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Die Neue Universitäre Politik NUP
In den letzten Jahren wurde eine bisher existierende
Lücke in unserer Bildungspolitik geschlossen, die
Hochschule wurde wieder Gegenstand der politischen
Auseinandersetzung. Was man jahrelang tunlichst
vermieden hatte, kam an die Tagesordnung, es wurde
Kritik laut an der Universität, resp. an den Studenten.
Endlich gelangte an die Oberfläche, was immer
gemunkelt worden war, nämlich dass an den Hochschulen
viel Schindluder getrieben wird, dass der Staat Millionen
in die Bildungsinstitute hineinbuttern muss, nur damit die
faulen und nicht staatstragenden Möchtegern-Akademiker
jahrelang ihr bequemes Dasein fristen können, ohne die
notwendige Verantwortung für sich und die Gemeinschaft zu
übernehmen.
Das von unverantwortlichen Politikern verschuldete
Loch im Staatsbudget liess zu Tage treten, dass diese
erwähnten Millionen und Abermillionen in einem Betrieb
versickerten, wo weiterhin Seilschaften der staatsfeindlichen
68er-Bewegung das Sagen hatten und die Studenten einen
narrensicheren Status genossen. Immer mehr junge Leute
strömten an die Hochschulen, unqualifizierte und des
akademischen Status unwürdige Faulenzer, die nicht bereit
waren, einen anständigen Beruf zu erlernen, was ihnen von
Standes wegen eigentlich hätte zustehen müssen. Heerscharen
von jungen Schluckern, die sich nur durch staatliche
Beiträge über Wasser halten konnten, bevölkerten unsere
Hörsäle. Viele von ihnen studierten aus reiner Verlegenheit,
nicht, weil sie eine akademische Berufung dazu führte.
Dabei waren unsere Hochschulen noch vor einigen Jahrzehnten
Hochburgen des humanistischen Bildungsbürgertums. Seit den
Siebzigerjahren waren aber die Söhne und Töchter unseres
Mittelstandes in der Minderheit, nicht mehr die oft vererbte
akademische Klasse zählte, um an die Universität zu kommen,
sondern der schiere Wille. Die Hochschulen nahmen alle auf,
die einen Mittelschulabschluss hatten. Viele konnten sich
eine solche Bildung nicht leisten, auch ihre Eltern waren
mittellos. Trotzdem lehnten sie es ab, einen anständigen
Beruf zu lernen und die natürlich gewachsenen
Klassenunterschiede zu akzeptieren.
Den Höhepunkt bildeten die Achtziger-und Neunzigerjahre,
als zehntausende Studenten an unserer Universität eingeschrieben
waren. Der Hochschulbetrieb platzte aus allen Nähten,
wobei aufgrund der begrenzten strukturellen Möglichkeiten das
Studium ad absurdum geführt wurde. Volle Hörsäle, überarbeitete
Professoren und schwänzende Studenten waren die Folge.
Die Uni wurde zu einem Wasserkopf, den der Staat mit immer
höheren Beiträgen finanzieren musste. Die Studenten mussten
auch immer weniger arbeiten, die meisten konnten sich auf die
faule Haut legen während ein verschwindend kleiner Bruchteil
wirkliche wissenschaftliche Arbeit leistete. Trotz alledem
wagten es viele Studenten, Unzufriedenheit zu mimen, immer
und immer mehr zu verlangen und dies über die marxistischen
Zirkel der sogenannten Studentenverbände auszudrücken, die
Uni wurde zu einem Hort staatsfeindlicher Politik, wie das
schon in den 68ern gewesen war. Alles war überbelegt, der
Staat musste über Stipendien die endlose Raffgier der Studenten
befriedigen, die mit dem Geld ein bequemes Leben zu führen
wagten, mit vielen Festen und sogar eigenen Wohnungen!
Einige wagten es sogar, neben dem Studium einer
Verdienstarbeit nachzugehen, statt sich ganz ihrem Studium
zu widmen, für das der Staat so lange zu grosszügig bezahlte.
Studenten waren an vorderster Front, wenn es darum ging,
Privilegien für sich zu verteidigen und ihnen eine Art
gesellschaftliche Autonomie zu gewähren, so dass niemand
mehr sich um ihr Tun und Lassen kümmern sollte. Dieses
Leben als Bohemien passte ihnen natürlich, die sie meist
aus einem mittellosen Familienhintergrund kamen, der nicht
selten zerrüttet oder zumindest zutiefst unbürgerlich war.
