Hör zu!
Erhebliche Abhörgefahr bei analogen Schnurlos- und Natel C - Mobiltelefonen.
(ots) Benützer von analogen Schnurlos- und Natel C - Mobiltelefonen können
beim Telefonieren jederzeit abgehört zu werden. Grund: Geräte, mit denen
sich neben den Frequenzen analoger Schnurlos- und Mobiltelefone beispielsweise
auch Polizei- und Taxifunk abhören lassen, sind inzwischen im
Spezialhandel frei verkäuflich. Schon ab ca. 60 sFr. werden solche Funkscanner
in gösseren Elektrofachhandelsgeschäften angeboten. Obwohl das Abhören solcher
Frequenzen in der Schweiz verboten ist, registrieren die Hersteller und Verkäufer
dieser Apparate bereits einen regelrechten Nachfrage-Boom. Experten gehen von
etwa 10.000 bis 15.000 bislang verkauften Geräten dieser Art aus.
Bei einem Test, mit sechs analogen Schnurlos-Telefonen, konnte man innerhalb
kurzer Zeit das jeweilige Gespräch mit einem Abhörgerät einfangen. Sei es nun ein
Gerät von der Swisscom oder eines, eines anderen Herstellers. Als problematisch
wird dabei die Tatsache gesehen, daß es mit Hilfe von Verschlüsselungsmechanismen
technisch möglich wäre, das Abhören von Analoggeräten zu erschweren. Wie Nachfragen
aber ergeben haben, wird auf dieses Ausstattungsmerkmal aus Kostengründen jedoch in
den meisten Fällen verzichtet.
Von der Abhörgefahr ist ein nicht unerheblicher Teil der
Telefonkunden betroffen: Derzeit werden in fast 20 Prozent der
schweizer Haushalte Schnurlostelefone benutzt. Rund 50 Prozent der
heute verkauften Geräte sind noch mit analoger Technik ausgestattet -
das werden nach Hochrechnungen der Industrie allein in diesem Jahr
rund 30.000 Stück sein. Das ebenfalls betroffene mobile
Natel C-Netz verzeichnet weitere 500.000 Teilnehmer. Denn dort wird die
gleiche Technik verwendet. Einziger Unterschied sind die höheren Frequenzen.
Eine deutlich höhere Abhörsicherheit bieten digitale Schnurlostelefone nach
dem europäischen DECT-Standard. Zwar ist auch ihren Signalen mit geeigneten
Geräten theoretisch auf die Spur zu kommen, der Aufwand und die
Anschaffungskosten dafür sind aber so gross, dass die Wahrscheinlichkeit,
ein Opfer unbefugter Mithörer zu werden, ausgesprochen gering ist.
Freaks solcher Scanner geben schon Telefonbuchdicke Frequenzverzeichnisse heraus,
mit deren Hilfe die Abhörfrequenzen des Funktelefons der Nachbarn ersichtlich sind.
So ist es also ein leichtes Spiel, Herrn und Frau Schweizer bei ihren Gesprächen
abzuhören.
Problematischer wirds dort, wo man via Telefon auf den Computer der Bank
und somit seinem Konto zugreift. Via Kontonummer und Zugangscode kann man dort Geld
transferieren. Nachdem man die Zugangsnummer zum Telefoncomputer angewählt hat, muss man
diese Nummern nacheinander eingeben und gelangt so in dessen Hauptmenu. Wenn dabei nun
jemand mithört und an seinem Scanner noch ein DTMF-Decoder (ein Gerät, dass die Telefon-
Wähltöne auf einem Display sichtbar macht) angeschlossen ist kann der Unbekannte schön
mitschreiben und die Ganze prozedur später wiederholen. Mit dem Nachteil, dass das Geld
dann auf sein Konto überwiesen wird. Bis mein nächster Kontoauszug kommt und ich
den Betrug merke, ist sein Konto schon längst wieder aufgelöst und ich steh da, wie der
Ochs am Berg....
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