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Zürich
19.8.1997

Parties

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PolyParty 98

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Kommentar zur Streetparade

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Urdorfer Fasnacht 1997

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Wint. Musikfestwochen I

Wint. Musikfestwochen I

Raves nach Streetparade 96

Streetparade 1996

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Streetparade 1997 - der Kommentar

Endlich ist es vorbei, der verrückteste aller Tage in der Schweizer Metropole. Ein paar hunderttausend Raver, Schaulustige und JournalistInnen säumten die Strassen Zürichs. Und sie tanzten vom Mythenquai bis zum Zürihorn ihren besessenen Reigen. Es war einfach genial anzusehen. Zumal das Wetter schon fast zu heiss war. So auch die Frauen. Aber das steht auf einem anderen Blatt. Aber es gibt auch einige Punkte, negative Punkte, die man berücksichtigen sollte. Womit wir uns vom Rest der Medienwelt ziemlich unterscheiden.

Schon zum sechsten Mal findet die Streetparade statt. Was als schon fast revolutionärer Anlass unter den ersten paar Technokids entstand, ist heute ein Kommerzkrieg mit einer halben Million Gläubigen. Das war es zwar schon von Anfang an (Stichwort "Energy"), aber nicht in diesem Ausmass. Jetzt haben die Besucherzahlen eine Menge erreicht, bei der man sich fragen kann: warum das alles? Es geht definitiv nicht mehr darum, der Welt eine Gegenöffentlichkeit zu zeigen, die sich von der Yuppiebewegung der Spätachtziger unterscheiden will.

Hierbei geht es nur noch um das Ereignis. Tausende von Jugendlichen wollen etwas Abwechslung in ihrem öden "Heymannhey"-Cooliodasein haben. Nicht alle zwar. Aber immer öfter geht es um den reinen Konsum von Spass. Es geht vielen auch darum, sich in einer immer hedonistischer werdenden Umgebung in den Mittelpunkt zu stellen, wohl auch, um sich im Kampf um Anteile im sexuellen Markt zu bewähren. Besonders offensichtlich ist dies, weil das Freakige der Schwulenszene (der Patin des Techno) gänzlich einer Tussi- und Fuzzogesellschaft gewichen ist. Zwar hatte es ein paar sehr faszinierende und originelle Sujets, aber eine süsse Tussi im engen BH ist einfach sexy, wahnsinnig geil, aber keineswegs originell!

Wenn man nämlich all die angemalten, barbäuchigen und aufgedonnerten Chics mit potenzfördernden Plateauschuhen und engen Tops sieht und sie mit den hippen, frühreifen Jungs streckt, dann kommt einem das nackte Grausen. Das ist nicht mehr nur einfach eine Fasnacht, sondern nur noch Selbstdarstellung. Bingo. Deshalb (und nicht wegen der Musik) ziehen sich immer mehr Raver der "ersten Stunde" aus dem Geschäft zurück. Einfach, weil es ihnen leid ist, mit den konsumorientierten Kids der Spätnineties in einen Topf geworfen zu werden. Man gedenke nur des "Kisag Kollektivs".

Abgesehen davon. Der kommerzielle Charakter ist nicht nur an dem zu sehen, sondern auch am Aufmarsch von Sponsoren, Gschäftlimachern aller Art, an den vielen anschliessenden Megaraves usw. Hier ist offenbar wieder das Geld die Ursache für den Anlass und nicht umgekehrt. Und das ist der Unterschied zwischen den kommerzabhängigen und den kommerzkritischen Ravern. Die einen besuchen die grosse, die anderen die unabhängigen Veranstaltungen. Trotz alledem: ein Fest ist ein Fest ist ein Fest und somit gut. Es war eine echt gute Party, aber eben: etwas weniger ichbezogen wäre besser.

Ich betone: wir lehnen keineswegs die Streetparade oder gar Techno an sich ab. Auch sehen wir ein, dass ohne Geld nirgends was läuft. Die Frage sei nur gestellt: was soll wichtiger sein, der Anlass oder der Profit. Mit dieser Frage werden sich alle Raver vor der Streetparade und den Megaraves stellen müssen. Wir haben sie gestellt, Biwidus war zwar an der Streetparade, lehnte aber jeglichen Konsum ausser Alk daran ab. Widerspruch, was???

Noch ein paar abschliessende Worte zum Thema Abfall. Es sei viel, viel zu viel Abfall entlang der Strecke gefunden worden, hiess es unlängst seitens der Behörden. Muss denn das sein? Sehen die Organisatoren nicht auch ein, dass hier der Finger daraufgehalten werden muss? Die Kids sind einfach blöd, einfach gestört. Das ist einfach so. Aber muss man denen so viel Flaschen und anderes in die Hand geben, damit sie die einfach auf die Strassen werfen können? Nein!!! Keine Hoochflasche gehört auf die Zürcher Strassen! Und nie mehr solls dort aussehen wie sonst am Zürihorn! Amen.

Streetparade 97

Ein paar Tropfen der Bilderflut

Streetparade 96

Der Zauberlehrling von Zürich: Marek K.
Friede, Freude, Eierkuchen und viel Abfall
Streetparade-Nachdemos

Für Biwidus: Wildcat (EMail) aus Zürich