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Anlässe
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WIR sind der Verkehr!!
Ami- Fressfabrik geht boarden
In-Line Skate 96
Seeüberquerung
Olympiaehrung von T. Frischknecht
In-Line-Night in Winti
EM Training der Nati
Schulsport Total
Wildride Trophy 96
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Die Nacht der schnellen Räder
Vier oder fünf Räder hintereinander angeordnet, bis 40 km/h und ein Feeling wie
beim Schlittschuhlaufen. Das ist der neue Freizeithype aller Jungen und
Junggebliebenen zwischen 9 und 99. In-Line-Skaten oder Rollerbladen ist seit
zwei Saisons zu einer Mode geworden, in diesem Ausmass eigentlich
unverständlicherweise. Denn die Dinger sind nicht ungefährlich. Die
Verkaufszahlen der teuren Dinger und der entsprechenden Accessoires (ob
notwendige Schutzartikel oder die z.T. höchst aufregende Mode) kurbeln sich hoch
wie die Zuwachsraten von Internet-Usern. Wer etwas auf sich zählt, schnallt sich
die Blades an und röllelet an den Zürisee - gesehen und gesehen werden, heisst
die Devise. Oder macht einen abenteuerlichen Trip über die Strassen von Zürich.
Winti dagegen hatte einen etwas anderen Ansatz und Ort gewählt: eine
In-Line-Night im Einkaufszetrum Seen.
Wir fuhren ziemlich spät im Quartierzentrum Seen ein. Schon ziemlich früh sahen
wir junge Leute auf den Rädern, die heute die Welt bedeuten, herumdüsen. Das
kleine Einkaufszentrum war von den Organisatoren in ein kleines Skateparadies
umgebaut worden, Horden junger Leute auf Blades kurvten gemütlich in der engen
Parkgarage (erster Stock) herum. Die Stimmung könnte mensch als "aufgeräumt"
bezeichnen, obschon ein ziemliches Durcheinander den hell erleuchteten Raum
beherrschte. Der ganze Aufbau erinnerte mich an eine Arena, die SkaterInnen
fuhren ihre Runden um den Mittelteil mit Bühne und Bar. Die Winterthurer
Funkjazzcrew Critical Acid versuchte, der kleinen Skateparty eine musialische
Note zu geben, allerdings hatte ich nicht das Gefühl, dass die Band gross
beachtet wurde.
Am frühen Abend gab es auch einige Attraktionen zu sehen, die NichtskaterInnen
vielleicht auch noch ganz spannend empfunden hätten. Eröffnet wurde die
Inline-Skate-Night (die erste dieser Art in Winti und Umgebung) mit einem
Teamrennen. Es ging den Teilnehmenden offensichtlich mehr um den Spass als um
den Erfolg. Zwei Winterthurer Streethockey-Teams traten dann gegeneinander an -
auf In-Line-Skates, versteht sich. Dieser Sport ist im Augenblick am Kommen.
Neben Bar und Food konnten sich die FreizeitskaterInnen tanzend unterhalten,
keine einfache Sache auf den Rädern.
Zusammen mit den verschiedenen Parcours, die mensch befahren konnte, machte der
Anlass einen zwar sehr kleinen und etwas provisorischen, aber doch
zukunftsträchtigen, weil sehr unterhaltenden Eindruck. Wer nicht inlinen konnte,
hatte dort nichts zu suchen. Trotzdem konnten wir feststellen, dass
In-Line-Skates heutzutags ganze Bevölkerungsschichten zu Begeisterungsstürmen
veranlassen können, immerhin kurvten nicht nur blutjunge, sondern auch etwas
bejahrtere SkaterInnen belustigt herum. Auch die Biwidus-Redaktoren liessen es
sich nicht nehmen.
In-Line-Skates wurden zum überraschenden Hype der letzten Jahre und werden es
wohl auch bleiben. Die Vielseitigkeit dieses Sports ist es wohl, was fasziniert.
Veranstaltungen wie diese werden wohl immer mehr Leute anziehen, der Sport hat
das Zeug dazu. Negative Auswirkungen wie immer teurere Artikel und modischer
Hedonismus werden sich wohl auch ausbreiten wie eine Krankheit, das lässt sich
nicht vermeiden. Tant pis, wir röllelen bis zum morgen und singen
bumsfallera.
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