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AMIGA - Aufstieg bis Niedergang
Teil 2: März 90 bis April 92
Der Amiga - ein trauriges Kapitel in der Computergeschichte. Startete die neue
Generation der Commodoremaschinen mit neuen, bis dahin im Heimbereich noch nie
gesehen Fähigkeiten mit grossem Erfolg, so ist jetzt Commodore am Boden und
der Amiga vollbringt noch ein paar letzte Zuckungen. Doch nicht ich möchte
in dieser Serie vom Amiga erzählen. Seit Beginn des Amigas habe ich
Zeitschriften angehäuft, und diese enthalten jeweils ein Editoral, das zwar
selten gelesen wird, aber im Rückblick zeigte es sehr schön die
Stimmung, die in Sachen Amiga herrschte, als das Magazin herauskam. Also, eine
Serie um von den guten alten Zeiten zu träumen, zu lachen oder zu spotten,
je nachdem in welchem Lager man sich damals befunden hatte (AMIGA, PC, oder,
hmm..., ATARI gabs glaub auch mal irgendwann... :-) ).
Kickstart, 3/90, AK
Lang, lang ist es her, dass em Herr namens Jay Winter den AMIGA ins Leben rief.
Mitte des Jahres 1985 wurde der 1OOOer zum ersten Mal einem staunenden
Fachpublikum in seiner endgültigen Version vorgestellt. Für 7.000.- DM soilte
das Prachtstück an den Kunden gehen - ganz schön happig, aber immerhin war der
256 kByte-RAM-Speicher inbegriffen. Der Preis schreckte viele ab und liess sie
zu ATARI abwandern, wo etwa zur gleichen Zeit der ST präsentiert wurde.
Commodore brachte 1987 zwei weitere AMIGA-Rechner auf den Markt: den AMIGA 500,
der auf der CeBIT 1987 vorgestellt wurde, und den AMIGA 2000, der etwas später
folgte. Mit dem A500 und dem A2000 setzte dann auch ein rapider Preisnachlass
ein. Zur Zeit kostet der AMIGA 500 weit unter 1.000.- DM, den AMIGA 2000 bekommt
man schon für 1.700.- DM. Weitere AMIGA-Modelle wurden bereits von Commodore
angekündigt, wann die Modelle 2500 oder 3000 aber an den Kunden gehen werden,
erfahren wir vielleicht auf der diesjährigen CeBIT.
Commodore arbeitet bereits an der Betriebssystemversion 1.4, die bahnbrechende
Aenderungen beinhalten soil. Diese Version soll auch das Enhanced Chip Set (ECS)
unterstützen, das wiederum unter anderem einen neuen Grafik-Mode unterstützen
soil, der es auf eine Auflösung von 640*512 Pixel bringt, und zwar flimmerfrei.
Vier Farben werden in diesem Mode zur Verfügung stehen. Inwieweit die jetzigen
AMIGAs das ECS nutzen können, steht noch nicht fest.
Aber nicht nur Commodore entwickelt fleissig, auch andere Firmen sind nicht
faul. Viele Hardware-Erweiterungen verhelfen dem AMIGA zu noch mehr Leistung. Am
allerneuesten ist wohl ein AMIGA 2000 mit einer 68030-Prozessorkarte, der mit
einem Takt von 50 Mhz betrieben wird. Da kommen auch AT-Rechner nicht mit - es
wird an die Tür modemer Workstations geklopft.
Im Laufe der Jahre hat sich der AMIGA zu einem Rechner gemausert, der es
wirklich in sich hat. Dass dabei einiges auf der Strecke bleibt, ist leider eine
Tatsache, die sich nur schwer vermeiden lässt. AMIGA 2000A-Besitzern hat man
beispielsweise buchstäblich den Boden unter den Füssen weggezogen, gleiches gilt
auch für die bedauernswerten A1OOO-Besitzer. Ihnen wird der Umstieg auf einen
kompatibleren AMIGA früher oder später wohl nicht erspart bleiben.
Kommentar: Zum Auftakt musste ich einfach nochmals einen Artikel reinnehmen, in
dem so schön vom Amiga geschwärmt wird. Aber man beachte die Preise, die wahnsinnige
Auflösung von 640x512 oder das Betriebssystem 1.4, von dem man ausser der Starthand
nie etwas zu sehen bekam.
Kickstart, 1/91, Andreas Krämer
Helmut Jost, Geschäftsführer von Commodore Deutschland, ist zuversichtlich und
blickt mit hohen Erwartungen in die Zukunft. Das scheint auch begründet, seit
der Veröffentlichung des AMIGA 3000 horchen unter anderem immer mehr
alteingesessene Software-Firmen auf und tragen sich mit dem Gedanken, Software
für den AMIGA zu entwickeln. Tatsächlich sollen bereits einige "Software-Riesen"
an diversen Projekten arbeiten.
