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Zürich
25.5.1996

Bands

United Refugees

Ein Zürcher aus Sizilien

Ein Zürcher aus Zaire

Vera Kaa

Open Air SG: Subzonic

Tic Tac Toe

Code Five - CH-Boygroup

Midnight Oil

Quratierfest an der Langstrasse

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Rödelheim

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Gotthard

Kelly Family

Schwerpunkt Open-Air St. Gallen: Max Lässer

Der Zürcher Folkbarde Max Lässer, Baujahr 1950, war einmal ein "Friend" des Harfisten und Megastarlets Andreas Vollenweider. Auch Stephan Eicher, les Reines Prochaines, Hardy Hepp und Toni Vescoli streiften seinen musikalischen Orbit. Jetzt tritt der nicht mehr sehr junge Zürcher am Open-Air St. Gallen mit seiner brandneuen Scheibe "Max Lässer Litte Ark: Between" auf der (grossen) Sitterbühne auf. Die gerade erschienene CD ist die vierte der jazzig-bluesigen "Ark"-Reihe, die diesmal auch sehr stark in Richtung Country tendiert.

Max Lässer meint zu diesem Album, das ursprünglich nur aus Gesang und Sologitarre bestehen sollte (man merkts):"Es ist mir ein Bedürfnis geworden, wieder mehr zu spielen, mehr von mir zu zeigen und mich auch mehr auf die Aeste hinaus zu wagen." Tatsächlich wirkt die neue CD sehr - sagen wir - ruhig. Dabei arbeitete er auch hier mit vielen interessanten MusikerInnen zusammen, diesmal vor allem aus Südafrika, wo seine letzten Alben sehr gut angekommen waren."Between" wirkt sehr ausgeglichen, hat nichts gemeinsam mit den eher politisch-kämpferischen Südafrikaprojekten eines Peter Gabriel oder gar Paul Simon. "Klanggeblide" nennt er seinen Sound - hat aber mit dem "echten" (weil vielseitigeren) Klanggebilde des Ambients nichts zu tun.

Die zentralen Songs sind "Between" und "New Friends", gerade dort zeigt sich, dass auch die Wahl des jeweiligen "Hauptinstrumentes" den Charakter des Songs ausmacht. Er ändert sich je nach Gitarren-Art. Und obschon das Projekt "Little Ark" - wenn überhaupt - als Solo-CD geplant war, begleiten nun sechs MusikerInnen den Künstler auf seiner gross angelegten Tournee. "Das Konzept und die Kompositionen wurden einfacher", meint er zur bescheidenen Grösse seiner Band. "Dadurch wurde es viel rauher, aber für die Leute auch viel unmittelbarer, viel näher."

Tatsächlich stellte ich beim Hören der CD fest, dass ich sie zwar langweilig, aber doch auf eine gewisse Art faszinierend persönlich fand. Obschon sein ziemlich altmodischer Style sicher keine Mehrheit im Sittertobel ansprechen wird, denke ich doch, dass er perfekt in die Lagerfeuer- und Pfadfinderromantik des wohl atmosphärischsten unserer Open-Airs passen wird. Wir (inkl. ich) werden wohl eh ziemlich bald in einer Stimmung sein, wo sogar die Kellys spielen könnten, ohne dass wir kotzen müssten (jedenfalls nicht deshalb). Was ich nicht begreife, ist, dass Lässer auf der (grossen) Sitterbühne auftreten wird. Die kleine und sehr nahe beim Publikum angelegte Heubühne (der Auftrittsort z.B. von Les Reines Prochaines oder der Nordischrapper von Fettes Brot) wäre viel "unmittelbarer" und würde des Sound von Max Lässer und Co. irgendwie besser rüberbringen.

Item. Mit Max Lässer und seinen Freunden deckt das Open-Air jene Kreise ab, die gerne den langsamen und friedlichen Sound der weiten Welt hören. Wahrscheinlich tritt er am Samstagnachmittag gleich nach Crank und vor Diancandor und den Young Gods auf. Mal schauen, ob wir dann schon wach sind.... Denn dann wird Easy listenting bis zum Gehtnichtmehr gehört.



Für Biwidus: Wildcat (EMail) - bald mal aus dem Sittertobel St. Gallen