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Wädenswil
13.1.1997

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Akademisches Tanzzentrum

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Glam: Agglos im Ausgang

Beizenrevolution

Buurezmorge

Lokal: Deep Shit

Stallone in Zürich

Zürich für Fremde

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Das Hanf-Resti von Wädibräu

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Blackout

Hanf, Bier und Speisen

In der Kanti haben wir gelernt, dass die "grüne Revolution" vor etwa 7500 Jahren in Mitteleuropa Einzug gehalten hatte. Das stimmt so nicht! Erst in den letzten Jahren ist das ach so wunderbare Unkraut namens Hanf zu einem Renner besonders unter den trendig-coolen Mittelklasse-Kids geworden. Wer sich aber weniger aus Coolness, als aus kulturellem Interesse mit dieser Pflanze beschäftigt, hat gemerkt, dass Hanf mehr als nur ein rauchbares Kraut für AngeberInnen ist. Die Vielseitigkeit des Rohstoffs H hat neuerdings auch zu Hanf-Messen geführt, über die wir auch schon berichtet haben.

Dies als Einleitung. Der neueste Schrei in diesem aufstrebenden H-Markt war das bei der kleinen Wädi-Bräu entwickelte und als Weltneuheit auf den Markt geworfene "Hanf-Bier", ein leicht süsslicher Gerstensaft mit Hanfblüten gestreckt. Der Erfolg des "grünen" Biers kam auch für die optimistischsten Brauerei-Marketingstrategen etwas unerwartet. Aber mensch hat sich in Wädenswil schnell umgestellt und hat im (schon länger bestehenden) Restaurant der Firma die Speisekarte auf "grün" getrimmt. Seit letzter Woche hat es dort erlesene und nicht gerade alltägliche Speisen, die alle einen Bestandteil gemeinsam haben: Hanf. Biwidus hat das "grüne" Restaurant besucht und sich mal durchgefressen - auf eigene Kosten, versteht sich.

Das "Wädi-Brauhaus"-Restaurant fällt nicht besonders auf. Es ist zwar sehr schön ausgebaut und im alten Fabrikggebäude untergebracht, aber ausser in der Speisekarte steht kein einziger Hinweis auf die Spezialität der Brasserie. Klar ist nur, mensch hats hier mit einer Oeko-und Bio-Küche zu tun. Kein Wunder, ist Wädi-Bräu auch eine Art AG-Genossenschaft mit über tausend AktionärInnen (die Dividende wird materiell ausbezahlt: in Form von Bier). Es werden in Wädenswil Bier-Seminarien durchgeführt, Führungen und die kleinste Bierflasche der Welt angeboten. Gary Wuschech ist der Initiant des Hanf-Restaurants. Zusammen mit den Köchen und dem Chef des Hanf-Centers Rüti hat der 46-jährige den Traum einer "grünen" Speisekarte wahrgemacht.

Neben allerhand Feinigkeiten aus Grosis Küche steht immer wieder der Name Hanf, allerdings THC-freier. :-( Der Autor hatte zum Beispiel ein Knobli-Baguette mit Hanf-Butter als Vorspeise und anschliessend Hanf-Treber-Wurst mit H-Spätzli. Während die Baguette nichts besonderes und die Wurst einfach eine Weisswurst mit H-Samen war, waren die Spätzli zwar etwas trocken, aber delikat. Dazu Hanf-Bier. Als "Nachspeise" war natürlich ein H-Likör angesagt. Alles in allem die Summe von etwas über SFr. 40.-. Gleichviel zahlte meine Begleiterin, die einen "grünen" Salat und ein H-Spätzligratin hatte. Am Schluss winkte dann ein Williams-Sorbet mit H-Likör.

Neben obigem gibts in Sachen H: Risotto, Nudeln "Milanaise", Piccata "Cannabia", Gemüsegratin, Ravioli, Saft-Plätzli an Biersauce (H-...) und natürlich ein Salatteller. Natürlich gibts noch einiges Feines in der Brasserie, vom feinen Bier Marke Eigenbau (vis a vis vom Resti) ganz zu schweigen. Mit viel Liebe wird das Zeug in der Küche hergestellt, das erkennt mensch in der Speisekarte. Viel Phantasie prägt die Speisen (z.B. ein "Luft-Beschleuniger" oder eine Vegi-Ciabatta zum Bier... Mjam...). A propos: im Augenblick gibts Fasnachts-Bier. Prost und En Guete!

Ach ja, und dann ein schöner kleiner Ofen gefällig?...



Für Biwidus: Wildcat (EMail) aus Wädenswil