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21.3.1996

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Immer wieder hört mensch aus Kreisen der kantonalen Verwaltung, dass unser Stand einst einmal auf dem Internet präsent sein will. In einem Rundschreiben hat das Büro des Kantonsrates nun angekündigt, dass das schon seit zwei Jahren funktionierende, aber nicht besonders stark genutzte (durchschnittlich nur zwölf Abrufe pro Woche !) kantonsrätliche Informationssystem (mit der einschneidenden Abkürzung KRIS) auch auf dem Web erhältlich sein soll. Allerdings erst ab September.

KRIS beinhaltet die jeweils aktualisierte Geschäftskontrolle des Rates, die eingereichten Vorstösse und die entsprechenden Stellungnahmen und Antworten der Regierung. Des weiteren kann der interessierte User/die interessierte Userin das Mitgliederverzeichnis des Rates, die Gesetzessammlung des Kantons und eine grosse Anzahl weiterer politisch relevanter Daten rund um die Uhr bei KRIS abrufen. Zuständig für die Aktualisierung und die Bereitstellung des Systems sind die Parlamentsdienste.

Nun soll ab September aus der Mail-Box KRIS eine Web-Homepage entstehen. Damit werden die heute nur von den Mitgliedern des Rates und den akkreditierten Medien abrufbaren Infos öffentlich zugänglich. Der Zeitpunkt der Umstellung auf die neue Web-Adresse soll rechtzeitiug bekanntgegeben werden. Im Mai 1996 sollen im normalen Versand der KR-Adresslisten (per Schreibpost) auch die bis dann vorhandenen E-Mailadressen der Ratsmitglieder veröffentlicht werden. Wie diese Homepage allerdings aussehen wird, ist zur Zeit noch nicht bekannt, meinte Büro-Sekretär Thomas Dähler (FDP) gegenüber Biwidus. Die zuständige Kommission wird über diese Frage und andere an ihrer nächsten Sitzung am 23. April entscheiden. Klar sei, so meinte Kantonsrat Dähler weiter, dass das neue System den Inhalt des KRIS egalisieren soll, ein Ausbau sei wünschenswert. Weitere Pläne sind Links zu anderen politischen Anbietern wie die Bundesverwaltung.

Trotzdem ist die blasphemische Frage erlaubt, ob die Veröffentlichung des kantonsrätlichen Infosystems tatsächlich mehr Interesse für die Arbeit unseres Parlamentes wecken wird oder nicht, die genannten zwölf Abrufe sind ja nicht so besonders. Kantonsrat Dähler scheint dann auch vom Erfolg der neuen Homepage nicht besonders überzeugt zu sein, wie er meinte. Auch der neue Dienst würde wohl vor allem von "Internen" (Kantonsratsmitglieder, Presseleute) benützt werden. Etwas problematisch sei jetzt schon die Einbindung der vielfach andersweitig beschäftigten oder in der Materie noch nicht bewanderten Stellen. Schon heute müssten er und Peter Vögeli von den Parlamentsdiensten viel Druck machen und viele Register ziehen, damit die wichtigen Daten aufs (KRIS)Netz kommen.

Die neue Homepage soll etwa 30'000 Franken kosten, was zwischen den zuständigen Institutionen Baudirektion und Parlamentsdienste aufgeteilt wird. Kantonsrat Dähler hält diesen Aufwand für "angemessen". Die Arbeit der verschiedenen staatlichen Stellen würde dadurch entscheidend verbessert. Es wird sich zeigen, ob sich diese Investition in eine Webseite lohnen wird. Ein bisschen Vorsicht ist auf jeden Fall angebracht, denn noch immer sind gerade politische Institutionen mit ihren Seiten eher als "Exoten" auf dem Web zu betrachten, denen es mehr ums Prestige zu gehen scheint. Hauptsache, "man" ist auf dem Internet, was auch immer das kostet und was auch immer das bringt. Biwidus wird sich jedenfalls mit dieser Materie auch weiterhin beschäftigen. Wer weiss, vielleicht gibt es auch mal einen Link.

Wen's interessiert, kann sich beim zuständigen Herrn zwecks Ideen einloggen, und zwar bei: Thomas Dähler



Für Biwidus: Wildcat (EMail) aus dem Rathaus.