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Reiseberichte
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Trip nach Lanzarote
Teil zwei: Sights, Badeorte und Infrastruktur.
Tourismus und Badeorte
Karges, aber schönes Land, was eignet sich da besser als Einnahmequelle
als der Tourismus? Monokulturen haben auf der Insel Lanzarote eine lange
Tradition. Nach den Cochenillen (Läuse für Farbstoff), den Salinen und einigen
anderen Versuchen in der Landwirtschaft, ist der Hauptarbeitgeber auf der Insel der Tourismus. Man
sagt, dass gegen 74% der Leute dort im und um diesen Dienstleistungssektor
beschäftigt sind. Den Rund 100'000 Einwohnern stehen momentan gegen 60'000
Gästebetten entgegen, hätte man nicht vor kurzem einen rigorosen Baustopp
durchgesetzt wären es mittlerweilen noch mehr. Die Touristen werden vor
allem auf drei Orte an der Südseite verteilt: Playa Blanca (6'500 Betten),
Costa Teguise (17'000 Betten, Potential für 40'000) und Puerte
del Carmen (30'000 Betten).
Sieht man einmal von Playa Blanca ab, sind die Badeorte v.a. anfangs der
Neunziger Jahre auf dem Reissbrett entstanden. Insbesondere in Costa Teguise,
wo durch den Baustopp die Infrastruktur für die Grundversorgung an Strassen
Kanalisation etc. brachliegt, sieht man das sehr gut. Andererseits muss das
natuerlich kein Minuspunkt sein. Im Gegenteil waren wir überrascht, wie sauber
und aufgeräumt alles war und wiviel Mühe man sich mit dem neuen Pflänzchen
Tourist gab. Sauber und mehr oder weniger aufgeräumt waren auch die Strände,
die es an der Südseite hat. Einige davon erhielten dieses Jahr sogar eine
Auszeichnung, die Blaue Flagge, ein von der EU geschaffenes Gütesiegel, dass
Strände mit guter Wasser- und Sandqualität auszeichnet. Sie wären auch wirklich
hübsch anzusehen, die hellen Sandstrände, eingerahmt von dunklen Lavazungen und
dem türkisfarbenen Wasser, wären da nicht diese Touris, die ihren Dreck nicht
wieder mitnehmen. Das kann schon nerven, zumal alle paar Meter ein Mülleimer
steht und extra Eimer für Zigarettenkippen ebenfalls vorhanden sind.
Nahezu perfekt ist die gebotene Infrastruktur in Costa Teguise und Puerto
del Carmen mit zahlreichen kleinen Einkaufszentren, Supermärkten, Banken,
Autovermietungen, Ärzten und Shoppingzeilen. Erwähnt werden sollte hier wohl
auch, dass ein haufen Läden Waren zollfrei anbieten, die ganze Insel sozusagen ein
Duty Free Shop ist. Andererseits beschränkt sich die Auswahl der verschiednen
Ladenarten auf Inder mit Elektronik (hier wird gehandelt, was das Zeug hält),
Parfümerien, Schnappsläden und Souvenirramsch ;-) Auch ein Golfplatz (18-Loch),
der unter Insider wegen seiner eigenwilligen Lage im Reiseführer empfohlen wird,
ist vorhanden. Gerade hier wird einem der Irrsinn mancher Touriaktivität
erst richtig bewusst. Auf der ganzen Insel wird Wasser gespart. Das Nass der
Entsalzungsanlage wird nicht für die Landwirtschaft verwendet, weil es zu
kostbar ist. Nun steht da aber mitten im Geröll eine grüne Oase, wie sie
nirgens auf der Insel zu finden ist, also ehrlich, das ist doch schlichwegs
Irrsinn. Dabei würde gerade diese Insel dazu einladen, einen Golfplatz einmal
auf eine andere Art, z.B. wie die Weinfelder auf schwarzem Lapilli zu bauen.
Sightseeing auf der Insel
Praktisch jeder Touroperator bietet Ausflüge zu den Nachfolgenden Sehenswürdigkeiten
an, bzw. es ist alles per Mietwagen zu erreichen. Fährt man von Costa Teguise
aus nordwärts, kommt man bald einmal zum Jardin de Cactus.