Freilich ist der "kleine" AMIGA 500 das grosse Zugpferd in der Familie, doch
auch der AMIGA 2000 und insbesondere der AMIGA 3000 gewinnen immer mehr
Marktanteile und dringen in den professionellen Markt vor. Das Spiele-Image des
AMIGA scheint zu vefliegen. Das belegen auch die guten Verkaufszahlen. Seit der
Markteinfübrung des AMIGA 3000 findet das AMIGA-Highlight grossen Zuspruch und
Commodore kommt mit der Auslieferung gar nicht erst nach. Und das, obwohl
Commodore noch keinerlei Vermarktungskampagnen gestartet hat.
Natürlich ist nicht alles Gold was glänzt, bisher hat Commodore doch jeglichen
AMIGA-Support stark vernachlässigt. Doch das soll sich ändern. Der AMIGA 3000
soll beispielsweise nur über ausgewählte und autorisierte Fachhändler vertrieben
werden. Allerdings scheint Commodore mit der Wahi ihrer Fachhändler nicht allzu
sorgfältig zu sein, bekommt man den A3000 doch fast bei jedem
Commodore-Fachhändler! 1991 wird ein Jahr werden, wo der AMIGA sich behaupten
kann und muss.
Vielleicht hätte man doch eine wenig Werbung für den A3000 machen sollen?
Vielleicht hätte auch ich dann das Spiel-Image des Amigas fliegen sehen. Denn
selbst heute heisst es noch: "Amiga? Der ist doch gut zum Spielen", obwohl das
heute gar nicht mehr stimmt, wo etwa 100 mal mehr Spiele für den PC rauskommen,
und der Amiga im Powerplay gar nicht mehr vorkommt.
Kickstart, 5/91, Andreas Erben
Der eigentliche Sinn eines Computers, nämlich dem Menschen die Arbeit zu
erleichtern, wird mit Multimedia-Anwendungen neu definiert. Die Vielfalt auf den
Bildschirmen gnadenlos erhöhen kann ein Computer mit CD-ROM, hinreichender
Grafik und gutem Sound. Die Hemmschwelle "Preis", für den Endbenutzer oft
Hauptgrund beim Nicht-Einstieg in neue Entwicklungen, wird nun kontinuierlich
abgebaut, vorangetrieben auch vom CDTV.
Technisch gesehen sind die neuen Computer nicht auf heutigem AMIGA-Standard zu
realisieren. Wenn viele AMIGA-Leute auf der CeBIT nach dem NEXT lechzten, dann
wird klar, was hier fehlt, nämlich der POWER WITHOUT THE PRICE-Slogan, den ATARI
einst brachte, aber längerfristig gesehen nie richtig in die Tat umsetzte,
sollte auch COMMODORE trotz neuer Professional-Line animieren eine bessere
Preis-/Leistungspolitik mit neuer Technologie in die Praxis umzusetzen. Dann
werden all die schönen interaktiven Wärterbücher, Lexika, Grafikprogramme,
Musik- und Videoapplikationen erst richtig interessant, auch für den
Hobby-Anwender, der trotz niedrigem Budget auch Anspruch auf anstandige Leistung
hat.
Es gilt zu verhindern, dass die Kluft zwischen Spielekonsole AMIGA und
professionellen Erweiterungen nicht zu gross wird und für jeden ernsthaft
Interessierten unüberbrückbar wird. Da in den grossen Unternehmungen heute
ausschliesslich und zunebmend PCs eingesetzt werden, bleibt die wahre
Marktnische des AMIGA bei kreativen Anwendungen. Vor allem die Heimanwendungen
bleiben die Domäne des AMIGA, wie die Verkaufszahlen beweisen. Damit auch WIR in
Zukunft in Fenstertechnik Videosehen, Echtzeit digitalisieren, zeichnen, Sound
hören oder gar notwendige Korrespondenz und Buchhaltung erledigen können und
nach Arbeitsschluss auch ein Spielchen wagen duürfen, brauchen WIR mehr.
Wer erinnert sich noch an CDTV? Wohl etwa so wenige, wie sich so ein Ding
gekauft haben. Und die ärgern sich wohl über den damaligen Kauf. Es mag ja schon
sein, dass Commodore mit CDTV auf multimediales Neuland gegangen war, aber dabei
so lausig vorging, dass auch mit CDTV genauso wie mit A500Plus, A600 oder A2500
ein ziemlicher Reinfall produziert wurde. Ach ja, und den Videofilm im
Fensterchen, ich glaub viele träumen immer noch davon, auch wenn es völlig
sinnlos ist, mit dem Computer fernzusehen.
