"Wiä fület Si sich?"
"In zwei drei Minuten ist er da!" meinte der Schnurri auf der Bühne schon
zum x-ten mal. Fragte sich langsam, in welchen zwei drei Minuten, denn
ich wartete schon eine Viertelstunde und schon an deren Anfang hiess es,
es sei nur noch eine Sache von zwei drei Minuten.
Um was gings? Nun, hauptsächlich um meine neue Sonnenbrille. Die habe ich
letzten Freitag im Globus gekauft. Als ich mich dann Anit-UV-bewaffnet und
fastfood-eingedeckt auf die nächste Wiese setzen wollte, bemerkte ich die
Menschenansammlung mitten auf der Bahnhofstrasse.
Zweifelsohne gab es da aber mehr zu bewundern als meine Sonnenbrille. Zwei
Schnurris feuerten die Menge an und versprachen immer wieder das baldige
eintreffen von Stallone. Nun bin ich nicht gerade ein grosser Fan von dem
Typ, aber wegen Zeitüberfluss (immer noch Student) und teilweise schönen
Aussichten blieb ich mal stehen.
Da war ich dann aber nicht der einzige, und mit der Zeit fanden die Trams
nur noch mühsam ihren weg die Menge. Schliesslich gab die Leitstelle die
Sache auf und leitete die Trams um.
So nach einer halben Stunde wurde es dann auch den beiden Schnurris auf
der Bühne langsam peinlich, das Sly nicht endlich kam. Wahrscheinlich
haben sie auch gemerkt, das der Fahnenschwinger nicht ganz das war, was
die Menge zu sehen hoffte. Dafür war Stefan Angern auch da, und nachdem er
die Frage, was er Sly fragen wolle, mit: "Das weiss ich nicht."
beantwortet hatte, wurde er gefragt, was er denn Stallone schon immer habe
fragen wollen.
Irgend so ein Hoby war auch noch anwesend, und wurde von den Schnurris
dann auch noch angequatscht. Sein Wunsch, einem solchen Schauspieler mal
den Pfoten zu schütteln, wurde dann später auch erfüllt, auch wenn Stallone
ziemlich doof dabei dreinschaute - war wahrscheinlich nicht im Programm
vorgesehen.
Insgesamt war aber lässige Stimmung an der Bahnhofstrasse, obwohl oder
gerade weil der Star so lange auf sich warten lies. Irgendwie wurde man
immer gespannter auf den Auftritt. Sogar die Kravatten aus den
Bankgebäuden standen staunend auf den Balkonen.
Als er dann wirklich kam, wurde ohrenbetäubend Rocky-Musik losgelassen und
Werbe-T-Shirts verteilt, um die sich die Leute rissen. Das Interview und
vor allem der Kommentar von Hoby war ziemlich peinlich. Aber an
solche Auftritte von Stars könnte sich Zürich gewöhnen, es müssten gar
nicht immer Werbeauftritte sein.
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