Die Ausstellung
(Es existiert ein zweiter Bericht zu den Seminaren)
Grösse ist relativ dachte ich mir, als ich in kurzer Zeit die erste
Schweizer Internet-Fachmesse, die als eine der grössten Schweizer
Informatik-Fachmessen angekündigt wurde, durchwandelte. Grösse war sicher
nicht mein erster Eindruck, haufenweise nur quadratmetergrosse Stände,
naja. Hätte ich nicht einen Blick in das reichhaltige Ausstellungs- und
Seminarverzeichnis geworfen, wäre diese Expo wohl schnell abgehakt
gewesen. Nicht vergessen darf man natürlich auch, dass diese Ausstellung
eigentlich nicht die Consumer, sondern primär die professionellen Anwender
ansprechen wollte.
Schwerpunktmässig waren die Themen Internet-Software, Infrastruktur und
Services vertreten. Wer unvorbereitet von einem Stand zum anderen gerast
ist, hat sicher interessante Anbieter verpasst. Die hälfte der Firmen, die
mich wirklich interessierten, fand ich erst nach Konsultation des
Kataloges, was wohl v.a. an den Mikroständen lag ;-)
Etwas belustigt war ich auch, als ich beim einen oder anderen Stand das
vielgerühmte schnelle Messenetzwerk ausprobierte, ich hatte selten gute
Uebertragungsraten (durchschnittlich unter 1KB/s). Nett ist sicher auch
die Idee mit dem Showprogramm zwischendurch, allerdings war inder Halle
von Sun zu der Zeit kein vernünftiges Gespräch mehr möglich.
Trotz meines Gemeckers fand ich natürlich auch interessante Produkte
und hatte aufschlussreiche Gespräche, eine kleine Auswahl im folgenden.
Wer meine Homepage kennt, weiss von meinem Faible für Webkameras.
Ebensolche gab es am Stand von GCS zu sehen. Dort wird beispielsweise eine
Komplettlösung für unter Fr. 2000.- angeboten, die eine Kamera mit
integriertem Webserver beinhaltet, die man direkt ans Netzwerk
anschliessen kann. Etwas populärer war da wohl der Stand mit
Internettelephonie. Ich bin immer noch der Meinung, dass diese Art des
Telephonierens eine bandbreitekillende Spielerei ist. Von der Spielerei
weggehende Anwender kennen ich da nur wenig. Eine der wenigen ist
vieleicht die Lernkollegin von mir, die auf diesem Weg mit Ihrem Freund in
Israel kommuniziert um Kosten zu sparen.
Beeindruckend fand ich auch die Datenbankfülle, auf die man bei Knight
Ridder zugreifen kann. Wir hatten zum Test etwas in alten Ausgeben der NZZ
herumgesucht. Wehrmutstropfen bleibt allerdings die Tatsache, dass
professionell aufgearbeitete Informationen ihren Preis haben.
Gratisverwöhnt wie ich nun mal bin gab mir das zu denken. Endlich wird
diese nicht ganz neue Tendenz aber auf dem Internet beherrschend werden,
Infotainement mit Werbung finanziert und "richtige" Information gegen
Entgelt.
Etwas witzlos fand ich dagegen den Stand von Global Knowledge.
Angezogen von professionellem Outfit und Aufmachung des Produktes auf den
Laptops wollten wir mehr über die angebotenen Kurse erfahren. Es ging um
individuell kaufbare Kapitel, bzw. Kurse zu verschiedenen MS etc.
Produkten, die man einmal übers Internet kaufen und runterladen können
soll. Der gestresste Manager soll sich so genau die Information oder
Lernportion kaufen, die er gerade braucht. An sich eine interessante Idee,
nur gab es absolut kein Infomaterial darueber, was man hätte mitnehmen
können, weder ein Fresszettel noch eine Webadresse oder ähnliches. Tolle
Werbung ;-)
Mein Fazit, diese Messe hat sicher den Leuten etwas gebracht, die sich
neu mit den angebotenen Themen auseiandersetzten oder ein neues Produkt
suchten, für alle anderen war es wohl eher etwas herumsurfen und
Werbegeschenke sammeln (Sun hat nette Mausmatten ;-) Gestört hatten mich vor
allem die vielen Mikrostände, einige Firmen hatte ich schlichtwegs
uebersehen.
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