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Reiseberichte
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Lanzarote Teil 2
Der Feuerberg ruft: Trip nach Lanzarote
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Eine Woche Gran Canaria
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Der Feuerberg ruft.
Eine Insel der Kontraste: Lanzarote.
Wer High Life sucht, wen es von einer Disco zur anderen zieht, wer auf üppige Flora und
Fauna hofft, sich zu Tode shoppen will, der ist auf dieser Kanareninsel sicher falsch am
Platz. Lanzarote besticht vielmehr durch seine Ursprünglichkeit, das Glück von architektonischer
Verschandelung freigeblieben zu sein, Überschaubarkeit, Sauberkeit, weniger Massentourismus
als auf den Putzfraueninseln im Mittelmeer, aber auch durch allerlei Sehenswürdigkeiten,
die interessante Abwechslung zum Sonnenbaden am Strand sind.
Die schwarze Perle
Rund 115 Kilometer westlich von Marokko gelegen, findet man auf Lanzarote den ewigen
Frühling. Durch die Einflüsse des Golfstromes kommen die höheren Temperaturen als es für
diesen Breitengrad üblich ist. Mit dem kühleren Kanarenstrom wird das Klima aber gemildert,
so dass das ganze Jahr Temperaturen zwischen 16 und 24 Grad herrschen. Selbst wenn es im
Sommer heisser wird, herrscht meist ein angenehmer Wind, der viele Festlandspanier die Insel
zu Ihrer Sommerresidenz machen liess.
Die Inseloberfläche wird durch ihren vulkanischen Ursprung geprägt, über 100 Vulkane und
mehr als 300 Krater prägen hier das Bild. Von diesen Vulkanausbrüchen,
deren erkaltete Lavaströme grosse Teile der Insel bedecken, stammt auch die faszinierende
Landschaft. Die Vulkane, die in den letzten Jahrhunderten grosse Flächen Agrarland zerstörten und
die Tatsachen, dass kein eigenes Grundwasser auf der Insel vorhanden ist, führten vielfach
zu Hungersnöten oder vertrieben die Lanzarotenos gleich ganz von der Insel. Andererseits
forderten sie auch den Einfallsreichtum der Leute heraus und es musste eine Methode des
Anbaus gefunden werden, die der Wasserknappheit, der Winderosion und der teils unfruchtbaren
Lavaerde besser angepasst war: der Trockenfeldbau.
In einzigartiger Weise wird hier die
fruchtbare Erde mit kieselgrossem Lapilli (vulkanischem Auswurfmaterial) bedeckt, es entstehen
weite schwarze Flächen. Weil Lapilli stark porös ist, hat es eine wasserbindende Wirkung und
kann somit den Tau der Nacht konservieren und ihn so der Pflanze lansam zufügen. Andererseits wirkt
diese geschlossene Lapillischicht auch wie eine Art Glashaus, indem sie die Erde vor der
direkten Sonneneinstrahlung und allfälliger Wassererosion schützt, gleichzeitig wird aber
auch eine zu schnelle Verdunstung der Feuchtigkeit verhindert.
Ein Mann eine Insel: César Manrique
Ihren Charme erhält diese Insel sicher auch durch ihre weitgehend natürliche Architektur,
die sich, abgesehen von einigen wenigen Fehltritten, auf weisse Häuser mit bis zu vier
Stockwerken mit grünen oder blauen (am Meer) Fenstern und Türen beschränkt. Dass hier
nicht touristische Betonburgen im grossen Stil hingeklotzt wurden ist sicher zu einem
grossem Teil César Manrique zu verdanken. Auf der Insel geboren, zog er in die Welt um
Architektur zu studieren und kam zurück, um mit seinem Stil die Insel zu beeinflussen.
Manrique versuchte die Architektur mit der Natur in Einklang zu bringen und gegebene
Landschaftsformen in die Bauten miteinzubeziehen. So gibt es dann auch kaum einen Ort
auf der Insel, an dem der Einfluss Manriques nicht zu sehen ist (was u.U. auch zuviel des
guten werden kann :-).
Vielerlei Strände aber auch anderes sehenswertes
In den vergangenen Jahren ist der Tourismus zur Hauptbeschäftigung auf der Insel geworden.
Rund um die grösseren Strände haben sich die Orte Puerto del Carmen, Playa Blanca und
zuletzt Costa Teguise gebildet. Mit insgesamt gegen 47'000 Betten ist in diesen drei Orten in der
Hochsaison einiges los. So reihen sich dann auch die Touris an diesen Stränden schön nebeneinander.
Wer ein Auto mietet, kann abseits vom grossen Troubel auch mehr oder weniger einsame Strände
finden. Tolle wenig bevölkerte Buchten sollten es nach meinem Reiseführer in der Nähe
von Playa Blanca geben, die Papagayostände. Etwas umständlich über eine mehr als sechs
Kilometer lange unbefestigte Piste sind die idealen Buchten nur mit Glück zu finden.
Nebenbei sei bemerkt, dass in den Mietverträgen für die kleinen Autos auch steht, dass
man eben nicht auf solchen Strassen rumholpern soll.
Mit dem Mietwagen oder per Reisebus kann man auch alle anderen interessanten Ziele erreichen.
Die Feuerberge: der Nationalpark Timanfaya
Vulkanismus pur erwartet einen im rund 5000ha grossen Nationalpark. Wer mit dem
eigenen Mietwagen unterwegs ist, sollte auch dessen äusserts informatives Besucherzentrum
nicht vergessen. Früh aufzustehen lohnt sich, denn schon gegen 11 Uhr als wir dort eintrafen,
fanden wir eine lange Schlange Mietautos an der Kasse am Eingang. Mit dem Eintritt in
den Park zahlt man gleichzeitig auch eine Bustour, denn man darf nicht mehr selber darin
herumfahren, dies wohl nicht zuletzt um die einzigartigen Lavagebilde zu erhalten. Nach
der dreisprachigen Tour durch die Kraterlandschaft sollte man auch einen kurzen Abstecher
zum Parkrestaurant machen. Hier wird gezeigt, wie heiss die Erde in wenigen Metern Tiefe
schon ist. In eine etwa zwei Meter tiefe Erdspalte wird trockenes Buschwerk geworfen, dass
nach kurzer Zeit brennt. Eindrücklich auch die Wasserfontänen. Vor den Restaurant hat man
Rohre in die Erde gegraben, in die ein Parkangestellter etwas Wasser giesst, dass nach
kaum drei Sekunden explosionsartig in die Höhe schiesst. Witzig ist auch der Vulkangrill,
ein brunnenartiger Loch mit Grillrost darüber, dass allein mit der Hitze aus dem Vulkan
heizt.
Nächste Woche dann geht es zur Westküste, den Salinen und in den Nordteil der Insel
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