch die Erscheinung dieses Albums bekräftigt Reed, welcher jetzt schon das vierte Jahrzehnt in der Musikszene verbringt, einen seit längerer Zeit anhaltenden Trend. Nämlich, dass gestandene seit Jahrzehnten berühmte lebende oder tote Musiker neues respektive archiviertes Material auf den Markt bringen. Lou Reed befindet sich da in guter Gesellschaft von Bands wie den Beatles, den Rolling Stones, David Bowie oder Queen.

Nach einer kurzen Reunion seiner alten Band The Velvet Underground und seiner überragenden Rolle im Smoke-Nachfolgefilm Blue in the Face widmet sich Lou Reed wieder mehr seinem Solo-Projekt. Mit Set The Tilight Reeling ist ihm jedenfalls ein guter Wurf gelungen. Das Album ist nicht mehr so düster wie sein Solovorläufer Magic And Loss. Set The Twilight klingt wieder viel heller und mit mehr drive.

Wie von Lou Reed nicht anders zu erwarten ist auch dieses Mal die Instrumentierung auf diesem Album ziemlich einfach ausgefallen, aber diese Kargheit zeichnet ihn ja schliesslich aus, wie sie auch schon bahnbrechend für The Velvet Underground gewesen ist. Powergeladene Songs mit massiv verzerrten Gitarren a la Neil Young wechseln sich in einem guten Verhältnis ab mit einfühlsamen Balladen. Auch die Texte sind mit abwechslungsreichen Themen versehen. So ist zum Beispiel der Song NYC Man eine offene Liebeserklärung an New York (wie auch weitere Songs textlich mit dem Big Apple verbunden sind), welche auch gleichzeitig das Engagement Reeds als Schauspieler in Blue in the Face erklärt. Oder zum Beispiel Finish Line, das er dem im letzten Jahr verstorbenen Gitarristen von Velvet Underground Sterling Morrison gewidmet hat.

Der zentralste und aussagekräftigste Song auf diesem Album trägt den sinnigen Titel Sex with your parents (Motherfucker) Part II. Hinter diesem schockierenden Titel verbirgt sich eine Anklage an die Adresse der US-amerikanischen konservativen Republikaner, welche in diesem Tagen mit ihren Präsidentschaftswahlen in der Presse von sich zu reden machen. Lou Reed thematisiert darin darin die Bestrebungen der Republikaner Kunst massiv zu zensurierten und das soziale Leben durch restriktive Gesetze an allen möglichen Ecken und Enden zu reglementieren. Aus diesem Grund ist es eigentlich erstaunlich, dass die Erscheinung dieses Albums in den USA nicht behindert worden ist, aber was nicht ist, kann noch werden.

Abschliessend gesagt, handelt es sich bei Set the Twilight Reeling um ein wirklich gutes Werk aus dem Hause Lou Reed, welches jedermann/frau empfehlt werden kann. Wer sich also durch die Texte und die Musik des New Yorker Poeten Lou Reed in andere Dimensionen tragen lassen will, sollte sich unbedingt Set The Twilight Reeling hereinziehen. Wer aber jetzt nicht von seinem Computer wegkommt, kann unter der Adresse http://www.wbr.com direkt beim Warner Music, dem Label von Lou Reed noch mehr Informationen über seine Person und seine Musik einholen.



Für Biwidus: Vitsky (EMail) aus Zürich City