Manrique hat hier
einmal mehr zugeschlagen und einen sehr schönen Sukkulentengarten inmitten
der letzen Feigenkaktusfelder gestellt, die früher einmal Wirtspflanze für die
Cochenillen waren. Hat man das ohne gestochen werden überlebt, belibt die
Richtung gleich und man findet sich bald einmal zwischen Jameos del Agua
und den Cueva de los Verdes. Als Zeuge eines der letzen Vulkanausbrüche ist
ein über 30 Kilometer langes Höhlensystem geblieben. Die Jameos del Agua bestehen
im wesentlichen aus zwei Dolinen, deren eine ein paar seltene Albinokrebse und
die andere einen Konzertsaal beinhaltet. Unschwer zu erraten, wer hier gebaut
hat (fängt mit "M" an). Interessanter sind da schon die Höhlen der Verdes,
also der Familie Grün, die in frühreren Zeiten als schützendes Refugium dienten.
Lava, die vom Vulkan ins Meer strömte bildete hier ein Tunnelsystem. Auf einer
stündigen Tour kann man es dann erkunden und erlebt eine Überraschung im
inneren...
Kurze Zeit später erreicht man, wenn man nicht unterwegs in einer der netten
kleinen Buchten einen Badestop einlegt, das nördlichste Dorf Orzola. Hier
ist so ziemlich gar nichts mehr los, was absolut fiedliche Ferien erlaubt.
Ab hier geht es dann in die Berge. Rund 500 Höhenmeter weiter oben wartet
das Mirador del Rio.
Hier hatte Manrique eine alte Kanonenstellung in einen
geniealen Aussichtspunkt verwandelt. Von hier aus sieht man auch die
kleine Nachbarinsel La Graciosa. Ab jetzt geht es wieder zurück zum Ausgangsort.
Nächster Sight ist einer der fruchtbareren Teile der Insel, das Tal der
tausend Palmen, hier wird tatsächlich etwas mehr gepflanzt und von den
einzelnen Serpentinensträsschen in den Bergen bietet sich eine wundervolle
Aussicht.
Teguise und der Sonntagsmarkt
An Märkten habe ich immer wieder Freude. Einziger grosser Markt auf der
Insel ist der Sonntagsmarkt in Teguise. Teguise, das vor dem heutigen Arrecife
die Inselhauptstadt war hätte aber auch so einiges an Geschichte zu bieten.
Der Markt selbst ist dann vor allem zu einer Touristenattraktion verkommen.
Hier gibt es Afrikaner, die falsche Ledersachen verkaufen, Zigeunermammis,
die einem Tischdecken andrehen (meist Made in Fernost) und sonst noch so
allerlei Kleinkram. Natürlich gilt es auch hier wieder zu handeln um nicht
übers Ohr gehauen zu werden.
Die Westküste und das Salz in meiner Suppe
Baden ist an der Westküste selten zu empfehlen, wenn das Meer nicht gerade
gegen die schroffen Lavafelsen donnert, zieht einem ein starker Unterstrom
von der Insel weg. Allerdings geben diese bizarren Lavaformationen eine
Sehenswürdigkeit für sich alleine ab. In diese Kategorie gehört auch El Golfo,
die restliche Hälfte eines Vulkankraters, dessen meerseitig gelegener Teil
weggespühlt worden ist und wo in der verbleibenden Hälfte ein leuchtendgrüner
See entstanden ist. Mit Los Hervideros kommrn wir noch mal auf das Thema
Lava und Wasser zurück. Dort hat die Lave und das Wasser ein bizarres System
aus Höhlen, Brücken und Felsen gebildet, in dem die starke Brandung mit
voller Wucht für riesige Wasserfontänen und Gischtregen sorgt.
Überbleibsel der Tage, als noch das Salz das Geld brachte sind unweit davon
die Salinas de Janubio. Hier wird auch heute noch auf traditionelle Art
dem Meerwasser das Salz entzogen, wenn auch nur noch für den einheimischen
Markt.
Lanzarote ist auch auf dem Internet erstaunlich gut vertreten. Nachfolgend
eine Auswahl interessanter Links zur Insel:
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