 |
Internet
Zing, die Surfunterhaltung
Neues von MP3
Free EMail
Die "EMail@News"
Urteil gegen Link
Megazine
Radio Internet
NetNews April 98
EKommerz Umsätze
Radio Z Internet
Linkaustauch
Tips zur Providersuche
Babelfish
Radio Schawinski vs. Internet
Neues Uni- Internet
Das Spieglein
Konten im Internet
Politics
AOL: Zweifelhaftes Probeangebot
Werbeflut per EMail
Telecom / Swisscom
Internet-Finanzen
FIND IT! Suchen im Internet
VBZ im Internet
SwissGuide feiert Geburtstag
Karriere via Internet
Internet-Angebote
Internet via Satelit
Zürichs Domäne II
1. Mai 1997
Yahoo - Erfolgsgeschichte
Heike Makatsch
Zürichs Domäne
Clever und Smart?
Flirten übers Internet
Garderobe via Internet
Die Printmedien gehen online
Linkaustauch
Wer sucht der findet...
Explorer
Be Last
Tages-Anzeiger
EUnet bietet Volks-Account
Multimediapark
Revolucion on Line
Einheitsbrei im Web
|
 |
Let's fetz on Microsoft's Internet(z)
Lange haben wir uns überlegt, ob wir als Biwidus etwas über diesen Anlass machen wollen
oder nicht. Uns war die Sache nicht ganz geheuer und schien eine Nummer zu gross. Wir
entschieden uns für ein ja, aber durch das Zögern kommt die Kritik halt eine Woche
danach. Was solls.
Selten wurde für einen Anlass dieser Reichweite weniger geworben, als für das Live-Konzert
von Sens Unik im Hauptbahnhof. Und selten zuvor war Werbung so subtil wie in diesem Fall.
Nur wenige der Anwesenden wussten, was das Netz der Netze überhaupt ist, geschweige denn,
dass hinter dem Grossanlass im HB niemand anderes steckte, als die gatessche Softwarefirma
Microsoft. Also die Nummer zwei der
im Internet-Verdränungskampf befindlichen Browser.
Migro-Soft's Explorer is' nich' so das wahre, zumindest behauptet das die Web-Gemeinde,
die zu über 90% auf das bewährte Netscape
setzt. Um den Umsatz anzukurbeln und etwas Eigenwerbung zu machen, organisierten Migro-Soft
und ihre Partner von Swiss online und dem
neuen Telekom-Konglomerat Newtelco ein grosses Konzert im HB, das als erstes in der Deutschschweiz
integral und live übers Web gejagt wurde. Eine Meisterleistung, muss mensch sagen, wenn
mensch nur mal eine Fernsehsendung live produziert hat.... Dass dabei die Westschweizer
In-Rapper von Sens Unik auftraten (verspätet und noch nach einer Vorgruppe - Grandmothers
Funck), war dabei ziemlich egal.
Zuerst mal das positive: die Idee, einen solchen Anlass live auf dem Web zu übertragen ist
zwar alt, aber bisher hat sich ausser Migro-Soft noch niemand dazu getraut. Insofern ist diese
Aktion als Pionierleistung zu loben. Auch positiv erschien mir die Tatsache, dass Migro-Soft
entgegen der völlig sinnlosen und fast absurden gleichnamigen Plakat-Kampagne
"Let's fetz on the Internet(z)" mit ihrer Präsenz sehr zurückgehalten hat. Ausser wegen ein paar
süssen Chics in Logo-Jacken und dem Namen im Veranstaltungskalender hatte niemand merken
können, dass die Gates-Leute mit drin hingen. Und Sens Unik als "sprachenverbindende" Band
dafür anzuheuern, erschien mir ebenfalls intelligent.
Und nun zur anderen Seite. Also grundsätzlich lehnen wir, wie Mr. Biwidus
letzte Woche
auch ausgeführt hat, die "Let's fetz on the Internet(z)"-Kampagne wegen intellektuellem
Tiefgang ab. So spricht mensch vielleicht Babies an, die Web-Gemeinde fühlt sich, wie in
vielen Newsgroups damals zu lesen war, davon völlig angewidert. Auch ist die Tatsache,
ein Konzert als Eigenwerbung zu organisieren, mehr als nur fragwürdig. Ich denke, dass
es nicht viele (potentielle) UserInnen gab an dieser Party, sondern mehr trendy Kids
(widerlich, muss ich dazu als bewegter 80er sagen...) aus der Hip Hop-Szene, die sich
das Gratiskonzert zu Gemüte führten.
Das Hauptproblem aber war die Tatsache, dass es für eine solche Aktion noch um einiges
zu früh ist. Und dies sei ohne Rücksicht auf allfällige Zugriffszahlen erwähnt, die aus
Neugierde hineingesurft sind oder (wie damals in St. Gallen am Open-Air)
eine programmierte Schlaufe produziert
haben. Viele Surfer, so auch ich, hatten keine Lust, sich, ihren Modems und ihren
Maschinen einen solchen apokalyptischen Datenfluss anzutun. Das gilt sowohl für das "Runterladen"
der notwendigen Programme, als auch für die Uebertragung selbst.
Als einmalige Aktion mag das schön und recht sein, aber das Web ist noch nicht
bereit, als Konzert-Location mit Live-Video und Live-Audio zu dienen. Anbetrachts der
Tatsache, dass wie ich noch viele Surfer mit niedrigen Brwoserversionen (2.x) surfen,
die keine Live-Technik unterstützen oder einfach nur ein 14-4-Modem zu Hause haben (denn
wer surft schon am Samstagabend von der Uni/Bude aus?), sind solche
Konzerte halt leider immer noch nur exotische Experimente oder - wie in diesem Fall -
begrenzt werbewirksame PR-Aktionen. Trotzdem: mein Kompliment an Migro-Soft für den
Mut und die Aktivität und dank' für die weniger penetrante Werbestrategie.
|