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Zeit für den Ausstieg
Zugegeben, ich hatte schon vor zehn Jahren an mittelster Front für den
baldestmöglichen Ausstieg aus der Atomenergie gekämpft. So mit Ständen
und so. Und viel Ueberzeugungsarbeit. Diese war zwar nur ein paar Jahre
nach der Katastrophe von Tschernobyl gar nicht nötig, die Initiative
aber wurde vom Volk wenn auch nur knapp verworfen. Durch den gemeinsamen
Widerstand des Grosskapitals und des fortschrittsfremden Staates.
Angenommen wurde aber das zehnjährige Moratorium, währenddessen keine
neuen AKWs mehr gebaut werden sollten. Mit der Zeit wurden auch die
hochfliegenden Pläne einer Wiederaufnahme der Kaiseraugstdiskussion endlich
fallengelassen.
Nun haben wir 1998, und das Moratorium läuft bald ab. Vierzig
Umweltorganisationen haben sich in dieser für sie selbst nicht
gerade einfachen Zeit zusammengerauft, um abermals den Kampf für das
Mögliche aufzunehmen: den Ausstieg aus der gefährlichen, abfallproduzierenden,
nicht erneuerbaren und vor allem wahnsinnig teuren Atomenergie. Sie wollen,
dass einerseits bis ins Jahr 2014 alle AKWs ausser Betrieb gehen, dass
andererseits der Umstieg auf erneuerbare Energiequellen vorangetrieben
wird und dass zumindest das Moratorium verlängert wird. So oder so müsste
das Volk das letzte Wort bei allfälligen Betriebszeitverlängerungen haben.
Ehrlich gesagt ist das Anliegen der Gruppe "Strom ohne Atom" ein zwar
mögliches, aber schwieriges Ziel. Nicht nur, dass das Stimmvolk schon
lange nichts mehr von Umweltschutz hält, auch ist die Forschung nach
erneuerbaren Energien von allen Stellen so erfolgreich gebremst worden,
dass ein umstieg unmöglich erscheint. Der Trick: nach aussen unterstützte
man die alternativen Energiequellen und übernahm die Kontrolle über die
Entwicklung. Dann bremste man diese mit allerlei Gründen so weit ab, dass
die Atiomenergie heute als die einzige Alternative erscheint. Rubbish,
denn sie ist ersetzbar, wenn man nur will.
Die Initianten argumentieren auch damit, dass sie mit dem Umstieg
zehntausende von Arbeitsplätzen in den KMU (Kleinen und mittleren Betrieben)
schaffen möchten. Etwas, was zwar sicherlich stimmt, aber sehr teuer ist.
Aber dass die reine Ausserbetriebnahme und Entsorgung unserer fünf
Atommeiler über zehn Milliarden Franken kosten wird, Geld, dessen
Quelle nach der Liberalisierung des Strommarktes immer unsicherer wird,
ist der Teufelskreis hier geschlossen. Die Atomindustrie fühlt sich
wiederum von den lancierten Initiativen in ihren Plänen verletzt und
rüstet auf, schliesslich will man die "umweltfreundliche" (ein echtes
Zitat!!!!) Atomenergie beschützen.
So oder so: die Ausstiegsinitiative hat nur eine Chance, wenn alle am
gleichen Strick ziehen, auch der Staat. Ein klares ehrliches Ja der Politik
für eine erneuerbare und somit nachhaltige Zukunft ist Grundbedingung
für einen Ausstieg. Und die Ironie der Geschichte zum Schluss: wenn die
Atomindustrie auf die erste Ausstiegsinitiative eingewilligt hätte, wäre
das letzte AKW erst 2030 vom Netz gegangen und nicht schon 2014. Und
eine Neuauflage der Iniatitive ist bei einem Misserfolg spätestens in zehn
Jahren wieder zu erwarten. Sorry.....
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