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27.3.1998

Konzerte

Max Lässers Madamax

Joachim Witt live

Kruder & Dorfmeister

Harfensphären

Clawfinger

Black Sabbath am OASG

Herbert Groenemeyer

Therapy

Judas Priest

EAV im Volkshaus

Pippo Pollina

Konzert: Sisters of Mercy

Uriah Heep am Touren

U2 in Prag

Dance Night

Die Prinzen in Zürich

Patent Ochsner in Winti

Konzert der Fanta 4

Björn im Xtra

Südstaatenrocker Georgia Satellites

Irisch, punky, cool: Big Geraniums

Mr. Ed Jumps The Gun

Element of Crime

Le _soldat inconnu

Fettes Brot

NO FX

Blümchen

Yothu _Yindi

Urban Cookie Collective

21. Winterthurer Musikwochen

Rainbirds

Gurd

Tic Tac Toe

Gaswerk

Hosen

Aerzte

Transglobal Underground

Die Verleihung des städtischen Pop-Oscars.

Ear

Pippo Pollina

Sina

Altan

Sven Väth

Paradise Lost

Marco Polo

Pippo 1998

Der unterdessen auch schon Weitüberdreissigjährige aus Palermo ist - welch ein Glück für uns - irgendwann in den Achtzigerjahren bei uns in der Schweiz gelandet, zufällig, wie er in seinem neuen Buch "Camminando camminando" zugibt. Als Strassenmusiker spielte er in Luzern seine ersten paar Franken zusammen, um, auch zufällig, vom Künstler Linard Bardill als gitarrespielender Italiener entdeckt zu werden.

Pippo ist mit der Zeit zu einem Art Geheimtip geworden. Kennen tun ihn irgendwie viel zu wenige Leute, ein typisches Problem der Schweizer Musikszene. Wer ihn schon mal gehört hat, schätzt neben seinen umwerfenden Fähigkeiten als musikalisches Multitalent, vor allem seine Bühnenpräsenz. Er brilliert mit seinem gewinnenden Charme, seinen kleinen Histörchen und seinen Sprüchen. Das Publikum schliesst den schlaksig und feinen Sizilianer sofort ins Herz.

Musikalisch hat er auch in seinem neuen Programm einiges zu bieten. Fast drei Stunden dauert der Auftritt von Pippo und sein "Dude" Pablo Miguez, singen und spielen sich durch einen sehr unterhaltsamen Abend. Zwar ist der Junge auch schon fitter als an diesem Abend. Trotzdem: da Pablito wie ein junger Gott Gitarre spielt und Pippo ein glänzender Entertainer ist, wird es einem nie langweilig. Und man bemerkt nicht einmal die sonst schmerzhafte Bestuhlung im Theater am Hechtplatz.

Pippo spielte sein Programm "Camminando camminando". Es bestand einerseits aus den Highlights seiner immerhin auch schon fünf Platten und andererseits aus seinem Geschichten aus seinem Buch. Besonders hörenswert sind seine Songs "Il giorno del falco" (das Titellied seines letzten Albums) und "Terra", in beiden Liedern singt der politische, der klassenkämpferische und zur selben Zeit auch sehr poetische Pippo Pollina. Aber vor allem in "Terra" sticht auch der witzige Pollina hervor, der den Part seines damaligen Duett-Partners Konstantin Wecker mit tief-sonorer und bayrischer Stimme wiedergibt.

Pippo Pollina, ein echter Künstler, der Ernst und Spass unter einem Dach vereinigt. Er ist ein begnadeter Cantautore, der nie den langweiligen Mief dieser Gattung nie aufkommen lässt. Gleichzeitig ist er auch äusserst witzig und somit ein Lichstrahl am dunklen Himmel schweizerischer Kleinkunst.



Für Biwidus: Wildcat (EMail) (bekennender Pippo-Fan)