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Ein neualtes Zürcher Bier
Streik bei Hürlimann
Feldschlösschen, bald ein Monopol?
Bierfusion
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Feldschlösschen und die moderne Ökonomie
Vor etwa einem halben Jahr fusionierte die
Hürlimann AG mit der Feldschlösschen-Gruppe und wurde so zum grössten
Bieranbieter der Schweiz. Es gab Stimmen, die damals behauptet hatte, dass
Hürlimann viel mehr von Feldschlösschen geschluckt worden war. Sie sollten
recht behalten...
Entgegen der Beteuerungen des Managements, welches vor einem halben Jahr
behauptete, dass die Fusion keinen Arbeitsstellenabbau bedeute und dass
Entscheidungen erst nach einer gründlichen Analyse der Situation gefällt
werden sollen, wurde genau dieser Stellenabbau nun Realität. Neben
massivsten Entlassungen bei Hürlimann werden auch bei Cardinal in Fribourg
und bei der Gurten-Brauerei in Bern radikal Stellen abgebaut. Dafür
entstehen neue Stellen in Rheinfelden, dem Hauptsitz von Feldschlösschen,
welch ein Zufall.
Mit dieser Betriebspolitik liegt Feldschlösschen aber keineswegs im
Abseits einer modernen Unternehmensführung. Der Grundtenor der
Wirtschaftsexperten geht nämlich weg von einer sozial verträglichen
Betriebsführung zu einer radikal nutzenmaximierenden. Obwohl dieses nach
der Nutzenmaximierung ausgerichtete Prinzip gut ist, dem Betrieb
Umsatzsteigerungen zu bescheren, so ist es aufs äusserste
menschenverachtend. Die Arbeiter, in unserem Falle die BierbrauerInnen,
werden nur als austauschbare Zahlen gesehen, welche nach Belieben
entlassen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder einstellen kann, genau
gleich wie Maschinen, welche man bei Nichtgebrauch einfach im Keller
verstauben lässt.
Die neoliberalen NutenmaximiererInnen lassen dabei ausser Betracht, dass
man diese Menschen nicht einfach "verstauben" lassen kann, dass es unter
den entlassenen ArbeiterInnen auch Personen gibt, die durch die
Entlassungen in ihrer Existenz bedroht sein könnten. Aus diesem Grunde
sollten Betriebe wirklich nur im äussersten Falle zum Instrument der
Entlassungen greifen und auch da Methoden wie Frühpensionierungen
einsetzen. Viel mehr sollten sie auch in Zeiten einer angespannten
Wirtschaftslage ohne Entlassungen, aber dafür mit weniger Profit
existieren können, denn wenn in nächster Zeit ein wirtschaftlicher
Aufschwung einsetzen wird, dann werden die Betriebe genau auf diejenigen
Arbeiter angewiesen sein, welche sie zuvor entlassen wollten.
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