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Geschichte
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Kulturgüterschutz
ExilschweizerInnen
Fresken an der Brunnengasse
Kantonale Denkmalpflege
Stefan Zweig
Notgrabungen in Nänikon-Uster
Römische Töpferwaren
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Auswandern leicht gemacht
Die Schweiz war früher mal ein Auswandererland, heute tut sie sich schwer mit
ein paar Einwandern. Das ist kein Witz, und wenn, dann ein schlechter.
In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift für die angeblich vorhandenen
"internationalen Beziehungen" unseres ach so unabhängigen Landes ist
auch eine interessante Grafik dazu beigelegt.
Es handelt sich um eine Europakarte, wo der
Anteil an AusländerInnen in den Staaten der EU aufgezeigt und mit der
Anzahl an SchweizerInnen in diesen Ländern verglichen wird. Daraus kann
man z.B. entnehmen, dass in Deutschland immerhin 35'023 SchweizerInnen
leben. Das entspricht einer grösseren Stadt bei uns. In Island, wo am
wenigsten SchweizerInnen leben, sind wir zu 36igst vertreten. Dafür
machen wir im Fürstentum immerhin 40,6% der fremden Bevölkerung aus.
Des weiteren entnehme man dieser Grafik auch die Tatsache, dass die
Schweiz mit einer EinwandererInnenquote von 18.6% mit Abstand über den
anderen europäischen Staaten liegt, also ein Einwanderungsland ist.
Dabei stehen typische Emigrationsländer wie Portugal und Irland am
anderen Ende. Was aber nicht steht, ist die Zahl jährlicher AuswandererInnen
Schweizer Provenienz, laut EDA-Botschafter Jean-Marc Boulgaris immerhin
30'000 Personen!!!
Es gibt im Ausland über eine halbe Million Schweizer, mehr also als die
beiden grössten Schweizer Städte Bevölkerung haben. Jeder 12. lebt
ausserhalb unserer heiligen Grenzen. Und die Zahl steigt, vor allem,
weil immer weniger wieder zurückwandern. Sehr viele dieser
Auslandsschweizer sind Doppelbürger, im vorliegenden Heft steht, welche
Rechte und Pflichten sie in der "Heimat" haben. Dabei ist klar, dass
ein Grossteil der aktuellen Schweizer EmigrantInnen junge Leute zwischen
20 und 39 sind.
Die Zunahme an Auswanderungswilligen kann auf die Globalisierung von
Wirtschaft und Bildung zurückgeführt werden. Viele Auswanderungswillige
sind Studis oder Leute, die in den Vereinigten Staaten von Amerika,
Australien oder Europa arbeiten wollen. Dabei ist laut einer Skizze
vor allem in terrae incognitae, also bisher eher von SchweizerInnen
verschonten Ländern, eine Zunahme da, in Asien und Afrika und Osteuropa.
Dem Heft ist zu entnehmen, dass die meisten CH-Auswanderungswilligen nicht
aus Not, sondern aus Lust auswandern. Das, ganz im Gegenteil zu all den
Millionen, die auswandern müssen, weil sie politisch verfolgt werden, nichts
zu essen haben, keine soziale oder medizinische Sicherheit, keine politischen
und kulturellen Möglichkeiten, etc. Und wir, die wir zu tausenden auswandern,
aus Luxus notabene, akzeptieren jene nicht, denen es mieser geht wie uns.
Mensch, sind wir ein cooler Haufen?
Weitere Informationen liefert wohl am ehesten die:
Auslandsschweizerorganisation,
Alpenstr. 26, 3000 Bern
Tel. 031 351 61 00
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