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Schlafende Internet-Kampagne
Endlich. Endlich kommt mal jemand drauf, dass es durchaus möglich
sein kann, eine Kampagne auf dem Internet durchzuführen. Und das
ausgerechnet als nicht-kommerzielle, nicht-wissenschaftliche und
nicht-sexuelle Sache. Und darauf kam niemand anders als die sonst nicht
gerade als revolutionär geltenden Schweizer Banken. Und zwar geht es um
die "nachrichtenlosen Konten",
auf englisch als "dormant accounts"
bezeichnet. Zusammen mit vielen Zeitungsinseraten führt die
Bankiersvereinigung eine Millionenkampagne zur Auffindung von Konteninhabern
durch.
Die Site ist einfach, aber ansprechend gestaltet. Man kann nicht nur
eine Erklärung für das ganze runterladen, sondern auch viele FAQs,
die meisten zu diesem unklaren Thema gestellten Fragen. Ein Teil übrigens,
den der gute SVP-Oberboss aus Herrliberg-Meilen mal durchlesen sollte.
Jedenfalls ist der zentrale Teil der Site natürlich der wichtigere. Eine
Datenbank mit Angaben über die weit über tausend möglichen "nachrichtenlosen"
KontoinhaberInnen, z.T. noch mit dem letzten Wohnort. Und die Formulare
samt Erklärung, mit denen Interessierte eine Anfrage starten können.
Was macht diese Kampagne so besonders, stellt hier der Freizeituser die
Frage. Die Antwort liegt im Wesen und im Verständnis des Webs in der heutigen
protokommunikativen Gesellschaft. Für viele noch eine (unnötige bis
kommerziell interessante) Spielerei, verstehen immer mehr das Web als eine
nichthierarchische, verhältnismässig günstige und breite Kreise
ansprechende Möglichkeit der Kommunikation. Das Internet wird von den
Banken hier nicht als Geldscheffelmaschine benützt, sondern als primäres
Medium, das jedeR Studi, jedeR Geschäftsmensch und so weiter bei sich
zu Hause im Detail anschauen und interagieren kann.
Das macht diese Site so interessant. Der Glaube von Kommerzmenschen an
das anarchische und gleichstellende Wesen des Webs. Der User ist nicht
mehr nur Konsument, Wissenschaftler oder Chaot, sondern ein selbstbewusstes
und aktives Subjekt einer demokratischen Gesellschaft. Ein Mensch unter
vielen zwar, aber ein jeder hat die Möglichkeit zur Interaktion. Und zwar
nicht einfach mittels Stimmzettel, sondern wirklich aktiv. Dabei ist die
Frage, wer von den überlebenden Holocaust-Opfern Internet hat, zweitrangig.
Wichtig ist das ernstgenommene System von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit.
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