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6.10.1997

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Petition für Kulturradio DRS 3

Offenbar hatten die Toaster-MacherInnen wieder eine gute, um nicht zu sagen geniale Idee. Wie auch wir stören sie sich an dem Gesülze, was unter dem Tag im staatlichen "Störsender" DRS 3 so über den Aether geht. Seit einiger Zeit klingt nämlich der einzige ernstzunehmende Jugendsender sehr, sehr ähnlich wie die langweiligen kommerziellen Teenie- und Schwachstromkanäle Radio 24 und Co. Das eben muss aufhören.

Deshalb die Petition. Um so unsägliche Teeniesendungen wie die Gabi-Würgparade zu verhindern, wollen sie folgende Forderungen durchsetzen: "DRS 3 als Kulturkanal auf dem junge, moderne Musikrichtungen mit der gleichen Ernsthaftigkeit behandelt werden wie auf DRS 2 klassische Musik und Jazz. Qualität soll wichtigste Messgrösse von DRS 3 werden. Die Einschaltquoten sind als Element der Erfolgskontrolle weniger stark zu gewichten. Wir wollen also ganz konkret: Einen Sender zum Zuhören statt zum Abschalten! Interessante Wortbeiträge statt Telefonspielchen! Gute Musik für einige statt Mainstream für niemanden! Qualität statt Quoten!". Und so.

Die Initianten wollen also quasi die "guten alten Zeiten" wieder aufleben lassen. Dabei wird Wert gelegt auf die Fähigkeiten der RadiomacherInnen und auf die Tatsache, dass der Staatssender trotz mickrigen 7.7% im Raum Zürich (die 24stündige Konkurrenz hat über 25%) keine Quotenmüllerei braucht. Die logische Konsequenz: wer das gut findet, solls hören, die anderen sollen sich zu den säuselnden antiintellektuellen Kommerzsendern verziehen. Die Jungs von Crank meinen zum Beispiel dazu: "Wir unterschreiben die DRS 3-Petition, weil 3-Minuteneier noch kein ganzes Frühstück machen."

Eine gute Idee, denn die Leidenschaft, das Fortschrittliche am Radiomachen ist jetzt auch beim 3 am Verschwinden, trotz oder gerade wegen des neuen Chefs/Konzepts (wahlweise). Der Nachteil: trotz der hohen Ausgaben hören halt immer mehr Leute die Kommerzkanäle, denn dort müssen sie nicht denken, so sie das überhaupt können. Respektive sie können einfach anschalten und es läuft irgendwas, Hauptsache es macht Spass. Das allerdings ist heute Mainstream. Medien sind reine Profitmaximierungskanäle, der Aspekt der (man möge mir dieses Wort verzeihen) "Aufklärung" spielt keine Rolle mehr. Das gilt auch für die Medienpolitik.

Gerade deshalb wird sich auch kaum jemand für diese Petition begeistern, sie ist ein Rückzugsgefecht der aufklärenden gegenüber der unterhaltenden Information. Sie entspricht nicht der heutigen Maxime des Primats der Wirtschaft gegenüber der Gesellschaft. Wir aber (den Lokalen gar nicht abhold) unterstützen diese Petition ideel. Wenn ihr also auch der Meinung seid, dass es neben dem seichten Waschprogramm eine echte Alternative geben soll, dann verlangt die Unterschriftenbogen (und schickt sie zurück) an/bei:

Toaster, "Petition", Postfach 498, 8035 Zürich.



Für Biwidus: Wildcat (EMail) (alternder DRS 3-Hörer)