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15.12.1995

Cafes

Cybergate

Internet Cafe

Internet World Cafe

Das Internet Cafe: the real one

Das erste echte Internet Cafe in Zürich hat am Freitag seine Tore einem interessierten und erwartungsvollen Publikum geöffnet. Im Internet Cafe an der Uraniastrasse kann man Pizza essen, Web surfen und Cafe trinken.

Ein neuer Trend ist nach Zürich geschwappt. Nachdem letztes Jahr (1995) das weltweit verwebte Computernetz Internet den Siegeszug in den Arbeitsplätzen, Schulen und Wohnzimmern angetreten hat, gibt es heuer wieder einen neuen Hit in Sachen Internet. Im Grunde genommen ist das Konzept des Internet Cafes so banal wie es auch alt ist: denn Internet Cafes gibt es in den US schon lange. Das System an sich ist einfach: mensch nehme ein echtes Cafe und/oder Restaurant, style das Ganze auf futuristisch und stelle ein paar Computer (Workstations) hinein, die im Idealfall noch eine direkte Linie zu einem Provider haben und deshalb auch technisch hochgerüstet sind. E voila, so entsteht ein Internet Cafe.

Der erste Internet-Schuppen in Zürich wurde Ende Oktober in Unterstrass eröffnet, die Axcess-Computerstube. Sie war von Anfang an multifunktional ausgestattet worden, mensch kann dort also vor allem arbeiten und lernen, die Internet-Aktivität kommt als trendiger Nebeneffekt hinzu. Einer der Leiter der Computerstube erklärte gegenüber Biwidus, dass auch in der Stube das Internet rege benützt werde. Ja, dass das Surfen im Augenblick die Hauptbeschäftigung der meisten Gäste sei.

Das erste Internet Cafe Zürichs steht hinter dem Volkshaus, nennt sich Internet World Cafe (Biwidus hatte darüber berichtet) und hat mit Cafe fast nichts zu tun, wenn man von einem billigen kleinen Kaffeeautomaten für Becherkaffees in einer Ecke einmal absieht. Das Internet World Cafe kann demzufolge Schwierigkeiten bekommen, überhaupt Kundschaft zu bekommen.

Wieviel angenehmer ist dagegen das am Freitag eröffnete Internet Cafe im Urania- Parkhaus gleich neben der Sternwarte! Das Cafe macht schon einen verspielten Eindruck, dem stieren Computer-Outfit des IWC setzt das Internet Cafe eine fastfoodangehauchte Buntheit entgegen. Tatsächlich kann der User/die Userin im IC eine ganze Palette an Getränken und Speisen einnehmen. Der eine Teil des IC ist dann auch wirklich ein typisches Cafe, mensch kann sich einen Koffeinkick genehmigen oder sich gar einer Pizza (z.B. einer "Gopher" oder einer "Web") delektieren, bevor dann auf einem der zehn schnellen DEC-Terminals gesurft wird. Das Personal ist sowohl gastronomisch, als auch internettechnisch geschult. Das IC sucht noch weiteres Personal. In einer Ecke stehen sogar Polstergruppen mit Terminals, es ist also echt "Surfers Delight" (wie übrigens auch eine Pizzasorte heisst). Sehr angenehm ist auch die Dekoration, das Gemälde mit dem IC-Logo und den Silhouetten der Metropolen London, Paris, Zürich und New York ist 1a! Mal sehen, wie viele UserInnen dieses gekoppelte Angebot (Internet und Cafe) in Anspruch nehmen werden. Gesurft werden kann bis 23.00 h abends für SFr. 15.- die Stunde, ein guter Einstieg für Neu-UserInnen. Ueberhaupt ist im IC die Hemmschwelle zum elektronischen Mikrokosmos des Webs kleiner, denn das Ganze hat einen fast verspielten Charakter.

Und jetzt noch schnell zum üblichen Link zum Thema Internet. Die Adresse, für die, die sich keine Bookmarks machen: www.cafe.ch und die reale Adresse: Uraniastrasse 3.
Viel Spass!



Für Biwidus: Wildcat (EMail) aus dem ersten echten Internet Cafe Zürichs.