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Schwerpunkt Open-Air St. Gallen: Max Lässer
Der Zürcher Folkbarde Max Lässer, Baujahr 1950, war einmal ein "Friend" des
Harfisten und Megastarlets Andreas Vollenweider. Auch Stephan Eicher, les Reines
Prochaines, Hardy Hepp und Toni Vescoli streiften seinen musikalischen Orbit.
Jetzt tritt der nicht mehr sehr junge Zürcher am Open-Air St. Gallen mit seiner
brandneuen Scheibe "Max Lässer Litte Ark: Between" auf der (grossen) Sitterbühne
auf. Die gerade erschienene CD ist die vierte der jazzig-bluesigen "Ark"-Reihe,
die diesmal auch sehr stark in Richtung Country tendiert.
Max Lässer meint zu diesem Album, das ursprünglich nur aus Gesang und
Sologitarre bestehen sollte (man merkts):"Es ist mir ein Bedürfnis geworden,
wieder mehr zu spielen, mehr von mir zu zeigen und mich auch mehr auf die Aeste
hinaus zu wagen." Tatsächlich wirkt die neue CD sehr - sagen wir - ruhig. Dabei
arbeitete er auch hier mit vielen interessanten MusikerInnen zusammen, diesmal
vor allem aus Südafrika, wo seine letzten Alben sehr gut angekommen
waren."Between" wirkt sehr ausgeglichen, hat nichts gemeinsam mit den eher
politisch-kämpferischen Südafrikaprojekten eines Peter Gabriel oder gar Paul
Simon. "Klanggeblide" nennt er seinen Sound - hat aber mit dem "echten" (weil
vielseitigeren) Klanggebilde des Ambients nichts zu tun.
Die zentralen Songs sind "Between" und "New Friends", gerade dort zeigt sich,
dass auch die Wahl des jeweiligen "Hauptinstrumentes" den Charakter des Songs
ausmacht. Er ändert sich je nach Gitarren-Art. Und obschon das Projekt "Little
Ark" - wenn überhaupt - als Solo-CD geplant war, begleiten nun sechs
MusikerInnen den Künstler auf seiner gross angelegten Tournee. "Das Konzept und
die Kompositionen wurden einfacher", meint er zur bescheidenen Grösse seiner
Band. "Dadurch wurde es viel rauher, aber für die Leute auch viel unmittelbarer,
viel näher."
Tatsächlich stellte ich beim Hören der CD fest, dass ich sie zwar langweilig,
aber doch auf eine gewisse Art faszinierend persönlich fand. Obschon sein
ziemlich altmodischer Style sicher keine Mehrheit im Sittertobel ansprechen
wird, denke ich doch, dass er perfekt in die Lagerfeuer- und Pfadfinderromantik
des wohl atmosphärischsten unserer Open-Airs passen wird. Wir (inkl. ich) werden
wohl eh ziemlich bald in einer Stimmung sein, wo sogar die Kellys spielen
könnten, ohne dass wir kotzen müssten (jedenfalls nicht deshalb). Was ich nicht
begreife, ist, dass Lässer auf der (grossen) Sitterbühne auftreten wird. Die
kleine und sehr nahe beim Publikum angelegte Heubühne (der Auftrittsort z.B. von
Les Reines Prochaines oder der Nordischrapper von Fettes Brot) wäre viel
"unmittelbarer" und würde des Sound von Max Lässer und Co. irgendwie besser
rüberbringen.
Item. Mit Max Lässer und seinen Freunden deckt das Open-Air jene Kreise ab, die
gerne den langsamen und friedlichen Sound der weiten Welt hören. Wahrscheinlich
tritt er am Samstagnachmittag gleich nach Crank und vor Diancandor und den Young
Gods auf. Mal schauen, ob wir dann schon wach sind.... Denn dann wird Easy
listenting bis zum Gehtnichtmehr gehört.
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