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Zürich
8.8.1998

Photos

Streetparade 1998

Das Zürifäscht Feuerwerk

Sexy Boys II

Miss Teenie Wahlen

Modeschau der Lehrlinge

Face of switzerland

Modeschau ZH Modegewerbe

Der Prix _Bolero 1996

Sexy Boys

Idil _Vices Hiphop-Show

Idil Doguoglu-Vice

Magic Party mit Manor

Spring in the City

Modeschau von Franceso _Rossi

Urs _Aebi

Streetparade total geil

Wenn man über die Streetparade in Zürich einen Bericht schreiben will, dann ist das halt meistens nur ein bisschen Blablatext zwischen den Bildern, denn allzu viel kann man über diese zweitgrösste Technoparty in Europa eigentlich gar nicht erzählen. Auch dieses Jahr pilgerten wieder Unzählige nach Zürich, das Zählen ist unmöglich, denn wen nimmt man dazu? Offizielle Zahlen sprechen von einer halben Million Leute, die angeblich an diesen Anlass gepilgert sind, aber die echten Zahlen werden wohl viel höher liegen, wenn man die ZuschauerInnen auch noch dazu zählt.

Streetparade Love mobiles Dreissig sogenannte Lovemobiles fuhren mit einem Durchschnittstempo von maximal einem Kilometer pro Stunde ums Zürcher Seebecken. Die meisten brauchten für die Strecke vom Mythenquai ans Zürichhorn sechs Stunden, eine immense Zeit, die durch die Menge der Leuten zu erklären ist, die im Weg standen und tanzten. Auch dieses Jahr waren die Lovemobiles wieder wahnsinnig und wahnsinnig bunt. Eine wahre Augenfreude, die Leute, die darauf rumtanzten, auch. Auch dieses Jahr mussten x Anträge auf Mobiles und Leute, die drauf wollten, abgelehnt werden. Die Sache ist für die vielen Sponsoren, die das grosse Geld mit Eigenwerbung wittern, sehr lukrativ. Und für die Leute darauf sehr prestigereich.

Streetparade massenhaft Chics Die Leute waren wieder mal exxxtrem bunt. Bei den einen hatte man das Gefühl, sie gehen an die Beach (in Badehosen und viel leckerer in Bikinis), andere waren aufgedonnert mit Klamotten und die dritten sogar verkleidet. Und der Verkleideungen gab es viele, angefangen vom Teufelssujet, das weit verbreitet war, über Samichläuse bis zu den schrägen Schotten, die in ihren Röcken die fast unbekleideten Chics nachmachten. Ueberhaupt wird die Parade durch die absolute Freiheit, die man geniesst, was man wie anziehen will, zu einer Art besseren Fastnacht, die das sonst eher nicht fastnachtgewohnte Zürich zu einer Hochburg der falschen Identitäten macht. Das ist keine Kritik, sondern eine Feststellung.

Streetparade Teufel Schon sehr früh waren die Strassen voll, zwischen Mythenquai und Zürihorn hielten sich bald keine "Fremden" mehr auf, sondern nur noch diejenigen, die friedlich Streetparade machen wollten. Auffallend dabei auch die Leute aus allen Herren Länder, Deutsche hatte es viele, die mit ihrer Loveparade den Takt angeben, aber auch viele Italiener und Holländer, vor allem aber auch SchweizerInnen aus allen Kantonen. Die Strassen und Plätze waren voll mit parkierten Autos. Und alle waren sie in Feststimmung, die meisten ausgelassen und nicht zugedröhnt, Ausnahmen mögen die Regel bestätigen.

Streetparade Vampire Am meisten zu kämpfen hatten der Durchschnittsraver und die kaum bekleidete Durchschnittsraverin mit der Hitze. Die Sonne brachte alle zum Kochen, die meisten werden wohl mindestens den einen oder anderen Sonnenbrand heimtragen, denn ich denke nicht, dass alle Sonnencreme drauf hatten, doch wen kümmerts. Zürich erlebte nachgewiesenermassen einen der heissesten Tage des Jahres, die Wetterfrösche sprachen von guten 34 Grad Celsius. Dieses Wetter hätten sich wohl andere Veranstalter von Open Air-Parties auch mal gewünscht.

