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GmbH-Krankheit
Getöggele mit beschränktem Hirneinsatz
Jeder, aber wahrscheinlich vor allem jede kennt es: Sitzt ein ein Mensch
erst mal vor dem Computer, so ergreift ihn ein übermächtige Spannung.
Seine Augen starren gebannt, in scheinbarer Konzentration, auf den
Bildschirm.
So geschieht es alltäglich auch unserer ETH (doch die GmbH-Krankheit hat
nichts elitäres, sondern ist auch im gewöhnlichen Volk weit verbreitet,
wie jeder aus diesem Artikel erkennen wird). Kaum ist die Vorlesung zu
Ende, oder auch schon vorher, wir der Computerraum gestürmt. Die 60
Plätze für die ein paar hundert accountberechtigten Studenten sind im
Nu überflutet. Und dann geht der grosse Futterneid und der noch grössere
Weitschreit im erlangen von unwichtigen Fähigkeiten los. WER? schafft
es ein File von dieser HD auf die nächste zu kopieren, ohne das der
Kollege anschliessend Zugriff auf das File hat. WER? findet den coolsten
Site mit Informationen, die nicht gebraucht, nicht verstanden und nicht
gelesen werden, aber dessen Bildchen einfach schön anzuschauen sind? WER?
bringt es fertig, den Computer überhaupt zum Laufen zu bringen?
(oder für Fortgeschrittene, ihn so zu konfigurieren, dass das Aufstarten
anstatt einer halben Stunden nur noch 29 Minuten dauert?)
Der Fight wird mit verbissenen Mitteln ausgeführt. Gebanntes auf die
Röhre stieren ist Ehrensache. Krampfhaftes Mäusehalten eine Pflichtübung und
Eigenschutz, um bei einem Frustrationserlebns nicht mit der Faust auf den
Tisch zu knallen. Das Essen wird verschoben, denn wer in der
Mittagspause zuerst in die Mensa geht, kann seinen Compiplatz gleich
vergessen - dafür müssen die Fingernägel daran glauben. In der
Vorlesung nach der Mittagspause muss mit Erfolgen aufgetrumpft werden können, am
besten mit einem Gratishardcopy aus der neuen Playboyausgabe.
Und wer jetzt denkt: Die Spinnen die Studenten! dem muss ich recht geben,
den dass tuen Studenten tatsächlich (man beachte die Wortverwandtschaft
von spinnen und webben), doch das ist nur der Grund, warum diese
Volksgruppe so empfindlich auf die GmbH-Krankheit reagiert.
Denn man soll sich doch einmal in einem Weiterbildungskurs in Informatik
umschauen (wer dort nicht mehr hingehen muss: in diesem Fall tuts ein
Spiegel auch). Fasziniert ist schon der Anfänger, der es schafft, seinen
Aufsatz per Computer zu schreiben (ihn dabei aber dreimal ausdrucken muss,
da er die Printerconfig nicht richtig eingestellt, den Text schlecht
formatiert und eine hässliche Schrift gewählt hatte).
Doch am schlimmsten ist doch der leicht Fortgeschrittene, der heimli(g/ch)e
PC-User. Kann er doch Wochenenden damit verbringen, seine HD aufzuräumen
oder schlimmer, sein Windoof neu zu installieren - Backups sind schliesslich
für Anfänger - oder gerade mit einem IRQ zu kämpfen. Und schafft
er es dann auch noch, seinen Papierkübel gelb statt grau zu färben, sieht
doch die Welt für ihn schon wieder viel schöner aus, und er ist stolz, dass er
zu Hause einen besser konfigurierten PC hat, als am Arbeitsplatz, denn dort
darf er sich wieder bis zum nächsten Wochende mit EGA-Klötzchengrafik
abmühen.
Jeder fragt sich nun, wie es unsere Weltbevölkerung schafft, mit soviel
Verdruss nicht entnervt ihre Fenster zum Fenster rauswirft. Und auch
jeder kennt die Anwort: Spiele. Ursache und Gegenmittel der Krankheit in
einem. Wer es geschafft hat, sein neues Ballergame zu installieren, der
kann damit gleich seinen gewonnen Frust wegballern.
Doch zum Abschluss noch eine erfreuliche Meldung für den Leser: Wenn er
es geschafft hat, sich bis hierhin durchzulesen, so besteht doch noch
Hoffnung auf Besserung, immerhin hat er einige KBytes Text lesen können,
ohne mit der Maus weiterzuklicken... heee, nein, nic
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