Elat: Red Sea Paradise
Biwidus reist auch. Ich war kürzlich in Elat, das liegt am Roten Meer und
also in Israel. Und weil das Gelobte Land auch ein begehrtes Land ist,
stach mir als erstes mal der wahnsinnige bis paranoide Sicherheitsfanatismus
der Leute dort unten ins Auge. Es ist sehr schlimm, wenn überall Soldaten
- und noch viel schlimmer Soldatinnen (18jährige Schönheiten mit einem Gewehr
an der Hüfte!!!) - rumstehen. Und das Verhör auf dem Flughafen: schlimm und
extrem.
Egal, es geht ja nur um die guten Seiten. Also verschweigen wir auch das
Hotel, wohl ein Ueberbleibsel aus mosaischer Zeit, wo der Gast hie und
da um 09.20 Uhr (morgens!) aus dem Bett gerissen wird von der Putzfrau,
wo der versprochene Billardsalon nach Scheisse stinkt, wo das angebliche
Farb-TV nur israelische und jordanische Sender empfägt (was mir kaum nützt)
und wo im Badezimmer sogar die Bürste fehlt. Und dieses an sich nicht
billige Hotel gilt als Touristenklasse und wird gross im Internet
beworben.
So und jetzt zu etwas ganz andere. Elat, das Kaff (so man eine Stadt mit
nur etwa 30000 Einwohnern so nennt) liegt am nördlichsten Ende des Golfes
von Akaba am Roten Meer. Das typische Ferienstädtchen wurde erst von
der israelischen Armee errichtet. Früher war es ein Fischerdorf, heute
reiht sich eine Hotelburg an die andere, die meisten sind ziemlich bis
sehr luxoriös. Teuer sind auch die vielen meist koscheren Lokale
in der Stadt, ausser man isst gerne Falafel.
Fürs Geld kriegt man meistens etwas geboten. Darunter fällt das geniale
Unterwasserobservatorium ausserhalb der Stadt. In vielen Becken und
Unterwasserfenstern kann man sich ein Bild vom legendären Korallenriff um
Elat machen. Fische und Korallen sind dort von den Menschen nur mit dünnen Scheiben
getrennt. Die Fahrt mit dem U-Boot wiederum ist etwas übertrieben.
Völlig geil und das eigentliche Erlebnis un Elat ist jedoch das Schnorcheln
im Naturschutzgebiet im Coral Beach. Die Korallen sind so schööööön.
Na und sonst? Ausser Ausgang (besonders empfehlenswert: das Yacht Pub im Hotel
Salomons Palace mit Live music) ist in der Stadt nicht viel los. Noch
immer hat es den Charme einer improvisierten Militärferiensiedlung,
die meisten Leute (sie nennen sich nach den Früchten der Stachelkakteen
Sabres) dort unten sind sowieso nicht besonders höflich. Nur, davon wird
man als Nichttauchender nicht reich.
Es gibt einige Ausflüge in die Region, die sehr bis äusserst geil sind.
Ich denke da besonders an die Touren mit dem Offroadjeep in die
nähere Umgbung der Eilat Mountains und ins wüstenähnliche Timna Valley,
aber auch vor allem an den nicht besonders teueren Trip am Toten Meer
vorbei (mit Badehalt) nach Jerusalem in die Altstadt und nach Bethlehem.
Dieser Ausflug sei jedem gegönnt, der oder die sich einen winzig kleinen
Eindruck von Israel samt Geschichte und Kultur (sowie natürlich Politik)
machen will. Sehr teuer und aufwendig wird der Trip in die jordanische
Petra der Kanaaniter.
Elat ist eine Reise wert, aber eine mehrmonatige Reise ins heilige Land ist doch ganz
was anderes..........
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