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Kulturradiodiskussion 2
Mit dem Artikel über die Petition für ein Kulturradio DRS 3 haben wir
offenbar einen wunden Punkt getroffen, denn in einigen Messis wurde unsere
Kritik an den seichten Privatsendern kritisiert. Grund genug, sich zu
rechtfertigen und zu unterstreichen: wir sind nicht gegen die Privaten,
aber sehr wohl für ein starkes Kulturradio DRS 3. Hier zwei der eingetroffenen
Messis und meine Entgegnungen dazu.
>Dellsperg writes:
>Wer ein Zusammenhang ziwischen Musikgeschmack der Hörer der sogenannten
>Schwachstromkanälen und Intelligenz herstellt, hat wohl selber nicht allzuviel
>Grips in der Birne
(((aber aber, immerhin hat unsereiner auch studiert, aber mir hats
gestunken...))). Ich muss vorausschicken, dass wir trotz aller
Meinungsverschiedenheiten uns alle über eines im klaren sind: wir leben
in einer sich ständig selbst verblödenden Gesellschaft, und wenn sich sonst
kaum jemand dagegen wehrt, dann tun wirs eben. Na, im Anbetracht der
Tatsache, dass nun ausser Fun wirklich keine andere Aussage in diesen
Schwachstromkanälen zu finden ist, hat das sehr wohl mit fehlender
Intelligenz zu tun, denn je länger
je mehr hat Mediengenuss nämlich mit Gehirnabstellen zu tun. Bei einem
kritischen Text oder Indie-Sound gibt es weder Profitmaximierung, noch
ist der kommerzielle Erfolg eine Hauptursache der MacherInnen.
Und wenn die Musik sich nicht nur dem Wunsch der KonsumentInnen anpasst, ist
das ein Zeichen dafür, dass eine eckige, kantige und nonkonformistische
Minderheit sich stärkt.
>Was falsch daran ist, dass Musik hören Spass machen soll, ist mir
>auch ein grösseres Rätsel.
Ganz einfach: Spass ist gut, wenn aber die Aufklärung gänzlich fehlt,
ist das schlicht Scheisse. Sei es ein staatskundlicher, ein kultureller
oder ein sozialkritischer Effekt, wenigstens ein bisschen sollte auch
ein privates, vor allem aber ein staatliches Radio den Intellekt
ansprechen. Und das tun nicht nur diese Schwachstromkanäle nicht,
sondern in letzter Zeit auch das staatliche DRS 3, das an sich die
Pflicht hätte, sich nicht dem Niveau nach unten anzupassen. Noch einmal:
wir sind keine Radikalen, wir sind in der heutigen Zeit nur einfach zu
medienpolitischen "Linken" geworden, weil wir uns für eine
sozialreformistische Medienpolitik einsetzen. Wir sind für Privatradios,
wollen aber eine starke Alternative, die diesen Namen verdient: das
alte DRS 3. Qed.
>kiser writes :
>Ich finde eure Homepage eigentlich recht ordentlich.
Danke. Danke auch für die Messi, wir freuen uns über jede Messi, jede
Kritik (so sie wie bei dir argumentiert ist) und jedeN, der oder die
sich für ein antikommerzielles und sozialreformistisches Medium
interessiert.
>Nur manchmal gehen mir eure Meinungen zu irgendwelchen Themen so
>auf den Keks, dass ich schon selber staune, dass ich
>überhaupt noch regelmässig vorbeischaue.
Na ja, schon mal was von redaktioneller Freiheit gehört? ;-) Und intern
haben wir auch so unterschiedliche Meinungen, dass eigentlich für jedeN
was da sein sollte.... Abgesehen davon ist es gar nicht so einfach, für
alle interessante Themen zu finden und sie so zu schreiben, dass es allen
passt. Abgesehen wiederum davon, dass es jedem Einzelnen von uns stinkt, sich
irgendwelchen Wünschen anzupassen, denn dann wären wir sofort wieder
ein Mainstreamding, oder?
>z.B. Eure Meinung über Rammstein oder wie jetzt hier zu DRS3.
>Da muss ich einfach total widersprechen und so alt bin ich mit
>meinen 23J. nun auch noch nicht!
Na ja, ich bin auch Rammsteinfan und kann dem ersten nicht widersprechen.
Aber als betont antikommerzielles, sozialreformistisches und
gesellschaftskritisch eingestelltes Medium kann ich mich einfach nicht so
für diese Schwachstromsender erwärmen. Es ist ja nicht so, dass ich denen
die Existenz abstreiten will, sondern nur eine starke Alternative will,
ein DRS 3, das ein Kulturradio ist.
Das Radio hat - wie jedes andere Medium auch - nicht primär eine
Unterhaltungsaufgabe (zeitlich vielleicht schon, aber nicht inhaltlich),
sondern auch aufzuklären, staatskundlich, kulturell,
menschlich und sonstwie zu informieren. So, dass danach eine bessere,
solidarischere oder zumindest über gesellschaftliche Vorgänge besser
informierte Bevölkerung da ist. Und das untergraben die Privaten
zum Teil. Es reicht, wenn nur die das untergraben, DRS 3 soll auch
weiterhin für die "intellektuelle" (im positiven Sinn gemeint)
Minderheit da sein. Deshalb unterstützen wir diese Petition. Wir sind
für eine medienpolitische Sozialreform.
>Mit lieben Grüssen Euer kiser
Gleichfalls.
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