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8.11.1995

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Paradise Lost

Letzten Sonntag, den 5. November, stattete die englische Band "Paradise Lost" der Roten Fabrik in Zürich wieder einmal einen Besuch ab. Im Schlepptau mit dabei als Vorgruppe, die schwedische Newcomer-Band "Misery loves co.".

Schon bevor Misery loves co. die Bühne betreten haben, wurde das Publikum mit klassischer Klaviermusik vornehmlich in den düstersten Moll-Tonarten auf das bevorstehende Konzert eingestimmt. Kurz nach 2100 Uhr betrat dann die Vorgruppe die Bühne und legte gleich mal zünftig los. Der Stil von Misery loves co. lässt sich als Hardcore-Sound mit Einflüssen aus dem Death-Metal Genre beschreiben. Trotz des kraftvollen Auftretens der Band kam aber der Sound nicht so voll herüber, was vornehmlich an der schlechten Abmischung, zumindest im vorderen Sektor des Konzertsaals, gelegen hat. Vorallem die Gitarren litten unter dieser schlechten Abmischung.

Nachdem Misery loves co. nach etwa einer halben Stunde die Bühne verlassen hatten und einer Umbauphase, war die Bühne frei für den Hauptact des Abends: Paradise Lost. Wer Paradise Lost schon seit längerer Zeit kennt, der weiss, dass ihre Musik einen rechten Wandel durchgemacht hat. Was in der Mitte der 80-er Jahre als eine brachial düstere Death-Metal Band angefangen hat, wandelte sich zu Beginn der 90-er Jahre zu einer Band, welche immer näher an den eingänglicheren Heavy Metal mit starken Gothic-Einflüssen sich angenähert hat. Das liegt auch daran, dass der Sänger Nick Holmes mit jeder Plattenaufnahme seiner Singstimme eine grössere Varianz angeübt hat. Der Schritt zum Kommerz machte Paradise Lost endgültig mit ihrem diesjährigen Album draconian times.

Soviel zur Band. Was das Konzert betrifft, so war es Spitzenklasse. Den Schwerpunkt des Hauptprogrammes legte Paradise Lost auf das neue Album. Beginnend mit enchantment über jaded, shadowkings, hallowed land dominierten die Songs des diesjährigen Albums. Dazwischen spielten sie überwiegend Songs des letzten Albums Icon. Die Konzentration auf diese beiden Alben zeigt auch den Bruch von Paradise Lost mit ihrer Death-Metal Tradition. Das Problem des Albums draconian times ist, dass vielfach Keyboards eingesetzt werden und diese beim Konzert hereingesampelt worden sind. Trotzdem war die Leistung der Musiker hervorragend und auch die des Mischmeisters. Nur Nick Holmes schien ein bisschen melancholisch zu sein, aber was erwartet man schon anderes von einem Sänger aus dem Dunstkreis des Death-Metal.

Erst in der Zugabe berief sich Paradise Lost auf alte Tugenden und spielte auch Lieder von den Alben Gothic und Shades of God. So auch ihren damaligen "Hit" As I die. Dieser Song war dann auch stimmungsmässig der Höhepunkt, nachdem das Publikum diesen Song förmlich herbeiskandiert hat.

Abschliessend kann gesagt werden, dass sowohl Misery loves co., alsauch Paradise Lost ein gutes Konzert abegeben haben, wobei der Sound, die Stimmung des Publikums und die Auswahl der Songs (alles Gute und Wichtige war dabei) voll gestimmt haben.



Für Biwidus: Vit (EMail) aus Wollishofen.