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7.3.1996

Konzerte

Max Lässers Madamax

Joachim Witt live

Kruder & Dorfmeister

Harfensphären

Clawfinger

Black Sabbath am OASG

Herbert Groenemeyer

Therapy

Judas Priest

EAV im Volkshaus

Pippo Pollina

Konzert: Sisters of Mercy

Uriah Heep am Touren

U2 in Prag

Dance Night

Die Prinzen in Zürich

Patent Ochsner in Winti

Konzert der Fanta 4

Björn im Xtra

Südstaatenrocker Georgia Satellites

Irisch, punky, cool: Big Geraniums

Mr. Ed Jumps The Gun

Element of Crime

Le _soldat inconnu

Fettes Brot

NO FX

Blümchen

Yothu _Yindi

Urban Cookie Collective

21. Winterthurer Musikwochen

Rainbirds

Gurd

Tic Tac Toe

Gaswerk

Hosen

Aerzte

Transglobal Underground

Die Verleihung des städtischen Pop-Oscars.

Ear

Pippo Pollina

Sina

Altan

Sven Väth

Paradise Lost

Marco Polo

Ear: Punk der in die Ohren geht

Ear, die Punk-Hoffnung aus Winterthur hatten die unbeschreibliche Ehre, als Support-Act von Bad Religion in der Roten Fabrik auftreten zu dürfen. Neben dieser Ehre ist ein Auftritt als Support-Act gleichzeitig auch eine Herausforderung, weil der grösste Teil des Publikums ja nicht wegen der Vorgruppe kommt und diese dementsprechend wenig kennt. Man konnte also auf etwas gespannt sein.

Mit zehnminütiger Verspätung legten Ear dann auch gleich los. Das Publikum, vorwiegend Snöbis und Skaties zwischen 15 und 18 Jahren, spendeten dann auch verhaltenen Applaus respektive wippten ein bisschen mit wenn die Musik am fetzigsten geworden ist. Das änderte sich aber schlagartig, nachdem Ear als etwa den vierten Song ihre Coverversion vom Madonna-Klassiker Material Girl zum besten gaben. Ein ungläubiges Staunen machte sich auf den Gesichtern der Snöbis und Skaties breit, welche den Song zwar kannten, ihn aber nicht in ihre Punk-Welt einreihen konnten. Der Applaus war dann auch dementsprechend massiv.

Die Stellung von Ear als Vorgruppe kombiniert mit ihrem differenzierten und komplexen Stil war eine schwere Hypothek für ihr Konzert. Weil Ear keinen Gun-ho Punk a la Bad Religion machen und die Songs nur den wenigsten ZuhörerInnen bekannt war, ging das Publikum nicht so Pogo-mässig mit und spendete gut gemeinten Applaus. Aber was kann man mehr erwarten, wenn man als ZuschauerIn seine Kräfte einteilen will und bei Bad Religion wüst herumtoben will.

Von Vorteil war, dass Ear nicht einfach ihr neues Album heruntergespult haben, welches am gleichen Tag erschienen ist (zum Album später noch mehr). Problematisch war hingegen, dass die Drums zu dominant abgemischt worden sind, die Stimme hingegen an Geltung verloren hat. Was sich nachteilig auf die Bühnenpräsenz ausgewirkt hat, war sicherlich die Kombination der Instrumente mit dem Gesang. Der Bassist Rainer Egloff, welcher auch hauptsächlich den Gesang gemacht hat, war förmlich an sein Mikrostativ gebunden. Durch diese mangelnde Bewegung verlor die Bühnenpräsenz automatisch an zusätzlicher Power.

Nun aber noch kurz ein paar Worte zu Ears neuem Album Speaker. Bei Speaker handelt es sich bereits um das dritte Album der Winterthurer Punk-Band. Neben der Geschwindigkeit, welche man sich ja beim Punk gewöhnt ist, besticht das Album vor allem durch die ziemlich grungigen Drums.

Die grungigen Drums deuten auch die Klasse dieses Albums an. Bei Speaker handelt es sich nicht einfach um ein Punk-Album, welches hauptsächlich auf drei Gitarren-Akkorden beruhrt (man rufe sich da die Ramones in Erinnerung), sondern um Punk, welcher aus Elementen von anderen Stilrichtungen, vornehmlich aus dem Grunge und dem Heavy Metal schöpft. Wie schon beim Konzert, so sorgt der Cover von Madonnas Material Girl für eine erhebliche Überraschung auf Speaker, handelt es sich dabei doch um einen Song, welchen man am wenigsten auf einem Punk-Album erwarten würde.

Zusammenfassend gesagt handelt es sich bei Speaker um ein gutes und für den Punk ziemlich differenziertes Album, bei welchem man sich der Gefahren einer Live-Umsetzung bewusst sein muss, speziell, wenn man als Vorgruppe auftritt. Wen aber der Auftritt von Ear in der Fabrik nicht überzeugen konnte, dem sei nur empfohlen, sich einmal die Speaker hereinzuziehen und dann seine Meinung zu revidieren.



Für Biwidus Vitsky (EMail) aus der Roten Fabrik