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Prix eta
Der Prix eta soll eine Auszeichnung für besondere Energievernunft sein. Getragen
wird er dieses Jahr vom EWZ Zürich, der ABB Baden sowie
der schweizerischen Elektrizitätswirtschaft VSE.
Das eta von Prix "eta", wie der Preis offiziell heisst, wird in der Physik als
Symbol für den Wirkungsgrad gebraucht. Es bleibt die Frage, ob das eta wirklich
hinter die Gitter der Relativierung durch die Anführungszeichen gesetzt werden
muss, übertragen, ob der Preis eine Bedeutung hat.
Die ersten Referanten an einer Pressekonferenz waren die Vertreter der
Elektrizitätswerke. Sie mussten als erstes mal begründen, warum sie Intresse
daran haben, weniger von ihrem Produkt, dem Strom, zu verkaufen. Längere Zeit
erklärte danach Herr Derobert von der ABB, wo die Gemeinsamkeiten eines Prix
"eta" und der Marktstrategie eines Grosskonzerns wie der ABB liegen.
Vergeben wurde der Preis für das Jahr 1995 unter anderem auch die
Swissair, von der
Herr Gautschi als deren Vertreter an der Presskonferenz vom 14.3. anwesend war. Naja,
denkt man sich, warum gerade einer Fluggesellschaft einen Preis für effizenties
Energiemanagement verleihen, da man/frau ja weiss, dass gerade der Flugverkehr sehr
energieverbrauchend ist?
Dass man/frau so denkt wusste anscheinend auch Herr Gautschi, wies dann allerdings auf
die grossen Fortschritte in der Energiebilanz der Swissairflugzeuge in den letzten
Jahren hin; nicht jede Fluggesellschaft sei gleich umweltbewusst, der Kunde solle
auch das bei der Wahl eines Fluges, und nicht nur den Preis
berücksichtigen. Er brachte auch gleich einen ganzen Katalog mit Informationen über
die Aktivitäten der Swissair im Bereich Umwelt mit, den er dann allen verteilte (ich
habe leider bis jetzt nicht die Zeit gehabt, ihn ganz durchzusehen).
Hier nun die offizielle Erklärung, was der Prix "eta" ist, und warum die Swissair mit
einem Preis ausgezeichnet wurde:
Der Prix "eta"
Der Prix "eta" zeichnet Ideen und realisierte Lösungen aus, die noch mehr Nutzen als bisher
aus elektrischer und anderer Energie herausholen und die, wenn möglich, in der Schweiz breite
Anwendung finden können. Am Wettbewerb teilnahmeberechtigt sind alle in der Schweiz
niedergelassenen Firmen, Einzelpersonen, Gemeinden und Zweckverbände. Der Preis wird jährlich in drei
Kategorien ausgeschrieben. Die Gewinner jeder Kategorie erhalten je einen
«eta»-Pokal, die Erstklassierten zusätzlich je Fr. 10000.-, die Zweitklassierten je Fr. 5000.-, Drittklassierte
je Fr. 2000.-.
2. Preis der Kategorie 2: Swissair, Zürich Flughafen
Stationäre Andockanlage für Flugzeuge macht Hilfstriebwerk übefflüssig.
Weicher Flugpassagier kennt nicht das unangenehme Pfeifgeräusch, das angedockte
Flugzeuge von sich geben? Die Larmquelle ist das sogenannte Hilfstriebwerk. Es
versorgt die Bordgeräte mit Strom, nachdem die grossen Triebwerke abgestellt
sind, und liefert auch die Energie für den erneuten Triebwerkstart. Neben den
Immissionen haben die Hilfstriebwerke einen weiteren Schönheitsfehler: Sie
verbrennen das Kerosin mit einem Wirkungsgrad von bestenfalls vierzehn Prozent.
Die Swissair entschied, dies sei für einen modernen Flughafen wie Zürich nicht
mehr zeitgemäss. Sie stellt jetzt allen andockenden Flugzeugen einen
Kabelanschluss und einen Lüftungsschlauch zur Verfügung. Diese «Nabelschnur»
versorgt jeden Flugzeugtyp mit der erforderlichen Energie und Frischluft aus
einer zentralen Versorgungseinheit. Ein Pioniersystem, das weltweit schon bald
zur Standardausrüstung eines modernen Flughafens gehören könnte.
Investitionen Gesamtanlage | Fr. 23 000 000.- |
Einsparungen an Treibstoff | Fr. 4 300 000.-/Jahr |
Einahmen | Fr. 3 000 000.-/Jahr |
Betriebskosten | Fr. 2 300 000.-/Jahr |
Würdigung der Jury
Dem Preisträger ist es gelungen, Energieverbrauch, Lärm- und
Schadstoffemissionen auf einen kleinen Restwert zu reduzieren. Dank dieser
Vorteile hat das System gute Chancen, internationale Verbreitung zu finden.
Insgesamt gesehen finde ich, das eta hat sein Anführungszeichen im Namen nicht verdient.
Auch wenn die Wirkung auf den Energieumgang nicht immer so direkt messbar ist, wie
bei den prämierten Projekten, so bleibt zu hoffen, dass eine gewisse Signalwirkung
auf die Wirtschaft nicht ganz ausbleibt.
Anmeldungen für den Prix "eta" 96 gibt es bei
INFEL
Lagerstrasse 1
8021 Zürich
In der Hoffnung dass unser Magazin trotz des Stromverbrauchs weiter gelesen wird:
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