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Getränke
Bier am Zürifäscht
Das "Ethno"-Bier
Teures Hooch und Co.
Yts Statement
Ein neu- altes Trendbier
Whisky bis zum Umfallen
Verein der Gerstetrinker
Nach dem Suff: was tun?
2 limonadische Hunde
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Albani vs. Zürifäscht
Bier ist bekanntlich der Sprit an jedem Fest. Und es ist auch ein
Politikum. Aus dem Hause Feldschlösschen-Hürlimann wurde zwar schon einiges
an Monopolheischerei ruchbar, nichts wiegt aber so schlimm wie der Deal
der Grossbrauerei aus Bierfelden mit den Herren OrganisatorInnen vom
traditionellen Zürifäscht. Was an diesem Wochenende Bier will, muss
sich an eine Einheitspfütze halten, Feldschlösschen, resp. dessen Zürcher
Label Hürlimann... was notabene schon seit bald einem Jahr im Aargau
gebraut wird.
So weit so gut. Oder schlecht, denn es gibt ja unzählige weitere Biermarken
aus Zürcher Landen, man denke da nur an Wädibräu, das geniale und originelle
Biobier aus Wädenswil. Auch Haldengut ist weil aus Winterthur im Prinzip
ein Zürcher Bier. Müllerbräu aus Baden ist ja auch im Prinzip zumindest ein
Agglobier und dürfte und müsste am Zürifäscht berücksichtigt werden, zumal
mit der Titanic auch eine Badner Attraktion anwesend sein wird. Der Liste
müssten noch einige lokale Biere angeschlossen werden, abgesehen vom neuen
Ethnobier und der vereinigten Bierwelt überhaupt.
Aber dem sollte nicht so sein, man wurde zum Rheinfeldner verdammt. Um
wortwörtlich einen Vorgeschmack dessen zu bekommen, stürzten wir uns
ins Biergetümmel in Winterthur, wo das Albanifest seine xte Durchführung
erlebte. Auch in der Eulachstadt hat mit Haldengut-Calanda eine einzelne
Marke das Sagen. Nicht, dass ich was gegen freien Handel hätte, aber wenn
man nur als Grossponsor seine Pfütze an den Mann oder an die Frau bringen
darf, dann hat das nichts zu tun mit freiem Markt. Da wird im Gegenteil
der Markt eingeengt. Der Grösste ist nicht nur der Sieger, sondern auch der
einzige Mitspieler.
In Winterthur wirkte sich das wie befürchtet so aus, dass der Durstige
überall, wo er auf der Suche nach flüssiger Gerste anklopfte, nur
Haldengut-Saft oder das artverwandte Amstel vorgesetzt bekam. Ich meine,
nicht, dass ich was gegen Amstel oder Haldengut hätte, man kann es als
Geniesser zwar nicht trinken. Und das ist das Problem. Es geht nicht
ums Trinken, sondern einfach ums Konsumieren. Das ist leider ein grosser
Unterschied.
Andere Marken waren nicht auszumachen, jedenfalls nicht offziell. Klar, dass
ich in der Beiz XY ein Hürlimann (sic!) bekam und sogar trank... aus
Ermangelung anderer Alternativen. In den Pubs gab es natürlich auch anderes
Kommerzbier. Aber so ganz wohl war mir bei der Sache dann trotzdem nicht.
Ist es wirklich so, dass die SchweizerInnen gerne die Einheitspfütze trinken,
was ihnen angesichts des Marktpotentials einer einzelnen Marke nicht ganz
zu unrecht angedichtet wird?
Offenbar. Kaum einer hat gemotzt, als ruchbar wurde, dass die Bierfeldner
die ZürcherInnen mit Bier beliefern werden... und nur sie. Das sei doch
ganz normal, war da allenthalben zu hören. So logisch wie in Winterthur halt.
Aber halt, so einfach ist das nun auch wieder nicht. Denn hier steckt der
Teufel im Detail. Ich will, auch wenn ich Abgezapftes trinke, wneigstens
die Wahl zwischen Ständen haben. Und mir ist es nicht egal, ob ich F. oder
H. oder C. trinke, nur weil jetzt das alles aus dem selben Hause ist. Ich
will mehr Auswahl! Zum Beispiel Müller oder Wädi. Also nehme ich mein Bier
ans Zürifest mit. Prost.
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