Streetparade Abspritzen Getanzt wurde natürlich, zwar standen die meisten rum, weil, sobald die Lovemobiles im Anmarsch waren, sich kaum jemand mehr bewegen konnte oder geschweige denn weiterkam. Also blieb den meisten gar nichts anderes übrig, als rumzustehen und mitzuschwunken, die ganz schlauen liefen einfach den Lovemobiles nach, die eine Bresche in die Massen schlugen. Oft habe ich mich gefragt, wie die es fertigbringen, dass kein Unfall entsteht dabei. Aber laut Medien ist absolut nichts ernsthaftes passiert, die wirklich Belasteten waren die Müllmänner, die tonnenweise Abfall aufräumen mussten. Noch bis spät in die Nacht hinein. Da haben die Organisatoren wirklich gepfuscht.

Streetparade Space-Gruppe Ein paar Worte der Kritik. Klar, dass ein solcher Anlass kommerziell ausgenommen wird, ich ehre aber die Bemühungen des OKs, dass es nicht ausartet. Die Streetparade ist tatsächlich gratis, eine echt gratis Party, es besteht kein Kaufzwang. Klar, dass man auch froh ist, wenn dabei etwas verkauft wird und die Leute sich dumm und dämlich konsumieren. Aber man läuft Gefahr, dass der Anlass zu deutlich zu dem wird, was er auch ist, nämlich eine Werbeveranstaltung für die rund vierzig nachfolgenden Parties. Dieses Jahr haben es die Organisatoren wohl richtig gemacht, da hatte trotz den hohen getränkepreisen selbst ein "Kommunist" wie ich seine Freude. Uneingeschränkt.

Streetparade Tänzer Jetzt ist die Streetparade wieder vorbei, Zürich ist wieder sauber, die letzten Raver sind abgezogen, die letzten Ecstasytrips sind verflogen. Zurück bleibt eigentlich die Frage, warum dieser Anlass seinen Reiz für so viele Leute hat, warum sich selbst alte Knacker dazu verleiten lassen, mit zu tanzen oder mindestens mit den Hüften zu wackeln. Die Streetparade in Zürich hat gegenüber der Berliner Loveparade noch immer den besseren Ruf, sie ist übersichtlicher, nicht so chaotisch, sondern halt echt schweizerisch. Das ist eine gute Sache, und solange sich die Macher nicht dazu verleiten lassen, aus dem Freudentag eine Kommerzmesse zu machen, geht es auch gut weiter.

Streetparade Leute auf Love mobiles Selbst der Nachschub hat geklappt, niemand ist zusammengebrochen, ich sah auch gesunde Energielieferanten wie Melone und Banane im Verkauf. Das ehrt die Leute, die das machen. Alle Medien im Umkreis von 500 Meilen berichteten darüber, x Fernsehstationen waren vor Ort, alle waren glücklich, auch die Rechnung ist laut Angabe der Organisatoren einigermassen aufgegangen, warum auch nicht? Zürich hatte hervorragende und kaum zu überbietbare Werbung für sich, und sogar die Polizei führte sich zivilisiert auf. Selbst ein eigenes Streetparade-Radio funkte BummBumm in den Aether.

Streetparade Stärke durch Banane Kurzum: die Streetparade 1998 ist ein Riesenerfolg gewesen, in jeder Beziehung. Und man darf sich sogar auf die nächste freuen. Und wenn wir schon beim Sogar sind. Seit diesem Jahr hat sogar Genf eine Streetparade, zusammen mit 50'000 Ravern wurde dort die Lake Parade gefeiert. Und: auch die Parties in der Nacht waren ein Volltreffer und rege besucht, sei es die grosse "Energy" oder auch die Unity, wo ein Biwidus-Team mit dabei war. Was will der Mensch also mehr?

Streetparade Trink-Notvorrat Natürlich war Biwidus auch schon an der Streetparade 1997 und 1996.



Für Biwidus: Wildcat (EMail) (bummbummbummbummbumm)