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Wettingen
23.2.1998

Lokale

Akademisches Tanzzentrum

Arnie im Plant Hollywood

Glam: Agglos im Ausgang

Beizenrevolution

Buurezmorge

Lokal: Deep Shit

Stallone in Zürich

Zürich für Fremde

Eine Schweizer Biertournee

Planet Maxx Schliessung?

Das Hanf-Resti von Wädibräu

Maxx Jubiläum

Neue Miss Albani

AlpenRock

Blauer _Engel

Kulturbeiz in Baden

Blackout

Glam: Trendschuppen für Kommerz-Kids

Glam, der Name der neuesten Errungenschaft in Sachen Unterhaltungskommerztempel kommt vom Ausdruck Glamour. Entsprechend ist auch das Publikum am Eröffnungstag gewesen. Das Glam soll, wenn man diesen Abend als Beispiel nimmt, ein Treffpunkt für Fans des grenzenlosen Spasses sein. Der Trend nach Fun, Fun und nochmals Fun ist gerade im Altersbereich der Gummibärchengeneration (18 bis 25) besonders ausgeprägt.

Die Organisatoren wollen einen Kreis von KundInnen ansprechen, der sonst in der Grossstadt Zürich verkehrt, selbst aber aus dem Kanton Aargau kommt. Anstatt dass diese Leute ins Kaufleuten gehen, sollen sie ihr Geld doch gerade in heimischen Kassen liegenlassen. Dies der Gedanke der Glam-Macher um Peter Dalterio. Ausserdem will das Glam eine Lücke füllen, die nach der Schliessung der Vorgänger-Beiz "Villa Traumgass" enstanden ist.

Und hier fangen dann auch die Probleme an. Das Glam wird Schwierigkeiten haben, das selbstgewählte Ziel eines anderen Zielpublikums zu erreichen. Nicht verhältnismässig ältere Gelegenheitskonsumenten und Musikfans werden wohl kommen, sondern eben die Fuzzos und Tussis mit ihren hohen Absätzen und ihren "heh was wottsch"-Attitüden, unter denen auch schon der "Villa Schwachsinn!"-Ableger im Aargau litt. Und diese Leute werden wohl dem Ruf des Glam nicht gut tun.

Das Glam besteht aus zwei Teilen: während oben die eher gastronmische Seite der Sache abläuft, ein Pub und ein Restaurant samt Billiardtisch sind sehr anmachend, vor allem weil das Loch tatsächlich das sehr feine Eichhofbier gepachtet hat. Ueber das Dancing im unteren Teil kann man sich streiten, wie alle anderen Kommerzschuppen auch werden dort die hedonistischen Möchtegerns und antipolitischen Funfanatiker zu ihrem erotischen und anderen Abenteuer kommen. Musikalisch, das sei noch angemerkt, sei das Glam ganz anders. Wers glaubt, denn ob mit "Black Music" oder housigen Tönen, Hauptsache es ist um jeden Preis mehrheitsfähig und hat weder Haken noch Oesen. Scheisshitparade*

Zum Eröffnungsabend: das Lokal war bumsvoll. Aufgedonnerte Tussis und hochgstylte Fuzzos Marke GSI-Potenzia standen neben Normalos wie du und ich. Der Höhepunkt des Abends war eine Modeschau von Anja Sun Suko und Planet 8, man soll selber darüber urteilen, heute meint wirklich jeder, er sei Modeschöpfer. Und vor allem meint jedes magersüchtige Tussi, sie sei Model. Na, was solls. Geschmackssache, dann gabs halt Sound vom Tschügge und anderen. Geschmackssache. Wir sind vorher schon geflohen. Zu einem Glas Eichhof.



Für Biwidus: Wildcat (EMail) (kein Agglo, und schon gar kein Gummibärchen- und Hoochfan)