Amiga Special, 4/92, Manfred Leidorf
Es soll hier die Rede sein von einer Entwicklung, die (auch für uns) ebenso
überraschend wie auch traurig ist. Gemeint ist die Richtung, in die der Amiga
(als Rechnersystem) strebt. Wer war nicht schon des öfteren den spitzen
Bemerkungen von Anwendern sogenannter ernsthafter Computersysteme ausgesetzt und
musste sich von solchen Usern sagen lassen, der Amiga wäre ja nur eine
Spielmaschine!!! Sie als aktiver Amiga User werden dann verschiedene Argumente
vorgebracht haben, die eben jenes Vorurteil zu widerlegen versuchten. Voller
Stolz haben Sie von der Möglichkeit berichtet, den Amiga unkompliziert von der
Grundausstattung mit 512KB und 68000 Prozessor auf eine (Fast-) Workstation mit
68030er und 10-... MB 32-Bit RAM auszubauen. Und erst die Vielzahl an
Anwendungsbereichen, die sich im Laufe der Zeit durch immer bessere Hardware
ergeben haben...
Nun, vielleicht ist es Ihnen wirklich gelungen, diese mit Vorurteilen belasteten
"Ernstlinge" zum Schweigen zu bringen. Wenn nicht, so möchte ich Ihnen einen
guten Rat geben: Lassen Sie es! Es lohnt der Mühe nicht. Denn was nutzen die
besten Argumente, weim aus den eigenen Reihen Alles unternommen wird, um den
Amiga eben in diese Bichtung (soll heissen: zur Spielmaschine degradiert) zu
treiben?! Und eben dies ist geschehen!
Erst sah ailes wie ein wirklich lustiger Aprilscherz aus. Da erfährt man, dass
es einen neuen Amiga geben soll. Okay, in der Gerüchteküche gart so manches, man
glaubt auch nur die Hälfte, bevor man es nicht selbst gesehen hat. Nun sagt
dieses "Gerücht2, der Neue wird in SMD-Technikhergesteilt (also voilkommen
inkompatibel zu allen Erweiterungen, die es derzeit gibt, wohlgemerkt ALLEN),
mit einem Memory Card-Slot ausgerüstet (was es bisher kaum sonstirgendwo gibt),
mit einem TV-Modulator on Board ausgestattet und besitze neben dem normalen
internen Laufwerk die Möglichkeit, eine Festp1atte zu betreiben. Der erste
Gedanke: Ha, so was irres würden die von Commodore nie bringen, damit wäre zwar
die (fast) vollkommene Spielmaschine entstanden, aber einem späteren Aufrüsten
mit schnelleren Prozessoren, mehr Speicher, Flickerfixer oder einer PC/AT-Karte
wäre der Weg verbaut. Resultat: Wahnsinnig gutgemachter Aprilscherz.
Minuten später bringt ein Anruf bei Commodore Klarheit: Kein Aprilscherz, der
A6OO ist Wirklichkeit. Alle genannten technischen Daten entaprechen der
Wahrheit, Commodore hat es wirklich getan.
Nachdem der erste Schock verklungen ist, steile ich mir nun die Frage, wie sieht
die Zukunft für den Amiga aus. Lohnt es sich noch, ernsthaft mit ihm arbeiten zu
wollen oder sollte Derjenige, der auch richtige Anwendungen auf seiner Maschine
laufen lassen will, nicht auf andere Systeme umsteigen. Ich habe gehört, Apple
senkt die Preise...
Wenn es Commodore nicht gelingen soilte, neben dieser Spielmaschine auch noch
wirklich verbesserte Amigas auf den Markt zu bringen, dann...,ja dann sehe ich
wirklich schwarz für unsere Freundin.
Das Amiga Special hat schon immer des Maul ein wenig weiter aufgerissen, als
die anderen Zeitschriften (viele andere gibt es leider heute nicht mehr). Und in
diesem Fall hatte sie recht, der A600 war sicher ein Reinfall, nicht wegen des
Gerätes, ich habe mir als kleines Spielzeug auch so ein Ding gekauft, nein,
wegen dem zu grossen Aufwand, der für die Entwicklung dieser damals schon
veralteten Spielkonsole gemacht wurde. Diese Energie hätte Commodore besser für
die weiterentwicklung der Highend-Maschinen gebraucht.
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