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28.4.1998

Konzerte

Max Lässers Madamax

Joachim Witt live

Kruder & Dorfmeister

Harfensphären

Clawfinger

Black Sabbath am OASG

Herbert Groenemeyer

Therapy

Judas Priest

EAV im Volkshaus

Pippo Pollina

Konzert: Sisters of Mercy

Uriah Heep am Touren

U2 in Prag

Dance Night

Die Prinzen in Zürich

Patent Ochsner in Winti

Konzert der Fanta 4

Björn im Xtra

Südstaatenrocker Georgia Satellites

Irisch, punky, cool: Big Geraniums

Mr. Ed Jumps The Gun

Element of Crime

Le _soldat inconnu

Fettes Brot

NO FX

Blümchen

Yothu _Yindi

Urban Cookie Collective

21. Winterthurer Musikwochen

Rainbirds

Gurd

Tic Tac Toe

Gaswerk

Hosen

Aerzte

Transglobal Underground

Die Verleihung des städtischen Pop-Oscars.

Ear

Pippo Pollina

Sina

Altan

Sven Väth

Paradise Lost

Marco Polo

Keine Therapie für Therapy?

Therapy? Ja!!! Das Konzert in der Roten Fabrik war einmalig. Biwidus hat sich eineinhalb Stunden lang blendend unterhalten. Dabei war die Band auch wirklich gut drauf, Andy warf dem Publikum andauernd seine bekannten teuflischen Blicke zu, einem Todesengel gleich stand er meistens ziemlich ruhig da, sang mit einer für Metalverhältnisse ungemein weichen Stimme und schwang seine Gitarre bei den härtesten Riffs hin und her. Therapy?-Kopf Andy Cairns genoss den Abend sichtlich.

Therapy? spielten zumeist Songs aus ihrem neuen Album "Semi-Detached", einem guten Stück Hardrock-Grunge aus Belfast. Die Höhepunkte waren am Abend die Songs "Church of Noise" und "Thanks for coming" als Zugabe. Beim Eröffnungssong des Albums (eben "Church of Noise") zeigte sich das eigentlich sehr gesellschaftskritische Flair der Band.

Mit seinem sympathischen irischen Akzent (die Produktion des Albums in England scheint sich nicht auf den Dialekt der Jungs ausgewirkt zu haben) äusserte sich Bandkopf Andy zu den "Troubles" in seinem Land. Er sei "not by choice" Protestant, Gitarrist und Bassist Michael genauso unfreiwillig Katholik. In ihrem Land müssten sie sich von Glaubens wegen umbringen. Und Andy unterstrich, dass er einen feuchten Kehricht um diese Religion kümmere, (er verwendete ein unanständiges Fourletterword) und dass er diesen Mann liebe.

Immer wieder lockerten die Jungs das Publikum mit faulen und frechen Sprüchen auf, ein kleines Schmackerl für den Auftritt der Vorband: die Innerschweizer von Hellmute fanden wohl den Beifall des Sängers, er bedankte sich bei den Helvetometallern und bot ihnen einen warmen Applaus an. Die Musik der Iren wiederum war eher cool, sie folgten dem breiten musikalischen Feld des Albums. Die Jungs haben ja seit dem letzten Album vom grungig-harten und vor allem düsteren Nirwanasound auf den neugestylten Edelrock wie sie auch von den Nirwanabrüdern von Pearl Jam praktiziert wird, umgeschwenkt. Und das war sicher die richtige Entscheidung, Therapy? klingen hart, aber herzlich.

Des weiteren fiel auf, dass als für Hardrockverhältnisse sehr ausgefallenes Stilmittel das Cello verwendet wurde. Zugaben waren beim Wahldubliner Andy spärlich gesät, der "Herr der Finsternis", wie die Fans den Master of Ceremony der Band nennen, stieg mit seinen Mannen nach nur drei Songs in seinen cool mit vielen Fragezeichen bemalten Tourbus und fuhr heim, heim auf die grüne Insel.



Für Biwidus: Wildcat (EMail), hat die Band am Open Air in Winti 1994 schlicht "verschlafen" :-(