Punks, Homosexuelle und Kommunisten beherrschten die
Szenerie. Gerade in der Philosophischen Fakultät I war ein
Nest dieser gesellschaftsfeindlichen Elemente, die auf
Staatskosten den Staat korrumpieren wollten, die ihn
untergraben und mit ihren revolutionären Umtrieben stürzen
wollten. Der Staat, aus dem diese Menschen Gurkensalat zu machen
die Absicht hatten, bezahlte beispielsweise für jeden
angehenden Historiker (ein ohnehin sinn- und brotloses Fach)
den jährlichen Betrag von SFr. 4000.- a fonds perdu, während Studenten
sinnvoller Fächer wie Medizin und Jurisprudenz keine
finanziellen Ressourcen mehr hatten, eine Ungerechtigkeit sondergleichen
von Leuten, die sich nur hie und da an der Universität
blicken lassen (viele belegen höchstens zehn Wochenstunden
und schwänzen auch viele davon), während die anderen sich ganz
ihrer Tätigkeit widmen müssen.
Doch damit ist endgültig Schluss! Die aufgrund der
finanziellen Untragbarkeit dieser Kreise auf sie
aufmerksam gewordene Politik hat sich endlich vorgenommen,
diesen Wurmvorsatz unserer Gesellschaft abzuschneiden,
die Uni von solchen Elementen zu säubern. Unter Führung
des geschätzten ehemaligen Rektors der Handelshochschule
St. Gallen, der einzigen Hochschule, die in der
Schweiz diesen Namen verdient, des alt-Erziehungsdirektors
Prof. Dr. Ernst Buschor und anderer verantwortungsbewusster
Menschen, wurde die NUP entworfen, die Neue Universitäre
Politik, die in der Tradition des New Public Management
NPM steht. Die Uni soll wieder zu dem werden, was ihr
eigentlich zustehen sollte, nämlich die Quelle des bürgerlichen
Denkens und der akademischen Bildung zu sein. Das störende
Füllmaterial soll von den bildungsbürgerlichen Eliten
getrennt und entsorgt werden. Hierfür hat man passive
und aktive Taktiken entwickelt, die in den nächsten
Jahren eingeführt werden und greifen sollen. Ich denke da
an die Studienzeitbeschränkung auf höchstens 16 Semester
(was notabene auch schon zu viel ist) und Geldstrafen für
Schwerenöter und Faulenzer, die länger studieren wollen.
Ich bin der Meinung, dass diese Strafen drastisch sein sollen,
damit niemand auf die Idee kommt, sein Studium für sein
persönliches Vergnügen zu missbrauchen. Ein anständiger und
intelligenter Student sollte in etwa 8-10 Semstern fertig zu
werden in der Lage sein. Vergünstigungen und Privilegien für
alle Studenten wie Sport müssen abgebaut werden, so wie
man es mit der Billigstkrankenkasse für Studenten tat, die
eine massive Sogwirkung für Leute gehabt hatte, die nichts
mit Studieren zu tun hatten und nur auf Kosten des Staates
eine Krankenkasse haben wollten. Diesem Missbrauch wurde mit
der Auflösung der Krankenkasse ein Riegel vorgeschoben. Auch
ist es unsere Pflicht, weiterhin eine verfassungsrechtlich
verbriefte Studentenorganisation zu verhindern, wie das
unglücklicherweise an anderen Universitäten in der Schweiz
noch heute, Jahre nach dem Zusammenbruch des Kommunismus
gang und gäbe ist. Mehr noch. Meiner Meinung nach sollten
auch die Semestergebühren endlich den Bedürfnissen der
Hochschulen angepasst
werden, so dass sich nur noch Studenten
einschreiben, die sich ein solches Studium
auch leisten können. Die armseligen und oft sogar ausländischen
Schlucker aus der Masse könnten so aus der Universität
ferngehalten werden. Sie müssten sich endlich einen
Beruf suchen, was ihrem Stande auch angemessen wäre. Die
Hochschulen müssen wieder Hochburgen des bürgerlichen
Gedankenguts werden, denn sonst hat unser Land im
internationalen Wettbewerb, der entscheidend auch von der
Wissenschaft geprägt wird, keine Chancen und würde ein
Entwicklungsland werden. Das gilt es zu verhindern. Am
ehesten geschieht das eben mit der NUP.
Achtung! Dieser Text war eine Satire!
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