zur Frontseite
Zürich
21.11.1996

Internet

Zing, die Surfunterhaltung

Neues von MP3

Free EMail

Die "EMail@News"

Urteil gegen Link

Megazine

Radio Internet

NetNews April 98

EKommerz Umsätze

Radio Z Internet

Linkaustauch

Tips zur Providersuche

Babelfish

Radio Schawinski vs. Internet

Neues Uni- Internet

Das Spieglein

Konten im Internet

Politics

AOL: Zweifelhaftes Probeangebot

Werbeflut per EMail

Telecom / Swisscom

Internet-Finanzen

FIND IT! Suchen im Internet

VBZ im Internet

SwissGuide feiert Geburtstag

Karriere via Internet

Internet-Angebote

Internet via Satelit

Zürichs Domäne II

1. Mai 1997

Yahoo - Erfolgsgeschichte

Heike Makatsch

Zürichs Domäne

Clever und Smart?

Flirten übers Internet

Garderobe via Internet

Die Printmedien gehen online

Linkaustauch

Wer sucht der findet...

Explorer

Be Last

Tages-Anzeiger

EUnet bietet Volks-Account

Multimediapark

Revolucion on Line

Einheitsbrei im Web

Let's fetz on Microsoft's Internet(z)

Lange haben wir uns überlegt, ob wir als Biwidus etwas über diesen Anlass machen wollen oder nicht. Uns war die Sache nicht ganz geheuer und schien eine Nummer zu gross. Wir entschieden uns für ein ja, aber durch das Zögern kommt die Kritik halt eine Woche danach. Was solls.

Selten wurde für einen Anlass dieser Reichweite weniger geworben, als für das Live-Konzert von Sens Unik im Hauptbahnhof. Und selten zuvor war Werbung so subtil wie in diesem Fall. Nur wenige der Anwesenden wussten, was das Netz der Netze überhaupt ist, geschweige denn, dass hinter dem Grossanlass im HB niemand anderes steckte, als die gatessche Softwarefirma Microsoft. Also die Nummer zwei der im Internet-Verdränungskampf befindlichen Browser.

Migro-Soft's Explorer is' nich' so das wahre, zumindest behauptet das die Web-Gemeinde, die zu über 90% auf das bewährte Netscape setzt. Um den Umsatz anzukurbeln und etwas Eigenwerbung zu machen, organisierten Migro-Soft und ihre Partner von Swiss online und dem neuen Telekom-Konglomerat Newtelco ein grosses Konzert im HB, das als erstes in der Deutschschweiz integral und live übers Web gejagt wurde. Eine Meisterleistung, muss mensch sagen, wenn mensch nur mal eine Fernsehsendung live produziert hat.... Dass dabei die Westschweizer In-Rapper von Sens Unik auftraten (verspätet und noch nach einer Vorgruppe - Grandmothers Funck), war dabei ziemlich egal.

Zuerst mal das positive: die Idee, einen solchen Anlass live auf dem Web zu übertragen ist zwar alt, aber bisher hat sich ausser Migro-Soft noch niemand dazu getraut. Insofern ist diese Aktion als Pionierleistung zu loben. Auch positiv erschien mir die Tatsache, dass Migro-Soft entgegen der völlig sinnlosen und fast absurden gleichnamigen Plakat-Kampagne "Let's fetz on the Internet(z)" mit ihrer Präsenz sehr zurückgehalten hat. Ausser wegen ein paar süssen Chics in Logo-Jacken und dem Namen im Veranstaltungskalender hatte niemand merken können, dass die Gates-Leute mit drin hingen. Und Sens Unik als "sprachenverbindende" Band dafür anzuheuern, erschien mir ebenfalls intelligent.

Und nun zur anderen Seite. Also grundsätzlich lehnen wir, wie Mr. Biwidus letzte Woche auch ausgeführt hat, die "Let's fetz on the Internet(z)"-Kampagne wegen intellektuellem Tiefgang ab. So spricht mensch vielleicht Babies an, die Web-Gemeinde fühlt sich, wie in vielen Newsgroups damals zu lesen war, davon völlig angewidert. Auch ist die Tatsache, ein Konzert als Eigenwerbung zu organisieren, mehr als nur fragwürdig. Ich denke, dass es nicht viele (potentielle) UserInnen gab an dieser Party, sondern mehr trendy Kids (widerlich, muss ich dazu als bewegter 80er sagen...) aus der Hip Hop-Szene, die sich das Gratiskonzert zu Gemüte führten.

Das Hauptproblem aber war die Tatsache, dass es für eine solche Aktion noch um einiges zu früh ist. Und dies sei ohne Rücksicht auf allfällige Zugriffszahlen erwähnt, die aus Neugierde hineingesurft sind oder (wie damals in St. Gallen am Open-Air) eine programmierte Schlaufe produziert haben. Viele Surfer, so auch ich, hatten keine Lust, sich, ihren Modems und ihren Maschinen einen solchen apokalyptischen Datenfluss anzutun. Das gilt sowohl für das "Runterladen" der notwendigen Programme, als auch für die Uebertragung selbst.

Als einmalige Aktion mag das schön und recht sein, aber das Web ist noch nicht bereit, als Konzert-Location mit Live-Video und Live-Audio zu dienen. Anbetrachts der Tatsache, dass wie ich noch viele Surfer mit niedrigen Brwoserversionen (2.x) surfen, die keine Live-Technik unterstützen oder einfach nur ein 14-4-Modem zu Hause haben (denn wer surft schon am Samstagabend von der Uni/Bude aus?), sind solche Konzerte halt leider immer noch nur exotische Experimente oder - wie in diesem Fall - begrenzt werbewirksame PR-Aktionen. Trotzdem: mein Kompliment an Migro-Soft für den Mut und die Aktivität und dank' für die weniger penetrante Werbestrategie.



Für Biwidus: Wildcat (EMail) aus dem HB Zürich