zur Frontseite
Wettingen
16.9.1996

Konzerte

Max Lässers Madamax

Joachim Witt live

Kruder & Dorfmeister

Harfensphären

Clawfinger

Black Sabbath am OASG

Herbert Groenemeyer

Therapy

Judas Priest

EAV im Volkshaus

Pippo Pollina

Konzert: Sisters of Mercy

Uriah Heep am Touren

U2 in Prag

Dance Night

Die Prinzen in Zürich

Patent Ochsner in Winti

Konzert der Fanta 4

Björn im Xtra

Südstaatenrocker Georgia Satellites

Irisch, punky, cool: Big Geraniums

Mr. Ed Jumps The Gun

Element of Crime

Le _soldat inconnu

Fettes Brot

NO FX

Blümchen

Yothu _Yindi

Urban Cookie Collective

21. Winterthurer Musikwochen

Rainbirds

Gurd

Tic Tac Toe

Gaswerk

Hosen

Aerzte

Transglobal Underground

Die Verleihung des städtischen Pop-Oscars.

Ear

Pippo Pollina

Sina

Altan

Sven Väth

Paradise Lost

Marco Polo

Ein Date mit Blümchen

Jaja. Unsere Freundinnen waren gar nicht begeistert, als Gaudi und ich an einem schönen Donnerstag nachmittag im Studio des Touristen-TVs (TeleZüri) ein Date mit einer süssen, jungen Hamburgerin hatten, allerdings auch einer kranken, denn das Blümchen war etwas erkältet. Yööh! Auf alle Fälle nahm sie sich zwischen x Interviewterminen ein bisschen Zeit für uns.

Jasmin ist 16, geht zur Zeit nicht in die Schule, wie sie uns erzählte, singt für ihr Leben gerne, mag Neue Deutsche Welle (an einer solchen Party ist sie dann auch von ihrem Produzenten "entdeckt" worden) und betätigt sich in ihrer Freizeit als Cheerleaderin bei den Hamburger Devils ("sind gerade Europameister geworden - ein bisschen Werbung in eigener Sache"). Sie hält sich für einen offenen Menschen und liesse sich sogar zu einem Chat auffordern, wie sie witzelte.

Ihr Album "Herzfrequenz" hat, wie die vier ausgekoppelten Singles und die Videos dazu, für die Kleine einen Riesenerfolg ausgelöst. Sie wurde innerhalb von Monaten zum Star. Wie sie das denn erträgt, wollten wir von ihr wissen. Kein Problem, meinte sie. "Das hat ja alles einen Vorlauf, ich hatte als Kind schon Photos für den Otto-Katalog gemacht und in Werbespots mitgemacht, doch dann hatte ich keinen Bock darauf". Und musikalische Erfahrung habe sie auch. Sie habe sieben Jahre Quer- und Blockflöte gespielt, "unter anderem auch Mozart, aber den fand ich nicht so toll."

m Zuerst war "Herz an Herz" gar nicht so ein Erfolg und verstaubte im Laden. "Wir haben viel Vorarbeit geleistet, wir sind bei uns in Hamburg in Schulklassen gegangen und haben die Single vorgestellt." Deshalb sei sie kein Star, höchstens vielleicht ein Sternchen. Trotzdem kann sie es nicht ganz verstehen, dass sie von Fans umgeben ist. Die einen hassen sie, meinte sie, andere seien ihr nachgelaufen und/oder sich in sie verliebt (ach ja!?). Doch diese Leute kennen sie nur als "Blümchen", aber nicht so, wie sie wirklich ist, als Jasmin. Sie sei eigentlich eine ganz normale 16jährige, die auf Boy Groups stehe (sie wollte aber nicht sagen auf welche...) und auch sonst normal sei.

"Herzfrequenz" heisst auch die Tour, die sie seit Anfang Mai bestreitet und die sie letzte Woche sogar in unsere Gegend geführt hat. Genauer: ins brodelnd heisse und enge Dancing "CH" in Wettingen. Den Abschluss der viertägigen Schweizer Tour bildete das Zürcher Oxa. Das CH war voll von jungen Agglo-Männern (vor allem) und -Frauen, die meisten erkannte mensch an ihrem möchtegerntrendigen Aussehen. Vorher war schon etwas Disco gelaufen, so dass die Leute ganz schön aufgepeitscht waren, als Jasmin auf die Bühne trat, ganz im Schulmädchenkostüm, wenn auch farbig und unbeschreiblich atemberaubend (unsere Freundinnen mögen uns verzeihen, aber sie wissen, dass wir ihnen trotz dieses Berichtes treu bleiben....)

Sie hat ja eigentlich ein gewisses Repetoire, immerhin sind auf der CD neun verschiedene Tracks drauf. Aber ob es an ihrer Erkältung lag (die Arme sah noch Stunden vorher aus wie eine Leiche) oder am Tour-Programm, auf alle Fälle sang sie nur 5 Songs und eine Zugabe, davon zwei Wiederholungen (resp. die "radio edits" von "Herz an Herz" und "Kleiner Satellit"). Nicht gerade viel und dann auch noch Playback. Trotzdem verwandelte sie für eine halbe Stunde das Agglo-Dancing in eine Megaparty. Ihr Spiel mit dem Publikum war phänomenal, mensch verstand ihr schnelles Genuschel zwar kaum, aber das war schon im Interview so.

Lustig war z.B. die "Welle", die sie auf das Stichwort "Blüm-chen" machen liess, aber auch die schweizerdeutsche Version von "Herz an Herz" zeugte von einer gewissen Chuzpe, die ich der Kleinen hoch anrechne - bei dem Alter eine Seltenheit. Sie war frech, schrill, süss und kurz. Ihre Tänzer waren dafür eine ziemliche Mühsamkeit und absolut fehl am Platz (das machen alle Dancefloor-Acts, eine schrecklich bescheuerte Gewohnheit). Trotzdem: wer Blümchen verpasst hat, sollte das irgendwann nachholen, zumindest per CD-Rom, er/sie wird es nicht bereuen....



Für Biwidus: Wildcat (EMail) und Gaudimax (EMail) aus Zürich/Wettingen