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9.9.1998

Konzerte

Max Lässers Madamax

Joachim Witt live

Kruder & Dorfmeister

Harfensphären

Clawfinger

Black Sabbath am OASG

Herbert Groenemeyer

Therapy

Judas Priest

EAV im Volkshaus

Pippo Pollina

Konzert: Sisters of Mercy

Uriah Heep am Touren

U2 in Prag

Dance Night

Die Prinzen in Zürich

Patent Ochsner in Winti

Konzert der Fanta 4

Björn im Xtra

Südstaatenrocker Georgia Satellites

Irisch, punky, cool: Big Geraniums

Mr. Ed Jumps The Gun

Element of Crime

Le _soldat inconnu

Fettes Brot

NO FX

Blümchen

Yothu _Yindi

Urban Cookie Collective

21. Winterthurer Musikwochen

Rainbirds

Gurd

Tic Tac Toe

Gaswerk

Hosen

Aerzte

Transglobal Underground

Die Verleihung des städtischen Pop-Oscars.

Ear

Pippo Pollina

Sina

Altan

Sven Väth

Paradise Lost

Marco Polo

Wolkenstein

a symphonic mind movie

Wer sich das vergangene Wochenende in Zürich aufhielt, kam um eine freiwillige oder unfreiwillige Musikdusche nicht herum. Die ganze Stadt war eingehüllt in Klangfarben vom Hossa der ersten Zürcher Schlagerparade bis Marschmusik, Ländler, Jazz und Techno auf dem Münsterhof zur Feier des 150-jährigen Bestehens des Schweizerischen Bundesstaates. Die Musik ging auf Reisen: ob sprichwörtlich auf den Schlagermobilen oder historisch durch 150 Jahre Zürcher Musikgeschichte.

Andreas Vollenweider Inmitten der ganzen Festivitäten, auf einer Musikinsel im Zürcher Fraumünster, schickte der Harfenvirtuose Andreas Vollenweider die Zuhörer auf ihre ganz persönliche Reise. "Wir wissen nicht genau, wo uns die Reise hinführen wird. Das kann jeder für sich entscheiden. Mal ist sie leicht, mal ist sie schwer ". So begrüsste Andreas Vollenweider das Publikum in der voll besetzten Kirche und lieferte gleich die Erklärung für sein neustes musikalisches Experiment: Wolkenstein - a symphonic mind movie.

Jeder Zuhörer  soll seine eigene Phantasie und Vorstellungskraft spielen lassen. "Meine Musik soll einen emotionalen Einstieg in die Tiefe geben. So entstehen eigene Bilder und Geschichten."

Im Rahmen des Jubiläums "150 Jahre Bundesstaat" arbeitet Andreas Vollenweider für sein neustes musikalisches Experiment mit dem Zürcher Kammerorchester  zusammen. Das Resultat ist ein symphonisches Konzertprogramm, indem sich die Musiker des Kammerorchesters und Andreas Vollenweider mit seinen "Friends" perfekt ergänzen. Jeder bekommt den Raum, sich zu entfalten.

Andreas Vollenweider Die Grundlagen für das 90-minütige Konzert liefern sein letztes Album "Kryptos" und Teile früherer Kompositionen, die für die aktuelle Tournee orchestriert und neu arrangiert wurden. "In dieses Projekt habe ich viele exotische Farbtupfer einfliessen lassen. Die Verbindung der archaischen Kräfte mit dem hochentwickelten Klangkörper des Orchesters interessiert mich seit Jahren."

Andreas Vollenweider ist längst nicht mehr nur der Harfenspieler. Der überzeugte Autodidakt spielt daneben auch Gitarre, Akkordeon und eine vielzahl von exotischen Instrumenten. Dabei ist der Weltstar bescheiden geblieben. Ueber 10 Millionen verkaufte Tonträger machen ihn zum erfolgreichsten Schweizer Musiker aller Zeiten. DJ Bobo lässt mit 6 Millionen grüssen.

Auch die aktuelle Tournee findet grossen Anklang beim Publikum. Die zwei Konzerte in Zürich waren schnell ausverkauft. Einige bemühten sich am Abend vor dem Fraumünster vergeblich um Karten.

Punkt 23:00 Uhr begann das Konzert mit einem Hahnenschrei aus den Lautsprechern. Trotz grossem Orchester mag Vollenweider nicht auf natürliche und künstliche Klänge aus dem Computer verzichten. Schnell zieht einen das Orchester in seinen Bann. Grosse Dynamik bestimmt den ersten Teil ein Spiel zwischen schwer-pompösem und leicht-verspielt- mystischem Wolkenstein.

Andreas Vollenweider Die Musik könnte tatsächlich aus einem Film stammen. Bilder entstehen vor dem geistigen Auge, langsam schweifen die Gedanken ab. Komischerweise kommen mir immer wieder die Bilder vom Swissair-Unglück in den Sinn. Schade nur, dass das kurze Aufflackern von Lichtspots in der Kirche einen immer wieder aus den Gedanken reissen. Ich werde unsicher, ob das zur Inszenierung gehört. Zehn Minuten probiert jemand alle möglichen Lichtschalter in der Kirche aus. Lichter gehen an- und wieder aus.

Der zweite Teil nach der Pause oder "Entspannungsübung" wie Vollenweider es nennt, in der die Musiker ihre Instrumente neu stimmen, wird durch Glocken eingeläutet. Sehr viel verspielter und weniger Konzertant kommt er daher. Die Klänge werden popiger und exotischer. Andreas Vollenweider und seine "Friends" Walter Keiser (Schlagzeug), Matthias Ziegler (Flöten) und Christoph Stiefel (Tasteninstrumente) übernehmen das Zepter und erzeugen ungewohnte Klänge.

Die Symbiose zwischen klassisch strukturiertem Orchester und "Improvisieren in freien Zwischenräumen" ist gelungen die intuitive Annäherung von Vollenweider an das Orchester. Vor 150 Jahren, eine Anspielung auf das Jubiläum, habe er angefangen, Harfe zu spielen. Wüsste man es nicht genauer, man würde es ihm glauben... 

Andreas Vollenweider ist noch bis am 13. September auf Tournee in verschiedenen Schweizer Städten. Tickets kann man bei FastBox unter Tel: 0848 800 800 bestellen. Im Herbst ist Andreas Vollenweider zudem in den USA auf Tournee.

Die Photos haben wir mangels Geld und Photopass bei der offiziellen Homepage abgekupfert. Sorry for this. ;-)



Für Biwidus: )