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15.2.1998

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die grosse zeitung

So nennt sich die auch als "Arbeitslosenzeitung" bekannte Zeitung. Nun ist Grösse selten eine Qualität (vielfach ein Format), und gerade der gigantische Preise der Zeitung lässt doch einiges erwarten. Das von X-Time herausgegene Blatt soll bei uns den Startpunkt für eine lose Reihe von Kritiken zu speziellen Zeitungen sein.

Der schon angetönte stolze Preis von Fr. 5.- setzt sich zusammen aus Fr. 2.50 für den Verlag und Fr. 2.50 für den Strassenverkäufer. Die fünf Franken werfe ich ja gerne auf - leider bekommt aber die Sache durch die Teilung des Betrags ein wenig Almosencharakter. Wird da der Verkäufer nicht ein wenig zum Bettler? Naja, das müssen die Leute von der Zeitung wissen.

Zum Inhalt: Zuerst einmal, man bekommt etwas fürs Geld. Zwar ist die Zeitung mit 20 Seiten nicht speziell dick, aber die rare Werbung und die vollgeschriebenen Seiten sorgen doch für anständigen Inhalt. Man liest, wenn man sich die Zeit nimmt, schon ein oder zwei Stunden. Wenigstens durch die grosse Zahl von Autoren kommt Abwechslung auf.

Denn von der Themenwahl her beschränkt man sich doch grösstenteils auf das, was die Arbeitslosen ja nicht haben: auf Arbeit. Es wird von Leuten berichtet, die sich erfolgreich selbständig gemacht haben. Es wird über die Möglichkeiten des Jobsharings nachgedacht. Und natürlich (macht ja heute jeder) über die soziale Zunkunft unseres Landes diskutiert.

Am bewegendsten sind (oder sollten sein) die Leserbriefe der Betroffenen. Diese bringen die Würze. Das ist auch dringend nötig, falls die Zeitung auch über mehrere Ausgaben interessant bleiben soll. Denn die Gefahr der Eintönigkeit für den Leser besteht schon. Ich verstehe daher nicht, dass die Themenwahl so eingeengt gehalten wird. Natürlich (?!?) ist die Arbeitssuche für Arbeitslose das wichtigste. Aber das Leben sollte doch auch für sie ein wenig mehr beinhalten.

Empfehlung (auch für Manager): Mindestens zweimal eine Ausgabe kaufen und lesen.



Mr. Biwidus (EMail) vollbeschäftigt auch mit Biwidus